Wildtiere
Wildtiere: Der Luchs in der Schweiz
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Wildtiere in der Schweiz Luchs
SO Luchs Umsiedlung im Solothurner Jura März 2008
NE/GR Zwei tote Luchse Dezember 2008
Bartgeier Fakten Wiederansiedlung
Wildtiere Weitere Informationen
CH Luchs Bestand 2008 November 2008
AG Luchs Beobachtung Aarau März 2009
Wildtiere
März 2009: Luchs unterwegs im Aargauer Jura
Aargau: Auf nächtlicher Pirsch fotografiert

März 2009
Nun ist es erwiesen: Der Luchs ist im Aargau angekommen. Ein Exemplar dieser freilebenden Wildkatze tappte Mitte März 2009 in der Region Aarau in eine Fotofalle.

Aufgrund der Bedürfnisse des Luchses an seinen Lebensraum wird sich die Verbreitung der scheuen Wildkatze im Aargau voraussichtlich auf wenige Gebiete im Jura beschränken.

In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Hinweise gehäuft, wonach sich der Luchs von Westen her dem Aargau nähert. Mehrfach meldeten Jäger, auf der Ansitzjagd oder sogar auf der Treibjagd einen Luchs gesehen zu haben. Nachweise wie Fotos, Todfunde oder genetische Spuren fehlten jedoch bisher. Auch gerissene Wild- und Haustiere, die man auf Luchs-Spuren untersuchte, wurden zumeist als Hunde- oder Fuchsrisse identifiziert.

Nun ist der Beweis erbracht. Mitte März tappte ein Luchs unweit der Stadt Aarau in eine Fotofalle, welche lokale Jagdgesellschaften in Zusammenarbeit mit der kantonalen Jagdverwaltung entlang von Wildwechseln installiert hatten.

Luchse können aufgrund ihres Fellmusters individuell unterschieden werden. Laut Aussage von Mitarbeitern der KORA (koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) wurde das im Aargau gesichtete Tier jedoch noch nie fotografisch nachgewiesen, auch nicht im Solothurner Jura, wo die nächste Luchs-Population lebt. Woher der Luchs einwanderte, bleibt somit unbekannt.

Luchse nutzen im Jura ein Gebiet von 120 bis 220 km2. Die Tiere sind es gewohnt, weite Distanzen zurücklegen. So wanderte im Jahr 2003 das im Toggenburg freigelassene und mit einem Sender versehene Luchsweibchen Aika bis in den Raum Baden, wendete danach und lebt seither in den Kantonen Glarus und Schwyz.

In der Schweiz besiedelt der Luchs vorzugsweise felsdurchsetzte Wälder in den Alpen sowie im Jura. Der Aargau bietet für die scheue Wildkatze deshalb einen nur wenig geeigneten Lebensraum. «Der Luchs ernährt sich hauptsächlich von Rehen und Gämsen«, so René Urs Altermatt, Leiter der Sektion Jagd und Fischerei des Departements Bau, Verkehr und Umwelt. «Bei der Regulation des Wildschweinbestands spielt er keine Rolle«. Und weiter: «Wir bleiben dem Luchs auf der Spur«.

Quelle: Text Kanton Aargau Departement Bau, Verkehr und Umwelt, 2. April 2009

Juralandschaft in der Region Aarau

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Dezember 2008: Zwei tote Luchse
Graubünden: Jungluchs bei Landquart überfahren

Dezember 2008

In der Nacht auf den 10. Dezember 2008 ist in der Ganda bei Landquart ein Jungluchs von einem Auto überfahren und getötet worden. Das weibliche Tier stammt von diesem Jahr und war in guter Kondition. Es ist der erste Luchs, der seit seiner Ausrottung 1872 in Graubünden tot gefunden worden ist. Damit bestätigen sich die Beobachtungen der letzten Jahre aus dem Raum Fünf Dörfer - Herrschaft - Prättigau.

Das Tier wurde zur genauen Untersuchung ans Institut für Tierpathologie der Universität Bern gesandt. Aufgrund von genetischen Analysen sollten die Eltern des Tieres identifiziert werden können und damit eine allfällige Verbindung zum LUNO-Projekt (Luchs Nordostschweiz) geklärt werden. Dort wird zurzeit von einem Bestand von rund 10 Luchsen ausgegangen.

