Am 5. August 2010 lancierte die Gruppe Wolf Schweiz GWS die Petition "Für den Schutz des Wolfes in der Schweiz". Heute ist sie mit rund 25'000 Unterschriften eingereicht worden. Die Unterschriften wurden in gut drei Monaten gesammelt. Die Unterzeichner verlangen, dass der Schutz des Wolfes in der Schweiz nicht weiter abgeschwächt wird und kein Austritt aus der Berner Konvention erfolgt. Unterstützt wurde die Petition auch von den Organisationen Pro Natura, Schweizer Tierschutz STS und Mountain Wilderness. "Der Erfolg der Petition erstaunt nicht: alle bisherigen repräsentativen Umfragen zeigten, dass eine breite Mehrheit der Bevölkerung jeden Alters und in allen Landesteilen die Rückkehr des Wolfes befürwortet" sagt David Gerke, Präsident der Gruppe Wolf Schweiz. Die Petition erfreute sich denn auch breiter Unterstützung von Personen aus allen Kantonen. Selbst im Wallis sind mehrere hundert Unterschriften gesammelt worden, ebenso in den Wolfskantonen Graubünden und Tessin. Über 90% der Unterschriften stammen aus der Schweiz, gerade die ausländischen Unterschriften zeigen aber, dass auch im Ausland die Sorge über die aktuelle Schweizer Wolfspolitik wächst. "Die Menschen mögen Wölfe", meint dazu Lolita Morena seitens des Schweizer Tierschutzes STS, der die Petition ebenfalls unterstützt hat. "Gerade aus Gründen des Tierschutzes brauchen wir den Wolf, denn er sorgt dafür, dass sich die Bauern wieder um ihre Tiere kümmern müssen." Heute sterben nämlich jährlich bis zu 10'000 Schafe während der Sömmerung in den Alpen, auf das Konto des Wolfes gingen dieses Jahr aber weniger als 100 Tiere. Weil der freie, ungeschützte Weidegang weder tierschützerischen noch ökologischen Kriterien entspricht, sollen Wölfe in Zukunft auch nicht mehr abgeschossen werden, wenn sie in diesen Herden Tiere reissen. Zum Referendum bereit Quelle: Text Gruppe Wolf Schweiz , 24.November 2010
Am frühen Morgen des 11. August 2010 wurde auf der Alpe Scex ein männlicher Wolf erlegt. Er hielt sich in unmittelbarer Nähe einer Rinderherde auf. Der Abschluss erfolgte in Anwendung der durch das Konzept Wolf Schweiz festgelegten Frist und im Perimeter gemäss Abschussbewilligung vom 6. August 2010. Der Abschuss wurde verfügt, nachdem die Behörden von Bund und Kanton festgestellt hatten, dass zurzeit keine angemessenen Massnahmen zum Schutz von Rindern gegen Wolfsangriffe zur Verfügung stehen. Im Rahmen des angeordneten Wolfsabschusses im Gebiet Montana – Varneralp stellte die Wildhut Indizien fest, die auf die Präsenz mehrerer Wölfe in unmittelbarer Nähe bereits betroffener Rinderherden schliessen liessen. In der Folge wurde das Gebiet eng überwacht. Diese Überwachung führte in den frühen Morgenstunden zum Abschuss eines Wolfes auf der Alpe Scex durch ein Organ der Jagdaufsicht. Es handelt sich um ein männliches Tier. Gemäss Wolfskonzept wird es zur Untersuchung ins Tierspital Bern gebracht. Angaben über Alter und Verfassung des Wolfs werden im Autopsie-Rapport erwartet. Sollten sich die Angriffe auf die Rinderherden im betroffenen Gebiet fortsetzen, wird die Situation durch die zuständigen Behörden gemäss geltender Gesetzgebung und gestützt auf das Konzept Wolf Schweiz neu beurteilt.
