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UNAIDS: Millenniumsentwicklungsziele
Ziel 6: Kampf gegen HIV-AIDS und andere Seuchen

Die Regierungsvertreter der Staaten der Völkergemeinschaft der Vereinten Nationen UNO haben an der Millenniumsgipfelkonferenz im Jahr 2000 sieben Millenniums-Entwicklungsziele formuliert. Diese Ziele sollten bis 2015 weltweit erreicht werden.

UNAIDS hat für das Millenniums-Entwicklungsziel 6, dem Kampf gegen HIV, AIDS und andere Seuchen, eine vorläufige Bilanz gezogen. UNAIDS bekräftigt, dass das Ziel , weltweit 15 Millionen HIV-Infizierten mit einer lebensrettenden Behandlung zu versorgen, rund 6 Monate vor Ablauf der Frist erreicht worden ist.

Der Kampf gegen HIV-AIDS verläuft nach Einschätzung der UNO nach Plan. Das HI-Virus sollte bis Ende 2030 ausgerottet sein.

Die Anzahl der Neuinfektionen mit HIV und AIDS bedingten Todesfällen haben sich in den vergangenen Jahren vermindert. Die Neuinfektionen sind seit 2000 um 35% gesunken.

Seit 2005 hat sich die Zahl der Todesopfer gar um 41% verkleinert. Die Haupttodesursache in dieser Patientengruppe bleibt die Tuberkulose (TB).

Die Zahl der neu infizierten Kinder sank weltweit um 58% von 520'000 auf 220'000. 2000 haben sich in Äthiopien 36'000 Kinder mit dem Virus infiziert. 2014 waren es nur noch 4'800 neu angesteckte Kindern oder 87% weniger.

Eine Trendumkehr ist erkennbar, obwohl die Gesamtzahl der mit HIV lebenden Menschen weltweit weiterhin zunimmt. Die prozentuale Zunahme vermindert sich von Jahr zu Jahr.

Im Jahr 2000 wurde AIDS in der Öffentlichkeit kaum beachtet. AIDS war eine Seuche "der Anderen", obwohl zu jenem Zeitpunkt weltweit täglich 4'300 Menschen an AIDS starben und 8'500 Personen neu infiziert wurden.

2014 betrug die Zahl der Neuinfektionen 2 Millionen Menschen im Vergleich zum Jahr 2000, in welchem 3,1 Millionen sich neu mit dem HI-Virus angesteckt hatten. 2014 meldeten 83 Länder, in welchen rund 83% aller HIV-Infizierten leben, eine Trendumkehr bei den Ansteckungen. Unter diesen Ländern befinden sich Indien, Kenia, Mosambik, Südafrika und Simbabwe, welche sehr stark von der Epidemie betroffen sind.

2014 konnten rund 15 Millionen an AIDS-Erkrankte mit antiretroviralen Medikamenten versorgt werden. Der Preis für die Ersttherapie für eine infizierte Person konnte dank politischen Vorstössen, wissenschaftlichen Fortschritten und der Kooperation der Pharmaindustrie von 10'000 USD im Jahr 2000 auf rund 100 USD reduziert werden.

2014 hatten weltweit rund 40% der HIV-Infizierten Zugang zu einer antiretroviralen Behandlung. Im am stärksten von der AIDS-Epidemie betroffenen Kontinent Afrika werden 10,7 Millionen infizierte Personen mit Medikamenten behandelt. 61% oder 6,5 Millionen davon sind Frauen.

Kinder profitieren allerdings weniger von den neuen Behandlungsmethoden. Nur 32% der weltweit 2,6 Millionen Kindern, welche das HI-Virus in sich tragen, erhalten eine Therapie.

Die Einsicht, dass sich alle sexuell aktiven Personen in Risikogebieten einem HIV-Test unterziehen sollten, ist noch nicht so weit fortgeschritten, wie es für eine schnellere Eindämmung der Epidemie notwendig wäre. Nur etwa 54% der für das Jahr 2014 geschätzten 36,9 Millionen HIV-Infizierten wissen, dass das HI-Virus in ihnen steckt.

Die Kosten für die AIDS-Bekämpfung belaufen sich gegenwärtig jährlich auf rund 20 Milliarden USD. Für die UNO sind diese Kosten allerdings Investitionen in die Zukunft. Seit 2000 wurden in diesen Kampf rund 187 Milliarden USD investiert. Rund die Hälfte der Kosten haben die U.S.A. beglichen, davon rund 90 Milliarden USD für den internationalen Kampf gegen HIV. Jeder heutegegen HIV-AIDS investierte US-Dollar wird in einigen Jahre 17 USD (return of invest) abwerfen.

92% aller UNO-Mitgliedsstaaten liefern UNAIDS Datenmaterial über HIV-AIDS. In 74 Staaten gibt es Gesetze, welche die Diskriminierung von HIV-Infizierten verbieten. 61 Staaten ahnden die Diskriminierung nicht. 76 Staaten tolerieren den gleichgeschlechtlichen Sexualverkehr nicht. In 7 Staaten droht für gleichgeschlechtliche Praktiken die Todesstrafe.

Quelle: UNAIDS, Juli 2015
Text: RAOnline
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