Quelle: Text Kanton Graubünden Amt für Jagd und Fischerei, 11. Dezember 2008

Neuenburg: Angeschossener weiblicher Luchs verendet

Dezember 2008

Ende November 2008 wurde in der Region La Béroche im Kanton Neuenburg ein Luchs festgestellt. Das Tier wurde auch vor den Gebäuden in La Rouvraie fotografiert. Nach eingehender Prüfung der Faktenlage kam die zuständige Tieraufsichtsbehörde zum Entschluss, dass das Tier leicht verletzt weiterhin in Freiheit zu belasssen. Die weitere Beobachtung des Tieres zeigte jedoch, dass der Luchs ernsthafte gesundheitliche Probleme hatte. Nach Absprache mit KORA haben die Behörden der Auftrag erteilt, das Tier zu narkotisieren.

Bevor die zuständigen Stellen das Tier einfangen konnten, wurde der Luchs am 6. Dezember 2008 im Garten eines Anwesens in Bevaix tot aufgefunden und geborgen. Im Tierspital in Bern wurde das weiblichen Tier untersucht. Dabei wurden im Körper des Tieres einige Bleiteilchen festgestellt. Aufgrund der verletzten Pfoten hatte das Tier offenbar Mühe zu jagen und sich so mit Nahrung zu versorgen. Da der weibliche Luchs offenbar angeschossen wurde, hat das Amt für Tiere, Wald und Natur eine Klage gegen Unbekannt bei den Strafverfolgungsbehörden deponiert.

Quelle: Text Kanton Neuenburg / Canton de Neuchâtel Service de la faune, des forêts et de la nature, 11. Dezember 2008

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November 2008: Luchse in der Schweiz
Zurzeit leben rund hundert Luchse in der Schweiz

November 2008

Eine Bestandesaufnahme zeigt: Zurzeit leben in der Schweiz acht Wölfe, kein einziger Braunbär und rund hundert Luchse. Die Anwesenheit der Grossraubtiere sorgt immer noch für Probleme. Darum müssen Herden konsequenter geschützt werden und alle Beteiligten besser zusammenarbeiten.

In der Schweiz leben derzeit rund hundert Luchse. "Der helvetische Bestand ist der wichtigste und grösste im gesamten Alpenbogen", so Eichenberger. Aber: "Wo es lokal viele Luchse gibt, häufen sich die Konflikte mit der Jagd." Der Druck aus Jägerkreisen und die Autonomie der Kantone beim Wildtier-Management wirken sich negativ auf die Entwicklung des Bestandes aus. Kurt Eichenberger verlangt darum: "Sowohl die Alpenländer als auch die Kantone müssen Solidarität zeigen, wenn wir die Grossraubtiere effizient schützen wollen. Und mittelfristig müssen auch die finanziellen Mittel für den Herdenschutz erhöht werden."

Quelle: WWF 25. November 2008

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März 2008: Umsiedlung von einem Luchsen im Kanton Solothurn
Solothurn verzichtet auf die Tötung eines Luchses

Frau Landammann Esther Gassler hat als für die Jagd zuständige Regierungsrätin entschieden, dass im Kanton Solothurn kein Luchs getötet wird. Dies obschon eine Bewilligung des Bundes sowie eine rechtskräftige kantonale Verfügung vorliegen. Sie hat ihren Entscheid zum freiwilligen Verzicht auf eine Tötung von Luchsen heute nachmittag den Vertretern von Revier Jagd Solothurn, Pro Natura Solothurn und WWF Solothurn dargelegt und begründet.

Luchs im Alpinen Zoo in Les Marécottes VS
Der Kanton Solothurn selber hat im 2007 eine Entnahme von zwei Luchsen aus dem Solothurner Jura beim Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) beantragt. Dabei ist man im Kanton davon ausgegangen, dass sich für beide zu entnehmenden Luchse ein Umsiedlungsplatz finden wird.

Dies ist nun leider nicht geschehen und der Kanton Solothurn kann bloss ein Luchsweibchen in die Ostschweiz (Projekt LUNO Nordostschweiz) umsiedeln. Das andere Tier wäre gemäss der Verfügung des Kantons zu töten.

Der Kanton Solothurn nimmt schweizweit im - gemeinsamen mit der Jägerschaft durchgeführten - Luchsmonitoring (Ueberwachung und Zählung mittels "Fotofallen") eine Pionierrolle ein.Mit dem Entscheid auf eine Tötung des Luchses zu verzichten will Esther Gassler die Bereitstellung von zusätzlichen Umsiedlungsplätzen forcieren. Eine entsprechende Forderung wird sie beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) platzieren.

