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LOVE LIFE-Kampagne 2014: «Bereue nichts»
Partizipation

Partizipation ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Umsetzung von Massnahmen im Bereich Gesundheitsförderung und -prävention. Der World Health Report 2008 der Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Partizipation als eine der erfolgversprechendsten Methoden, wenn es darum geht, so-wohl die individuelle wie die öffentliche Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern.

Warum ist Partizipation als Prinzip der öffentlichen Gesundheit wichtig?

Die WHO deklarierte bereits in den 80er-Jahren die Partizipation als wesentliches Prinzip in der Gesundheitsförderung. Studien belegen, dass die Menschen mitreden wollen und dass die Wirksamkeit von Projekten höher ist, wenn sich die betroffenen Menschen beteiligen. Konkrete Erfahrungen wurden in Projekten mit Wohnbevölkerungen unterprivilegierter Stadtteile gewonnen. Die Projekte hatten zum Ziel, die Lebensqualität der betroffenen Menschen zu verbessern. Die Resultate waren überall dort besser, wo sich die Leute aktiv an der Planung, an der Definition von Massnahmen und an der Umsetzung derselben beteiligen konnten. Die Projekte waren aus zwei Gründen erfolgreich: Zum einen konnten durch die aktive Mitarbeit der Bewohnerinnen und Bewohner bei der Ausformulierung der Strategien die Massnahmen an die Bedürfnisse der Zielgruppen angepasst werden. Zum anderen waren die Massnahmen nachhaltiger, weil die Teilnehmenden die Erfahrung machten, dass sie ihre Lebensumstände direkt beeinflussen konnten. Dies erhöhte die Wirksamkeit der Projekte deutlich.

Partizipation auch bei der HIV- und STI-Prävention in der Schweiz schon erprobt

Seit Jahren suchen die Aids-Hilfen und die Checkpoints nach Wegen, die Prävention bei MSM (Männern, die Sex mit Männern haben) zu verbessern. Mit der erstmals 2012 durchgeführten Kampagne «Break the Chains» wurden neue Wege beschritten, indem die Zielgruppe in die Erarbeitung sowie Gestaltung der Kampagne einbezogen wurde und Botschafter aus der Zielgruppe dann wieder in der Zielgruppe eingesetzt wurden.

Partizipation bei LOVE LIFE

Es ist schwierig, Menschen ein Gefühl von Kontrolle über die eigenen Lebensumstände zu vermitteln, wenn ihnen gesundheitsfördernde Massnahmen wie beispielsweise die Safer-Sex-Regeln kommuniziert werden. Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Lebensgefühl der Kampagne «LOVE LI-FE - Bereue nichts» und durch die Möglichkeit der Teilnahme an der Kampagne in selbstbestimmtem Mass entsteht genau diese Möglichkeit: Die Menschen machen die Erfahrung, dass sie über ihr gesundheitliches Wohlergehen massgeblich mitentscheiden können.

Die sexuell aktive Bevölkerung der Schweiz ist nicht nur die Zielgruppe der aktuellen LOVE LIFE Kampagne, sondern diese Menschen sollen auch zu Akteuren werden. Erste Stufe des Mitmachens ist die aktive Zustimmung zum LOVE LIFE Manifest. Das Manifest ist das inhaltliche Kernstück der Kampagne. Es besteht aus drei Teilen und dem Versprechen, dass man sich - so man/frau sich ans Manifest hält und es lebt - keine Sorgen zu machen braucht bzw. nichts zu bereuen haben wird. Wer dem Manifest unter lovelife.ch zugestimmt hat, kann sein Commitment über Social Media mit seinen Freunden teilen sowie den LOVE LIFE Ring bestellen und ihn im Alltag oder in speziellen Situationen tragen. Wer den Ring sichtbar trägt, der tritt aus der Masse anonymer Empfänger von gesundheitlichen Empfehlungen und Warnungen hervor und bekennt sich zum Lebensgefühl von LOVE LIFE. Im Kollektiv gewinnt die Botschaft weiter an Relevanz - und durch die frei gewählte Sichtbarkeit an Glaubwürdigkeit. Die Botschaft wandelt sich vom Verhaltensimperativ zum ritualisierten Verhalten von hoher sozialer Relevanz und Dringlichkeit. Und bewahrt dadurch - wie im Fall der neuen LOVE LIFE Kampagne - die sexuelle Gesundheit.

Partizipation als Schlüsselfaktor für die Gesundheit

Gesundheit ist nicht nur Sache jedes einzelnen Individuums. Sie ist auch eine soziale Verantwortung. In der Verfassung der WHO steht: «Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit.» Gesundheit wird also von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt für sich und für ihre Mitmenschen geschaffen. Sie wird gewonnen - und nachhaltig erhalten -, indem jede und jeder Einzelne für sich selbst und für andere sorgt. Dies gelingt allerdings nur, wenn es allen ermöglicht wird, Kontrolle über die eigenen Lebensbedingungen auszuüben.

Quelle:
World Health Report 2008 - «Primary Health Care (Now More Than Ever)»

Quelle: Text BUNDESAMT für Gesundheit BAG 12. Mai 2014

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