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WWF bestätigt: Tiroler Bär ist JJ1
Die genetische Analyse der am 10. Mai 2006 in St. Gallenkirch in Vorarlberg gefundenen Bärenhaare zeigt eindeutig, dass der Bär in Tirol JJ1 ist.

Es handelt sich hierbei um den Bruder des Bären JJ2, der im August 2005 in der Schweiz und in Tirol aufgefallen ist. Beide Tiere stammen aus dem selben Wurf im Jahr 2004. Sie zeichnen sich durch extreme Wanderbereitschaft und geringe Scheu vor Menschen aus. Dies wird auch in der grossen Häufung an Schäden und Begegnungen in Menschennähe deutlich.

Im italienischen Trentino wurden zwischen 1999 und 2002 10 Bären aus Slowenien freigelassen. Bisher wurden mindestens 11 Junge geboren. Der Bestand wird derzeit auf 18-20 Bären geschätzt.


Die Bärenfamilie, der JJ1 und JJ2 entstammen, hatte sich in der Vergangenheit mehrfach durch auffälliges Verhalten und grosse Wanderbewegungen bemerkbar gemacht. JJ1 hatte bereits 2005 im Trentino durch besonders auffälliges Verhalten Einsätze der dortigen Bären-Eingreiftruppe verursacht.

Ende März diesen Jahres begann eine Schadensserie durch JJ1 im südlichsten Verbreitungsgebiet der Trentinobären.

Hauptschäden waren Hühner und Bienenhäuser, seltener auch Hasen und Schafe. Die Eingreiftruppe der Provinz Trentino rückte damals sofort aus. Es gelang ihnen auch einmal, den Bären mit Gummikugeln zu beschiessen, als er das zweite Mal an einen Ort zurück kehrte, an dem er Schaden verursacht hatte. Dabei lernte das Tier vermutlich, niemals an einen Ort zurückzukehren, was sein rastloses Weiterziehen jetzt erklären könnte.

Um einen Bären nachhaltig zu vergrämen, müssen möglichst viele Einsätze an verschiedenen Orten stattfinden, und nicht nur in der Nähe von Schäden.
Die Chancen, solche Bären noch nachhaltig die Scheu vor Menschen zu lehren, stehen sehr schlecht.

JJ1 war bereits 2005 war er im Trentino mehrmals auffällig gewesen. Ein Verhalten, das die Bärenbrüder offenbar von ihrer Mutter - der Bärin Jurka - gelernt haben. Denn auch sie zeigte immer schon wenig Scheu vor Menschen. Derzeit versuchen Experten vor Ort gerade, Jurka zu fangen und zu vergrämen.

JJ 2 wiederum ist seit September 2005 spurlos verschwunden. Es wird vermutet, dass ein illegaler Abschuss erfolgt sein könnte. Der WWF versucht nach wie vor, den Bären in Tirol zu fangen, doch die Chancen stehen nach wie vor schlecht.

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Steckbrief von JJ1

Information zur Herkunft der Eltern Jurka und Joze: Bärin Jurka: geboren 1998 in Slowenien, Gewicht beim Fang (2001) 90kg Freigelassen im Trentino: am 3.Mai 2001 Sie verlor das Halsband mit Sender im März 2002, im Juni desselben Jahres hörte auch der Ohrmarkensender auf zu funktionieren. 2004 hatte sie 2 Junge mit: Vater Joze (daher die Namen der Jungen JJ1 und JJ2) geboren 1994 in Slowenien, freigelassen am 22. Mai 2000. Joze ist der alleinige Vater aller im Trentino geborener Bären. Die Freilassungen wurden vom Naturpark Adamello Brenta durchgeführt. Das Bärenmanagement obliegt der Provinz Trentino.

Quelle: Text WWF Österreich Juni 2006

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