Es werden keine technischen Details zum Abschuss, zum Abschussort oder zum Schützen bekannt gegeben. Quelle: Text Kanton Wallis , 11. August 2010 WWF Schweiz zum Wolfsabschuss: Walliser Wolf-Abschuss löst keine Probleme Der Kanton Wallis hat zwar einen Wolf erlegt, aber kein Problem gelöst . "Mit der Flinte geht das nicht, denn der nächste Wolf wird kommen", sagt Kurt Eichenberger, Grossraubtierexperte des WWF Schweiz. Dann beginnt alles wieder von vorn. Deshalb braucht es jetzt dringend einen "Runden Tisch", an dem sich Schafhalter, Jäger, Behörden und Umweltorganisationen zusammensetzen und konstruktive Lösungen suchen. "Zentral sind eine gute Prävention und einausreichender Herdenschutz - auch im Wallis. Kantone wie Waadt und Bern zeigen, dass das gut funktioniert", sagt Eichenberger. Quelle: WWF Schweiz , 11.August 2010
Ein oder mehrere Wölfe haben während der letzten Wochen im Gebiet der Alpe Scex und der Varneralp mehrere Schafe gerissen. Auf der Alpe Scex wurden zudem in den vergangenen Tagen zweit tote und ein verletztes Rind aufgefunden. Die festgestellten Rissmuster lassen auf den Wolf als Verursacher dieser Angriffe schliessen. Aufgrund dieser Vorfälle traf sich am Donnerstag, 29. Juli 2010 die interkantonale Kommission, welche eine Schadensbilanz zu diesen im Wallis erfolgten Wolfsübergriffen erstellt hat. Nach Kenntnisnahme des Berichtes dieser Kommission hat der zuständige Staatsrat Jacques Melly, Vorsteher des Departements für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU), den Abschuss eines Wolfes im Gebiet Montana - Varneralp angeordnet. Mehrere Schafe wurden Ende Juni auf der Alpe Scex sowie anfangs Juli auf der Varneralp von einem oder mehreren Wölfen getötet. Zwischen dem 20. und 30. Juli 2010 wurden zudem auf der Alpe Scex insgesamt zwei tote und ein erheblich verletztes Rind aufgefunden. Die von der Wildhut durchgeführten Untersuchungen der Rissmuster, insbesondere diejenigen der Schafe sowie der ersten beiden Rinder, deuten auf den Wolf als Verursacher dieser Angriffe hin. Wolfsangriffe auf Rinder stellen in der Schweiz jedoch ein Novum dar. Zwischenzeitlich bestätigen die durchgeführten Genanalysen der gerissenen Schafe die Präsenz mindestens eines Wolfes im betroffenen Gebiet. Unmittelbar nach dem Angriff auf das erste getötete Rind liess die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere über die Dienststelle für Landwirtschaft abklären, ob und mit welchen Hilfsmitteln die Rinder auf den betroffenen Alpen gegen Wolfsangriffe geschützt werden könnten. Gleichzeitig wurde unverzüglich in Anwendung des Konzeptes Wolf Schweiz und der eidgenössischen Jagdgesetzgebung eine Sitzung mit dem zuständigen Bundesamt einberufen. Anlässlich dieser am 29. Juli 2010 zwischen Bund und Kanton abgehaltenen Sitzung konnte festgestellt werden, dass zurzeit keine angemessenen Schutzmassnahmen zum Schutz von Rindern gegen Wolfsangriffe zur Verfügung stehen und somit nicht angewandt werden können. Diese Erkenntnis wird in unabhängiger Weise sowohl durch die kantonale Dienststelle für Landwirtschaft als auch durch das zuständige Bundesamt bestätigt. Letzteres führte seinerseits entsprechende Abklärungen im benachbarten Frankreich sowie bei der AGRIDEA (Schweizerische Vereinigung für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums) durch. Aufgrund der aktuellen und teilweise neuartigen Situation gelangten die Vertreter von Bund und Kanton in Anwendung der geltenden Jagdgesetzgebung sowie des Konzeptes Wolf Schweiz zum Schluss, dass eine Abschussbewilligung zur Verhinderung weiteren Schadens in Betracht gezogen werden kann. Die Anordnung der Wolfsabschussbewilligung wird im Amtsblatt vom 6. August 2010 eröffnet. Die Bewilligung hat eine Gültigkeit von 60 Tagen. Die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) ist für deren Vollzug verantwortlich. Vorerst werden die zu ergreifenden Massnahmen auf die Gebiete der bisherigen Wolfsangriffe konzentriert. Im Bedarfsfall können diese jedoch auf den gesamten, durch die Abschussbewilligung definierten Perimeter, ausgeweitet werden. Quelle: Text Kanton Wallis , 2. August 2010 Nachtrag: Die DNA-Analysen der Rissspuren an den auf der Varneralp und der Alpe Scexgetöteten Schafe und Rinder haben ergeben, dass sich im Gebiet Varneralp -Alpe Scex ein Wolfspaar aufhalten muss. Die Analysen erbrachten Hinweise auf ein weibliches und ein männliches Tier.
Quelle: Text Kanton Luzern, Landwirtschaft und Wald , 19.Juli 2010
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