Wildtiere:
Der Luchs in der Schweiz
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Wildtiere in der Schweiz Luchs |
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Wildtiere Weitere Informationen |
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März
2009: Luchs unterwegs im Aargauer Jura |
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Aargau:
Auf nächtlicher Pirsch fotografiert
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März
2009
Nun
ist es erwiesen: Der Luchs ist im Aargau angekommen. Ein Exemplar dieser
freilebenden Wildkatze tappte Mitte März 2009 in der Region Aarau
in eine Fotofalle.
Aufgrund
der Bedürfnisse des Luchses an seinen Lebensraum wird sich die Verbreitung
der scheuen Wildkatze im Aargau voraussichtlich auf wenige Gebiete im Jura
beschränken.
In
den vergangenen zwei Jahren haben sich die Hinweise gehäuft, wonach
sich der Luchs von Westen her dem Aargau nähert. Mehrfach meldeten
Jäger, auf der Ansitzjagd oder sogar auf der Treibjagd einen Luchs
gesehen zu haben. Nachweise wie Fotos, Todfunde oder genetische Spuren
fehlten jedoch bisher. Auch gerissene Wild- und Haustiere, die man auf
Luchs-Spuren untersuchte, wurden zumeist als Hunde- oder Fuchsrisse identifiziert.
Nun
ist der Beweis erbracht. Mitte März tappte ein Luchs unweit der Stadt
Aarau in eine Fotofalle, welche lokale Jagdgesellschaften in Zusammenarbeit
mit der kantonalen Jagdverwaltung entlang von Wildwechseln installiert
hatten.
Luchse
können aufgrund ihres Fellmusters individuell unterschieden werden.
Laut Aussage von Mitarbeitern der KORA (koordinierte Forschungsprojekte
zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) wurde das
im Aargau gesichtete Tier jedoch noch nie fotografisch nachgewiesen, auch
nicht im Solothurner Jura, wo die nächste
Luchs-Population lebt. Woher der Luchs einwanderte, bleibt somit unbekannt.
Luchse
nutzen im Jura ein Gebiet von 120 bis 220 km2. Die Tiere sind es gewohnt,
weite Distanzen zurücklegen. So wanderte im Jahr 2003 das im Toggenburg
freigelassene und mit einem Sender versehene Luchsweibchen Aika bis in
den Raum Baden, wendete danach und lebt seither in den Kantonen Glarus
und Schwyz.
In
der Schweiz besiedelt der Luchs vorzugsweise felsdurchsetzte Wälder
in den Alpen sowie im Jura. Der Aargau bietet für die scheue Wildkatze
deshalb einen nur wenig geeigneten Lebensraum. «Der Luchs ernährt sich hauptsächlich von Rehen und
Gämsen«, so René Urs Altermatt, Leiter der Sektion
Jagd und Fischerei des Departements Bau, Verkehr und Umwelt. «Bei
der Regulation des Wildschweinbestands spielt er keine Rolle«. Und
weiter: «Wir bleiben dem Luchs auf der Spur«.
Quelle: Text Kanton
Aargau Departement Bau, Verkehr und Umwelt, 2. April
2009
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Juralandschaft
in der Region Aarau
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Dezember
2008: Zwei tote Luchse |
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Graubünden:
Jungluchs bei Landquart überfahren
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Dezember
2008
In
der Nacht auf den 10. Dezember 2008 ist in der Ganda bei Landquart ein
Jungluchs von einem Auto überfahren und getötet worden. Das weibliche
Tier stammt von diesem Jahr und war in guter Kondition. Es ist der erste
Luchs, der seit seiner Ausrottung 1872 in Graubünden tot gefunden
worden ist. Damit bestätigen sich die Beobachtungen der letzten Jahre
aus dem Raum Fünf Dörfer - Herrschaft - Prättigau.
Das
Tier wurde zur genauen Untersuchung ans Institut für Tierpathologie
der Universität Bern gesandt. Aufgrund von genetischen Analysen sollten
die Eltern des Tieres identifiziert werden können und damit eine allfällige
Verbindung zum LUNO-Projekt (Luchs Nordostschweiz) geklärt werden.
Dort wird zurzeit von einem Bestand von rund 10 Luchsen ausgegangen.