Um die hohe Akzeptanz des Luchses im Kanton Solothurn nicht durch eine zu hohe Luchspopulation zu gefährden, ist der Kanton dringend auf Umsiedlungsplätze angewiesen.

Der Kanton hofft, dass sein zukunftsträchtiges Vorgehen beim Luchsmanagement sowie die gute Zusammenarbeit aller am Luchs interessierten Verbände durch solche Massnahmen gestärkt werden kann.

Quelle: Text Kanton Solothurn, Staatskanzlei, März 2008

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März 2008: Luchsweibchen im Kanton Solothurn gefangen
Am Samstag, dem 15.03.2008, um 04.15 in der Früh haben Mitarbeiter des KORA und des solothurnischen Amts für Wald, Jagd und Fischerei ein erwachsenes, aber noch junges Luchsweibchen gefangen. Der Fang erfolgte im Kanton Solothurn, oberhalb Herbetswil (Gde. Aedermannsdorf), an einem von der Luchsin gerissenen Reh, das von einem lokalen Jäger gemeldet wurde.

Das Weibchen ALMA wurde nach dem Fang in die Wildstation Landshut in Quarantäne gebracht und soll in den kommenden Wochen in die Nordostschweiz (Projekt LUNO Nordostschweiz) umgesiedelt werden.

Quelle: Text KORA, März 2008
Projekt LUNO Nordostschweiz
RAOnline
Region Belchen mit Belchenflue (Spitze im Hintergrund)

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Pro Natura protestiert gegen geplante Luchstötungen im Kanton Solothurn

Februar 2008

Luchs im Alpinen Zoo in Les Marécottes VS
In den kommenden Wochen sollen im Solothurner Jura zwei Luchse eingefangen werden, um sie innerhalb der Schweiz oder ins benachbarte Ausland umzusiedeln. Kommt die Umsiedlung nicht zustande, hat der Kanton Solothurn beschlossen, die Luchse zu töten und damit den lokalen Luchsbestand zu reduzieren. Pro Natura protestiert gegen das Töten dieser geschützten Tierart.

Gemäss Schweizerischem Jagdgesetz ist der Luchs geschützt. Einzelne Luchse dürfen nur dann mit Bewilligung abgeschossen werden, wenn sie untragbare Schäden verursachen oder wenn ein Aussterberisiko für andere Arten besteht. Hingegen ist eine Reduktion des Luchsbestandes zur Beeinflussung der Rehbestände im Gesetz nicht vorgesehen.

Trotzdem hat das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons Solothurn Ende 2007 verfügt, dass im Solothurner Jura in diesem Jahr zwei Luchse zur Reduktion des Bestandes getötet werden sollen. In einem Gespräch mit Vertretern der Jagd und Fischerei des Kantons Solothurn hat sich Pro Natura nun diese Woche über die Hintergründe dieses Entscheids ins Bild gesetzt.

Luchsbestände regulieren sich grundsätzlich selber. «Wenn man allerdings regulieren will, dann sollen Luchse von dort umgesiedelt werden, wo eine ausreichende Anzahl dieser Tiere vorhanden ist.«, erläutert Pro Natura Artenschutzexperte Urs Tester. «Pro Natura protestiert gegen die Absicht, Luchse zu töten.« Denn der Luchs ist eine gefährdete Tierart. In grossen Teilen des Schweizer Alpenraums ist der Luchs gar nicht oder nur sehr spärlich verbreitet. Soll dort diese Grosskatze wieder heimisch werden braucht es regional gute Bestände für eine natürliche Ausbreitung oder gezielte Umsiedlungen. Beides wird von den Schweizer Jagdverbänden abgelehnt. Stattdessen fordern sie einseitig die Dezimierung von Luchsbeständen.

Mit dem erstmaligen Töten von Luchsen zur Bestandesreduktion wird deshalb eine gefährliche Entwicklung eingeleitet, an deren Ende die erneute Ausrottung dieser faszinierenden Tierart stehen kann. Pro Natura fordert den Kanton Solothurn auf, Luchse umzusiedeln, aber nicht zu töten.

Quelle: Text Pro Natura, Februar 2008
Solothurner Jura: Region Passwang

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Wandern im Solothurner Jura Region Passwang
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