Quelle: Text Kanton
Graubünden Amt für Jagd und Fischerei, 11. Dezember
2008
Neuenburg:
Angeschossener weiblicher Luchs verendet
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Dezember
2008
Ende
November 2008 wurde in der Region La Béroche im Kanton Neuenburg
ein Luchs festgestellt. Das Tier wurde auch vor den Gebäuden in La
Rouvraie fotografiert. Nach eingehender Prüfung der Faktenlage kam
die zuständige Tieraufsichtsbehörde zum Entschluss, dass das
Tier leicht verletzt weiterhin in Freiheit zu belasssen. Die weitere Beobachtung
des Tieres zeigte jedoch, dass der Luchs ernsthafte gesundheitliche Probleme
hatte. Nach Absprache mit KORA haben die Behörden der Auftrag erteilt,
das Tier zu narkotisieren.
Bevor
die zuständigen Stellen das Tier einfangen konnten, wurde der Luchs
am 6. Dezember 2008 im Garten eines Anwesens in Bevaix tot aufgefunden
und geborgen. Im Tierspital in Bern wurde das weiblichen Tier untersucht.
Dabei wurden im Körper des Tieres einige Bleiteilchen festgestellt.
Aufgrund der verletzten Pfoten hatte das Tier offenbar Mühe zu jagen
und sich so mit Nahrung zu versorgen. Da der weibliche Luchs offenbar angeschossen
wurde, hat das Amt für Tiere, Wald und Natur eine Klage gegen Unbekannt
bei den Strafverfolgungsbehörden deponiert.
Quelle: Text Kanton
Neuenburg / Canton de Neuchâtel Service de la faune,
des forêts et de la nature, 11. Dezember 2008
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November
2008: Luchse in der Schweiz |
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Zurzeit
leben rund hundert Luchse in der Schweiz
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November
2008
Eine
Bestandesaufnahme zeigt: Zurzeit leben in der Schweiz acht Wölfe,
kein einziger Braunbär und rund hundert Luchse. Die Anwesenheit der
Grossraubtiere sorgt immer noch für Probleme. Darum müssen Herden
konsequenter geschützt werden und alle Beteiligten besser zusammenarbeiten.
In
der Schweiz leben derzeit rund hundert Luchse. "Der helvetische Bestand
ist der wichtigste und grösste im gesamten Alpenbogen", so Eichenberger.
Aber: "Wo es lokal viele Luchse gibt, häufen sich die Konflikte mit
der Jagd." Der Druck aus Jägerkreisen und die Autonomie der Kantone
beim Wildtier-Management wirken sich negativ auf die Entwicklung des Bestandes
aus. Kurt Eichenberger verlangt darum: "Sowohl die Alpenländer als
auch die Kantone müssen Solidarität zeigen, wenn wir die Grossraubtiere
effizient schützen wollen. Und mittelfristig müssen auch die
finanziellen Mittel für den Herdenschutz erhöht werden."
Quelle: WWF
25. November 2008
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März
2008: Umsiedlung von einem Luchsen im Kanton Solothurn |
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Solothurn
verzichtet auf die Tötung eines Luchses
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Frau
Landammann Esther Gassler hat als für die Jagd zuständige Regierungsrätin
entschieden, dass im Kanton Solothurn kein Luchs getötet wird. Dies
obschon eine Bewilligung des Bundes sowie eine rechtskräftige kantonale
Verfügung vorliegen. Sie hat ihren Entscheid zum freiwilligen Verzicht
auf eine Tötung von Luchsen heute nachmittag den Vertretern von Revier
Jagd Solothurn, Pro Natura Solothurn und WWF Solothurn
dargelegt und begründet.
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Luchs im Alpinen Zoo in Les Marécottes VS |
Der
Kanton Solothurn selber hat im 2007 eine Entnahme von zwei Luchsen aus
dem Solothurner Jura beim Departement für Umwelt, Verkehr, Energie
und Kommunikation (UVEK) beantragt. Dabei ist man im Kanton davon ausgegangen,
dass sich für beide zu entnehmenden Luchse ein Umsiedlungsplatz finden
wird. |
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Dies ist nun leider nicht geschehen und der Kanton Solothurn kann
bloss ein Luchsweibchen in die Ostschweiz (Projekt LUNO Nordostschweiz) umsiedeln. Das andere Tier wäre
gemäss der Verfügung des Kantons zu töten.
Der
Kanton Solothurn nimmt schweizweit im - gemeinsamen mit der Jägerschaft
durchgeführten - Luchsmonitoring (Ueberwachung und Zählung mittels
"Fotofallen") eine Pionierrolle ein.Mit
dem Entscheid auf eine Tötung des Luchses zu verzichten will Esther
Gassler die Bereitstellung von zusätzlichen Umsiedlungsplätzen
forcieren. Eine entsprechende Forderung wird sie beim Bundesamt für
Umwelt (BAFU) platzieren.
Um
die hohe Akzeptanz des Luchses im Kanton Solothurn nicht durch eine zu
hohe Luchspopulation zu gefährden, ist der Kanton dringend auf Umsiedlungsplätze
angewiesen.
Der
Kanton hofft, dass sein zukunftsträchtiges Vorgehen beim Luchsmanagement
sowie die gute Zusammenarbeit aller am Luchs interessierten Verbände
durch solche Massnahmen gestärkt werden kann.
Quelle:
Text Kanton Solothurn, Staatskanzlei, März 2008 |
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März
2008: Luchsweibchen im Kanton Solothurn gefangen
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Am
Samstag, dem 15.03.2008, um 04.15 in der Früh haben Mitarbeiter des
KORA und des solothurnischen Amts für Wald, Jagd und Fischerei ein
erwachsenes, aber noch junges Luchsweibchen gefangen. Der Fang erfolgte
im Kanton Solothurn, oberhalb Herbetswil (Gde. Aedermannsdorf),
an einem von der Luchsin gerissenen Reh, das von einem lokalen Jäger
gemeldet wurde. |
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Das
Weibchen ALMA wurde nach dem Fang in die Wildstation Landshut in Quarantäne
gebracht und soll in den kommenden Wochen in die Nordostschweiz (Projekt LUNO
Nordostschweiz) umgesiedelt werden.
Quelle: Text KORA,
März 2008 |
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Projekt LUNO
Nordostschweiz |
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RAOnline |
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Region
Belchen mit Belchenflue (Spitze im Hintergrund)
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Pro
Natura protestiert gegen geplante Luchstötungen im Kanton Solothurn
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Februar
2008
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Luchs im Alpinen Zoo in Les Marécottes VS |
In
den kommenden Wochen sollen im Solothurner Jura zwei
Luchse eingefangen werden, um sie innerhalb der Schweiz oder ins benachbarte
Ausland umzusiedeln. Kommt die Umsiedlung nicht zustande, hat der Kanton
Solothurn beschlossen, die Luchse zu töten und damit den lokalen Luchsbestand
zu reduzieren. Pro Natura protestiert gegen das Töten dieser geschützten
Tierart.
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Gemäss
Schweizerischem Jagdgesetz ist der Luchs geschützt. Einzelne Luchse
dürfen nur dann mit Bewilligung abgeschossen werden, wenn sie untragbare
Schäden verursachen oder wenn ein Aussterberisiko für andere
Arten besteht. Hingegen ist eine Reduktion des Luchsbestandes zur Beeinflussung
der Rehbestände im Gesetz nicht vorgesehen.
Trotzdem
hat das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons Solothurn Ende 2007 verfügt,
dass im Solothurner Jura in diesem Jahr zwei Luchse zur Reduktion des Bestandes
getötet werden sollen. In einem Gespräch mit Vertretern der Jagd
und Fischerei des Kantons Solothurn hat sich Pro Natura nun diese Woche
über die Hintergründe dieses Entscheids ins Bild gesetzt.
Luchsbestände
regulieren sich grundsätzlich selber. «Wenn man allerdings regulieren
will, dann sollen Luchse von dort umgesiedelt werden, wo eine ausreichende
Anzahl dieser Tiere vorhanden ist.«, erläutert Pro Natura Artenschutzexperte
Urs Tester. «Pro Natura protestiert gegen die Absicht, Luchse zu
töten.« Denn der Luchs ist eine gefährdete Tierart. In
grossen Teilen des Schweizer Alpenraums ist der Luchs gar nicht oder nur
sehr spärlich verbreitet. Soll dort diese Grosskatze wieder heimisch
werden braucht es regional gute Bestände für eine natürliche
Ausbreitung oder gezielte Umsiedlungen. Beides wird von den Schweizer Jagdverbänden
abgelehnt. Stattdessen fordern sie einseitig die Dezimierung von Luchsbeständen.
Mit
dem erstmaligen Töten von Luchsen zur Bestandesreduktion wird deshalb
eine gefährliche Entwicklung eingeleitet, an deren Ende die erneute
Ausrottung dieser faszinierenden Tierart stehen kann. Pro Natura fordert
den Kanton Solothurn auf, Luchse umzusiedeln, aber nicht zu töten.
Quelle: Text
Pro Natura, Februar 2008 |
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Solothurner
Jura: Region Passwang
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