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2015 - Ungleiche Vermögensverteilung
Reichtumsungleichheit bedroht den sozialen Frieden

Das britische Hilfswerk Oxfam hat im Hinblick auf das World Economic Forum WEF, welches im Januar 2016 in Davos (Schweiz) stattfand, den Bericht «An Economy for the 1%» (deutsch: Eine Wirtschaft für das eine Prozent) veröffentlicht.

Der Bericht zeigt auf, dass sich weltweit die «Vermögensschere» immer schneller und deutlicher öffnet. Seit 2010 haben sich die Vermögenswerte der Hälfte der Menschen, welche unter der Armutsgrenze leben, um rund eine Billion US-Dollars oder 41% vermindert. Im gleichen Zeitraum haben sich das Gesamtvermögen der 62 reichsten Menschen auf diesem Planeten von rund 1Billion US$ auf rund 1,76 Billionen US$ fast verdoppelt. Von 2010 bis 2014 hat sich die Weltbevölkerung um rund 400 Millionen vermehrt.

Von 1990 bis 2010 hat sich die Anzahl der Menschen, welche in Armut leben, weltweit halbiert. Bei 10% der ärmsten Menschen wuchs das durchschnittliche Jahreseinkommen im letzten Viertel des letzten Jahrhunderts um weniger als 3 US$ (3 US$/Jahr). Für jeden einzelnen Menschen ergab dies weniger als ein Cent Einkommenszuwachs pro Tag.

200 Millionen Menschen würden heute nicht mehr in Armut leben, wenn sich die Ungleichheit von 1990 bis 2010 nicht vergrössert hätte.

Die Kluft zwischen dem Besitz der Superreichen und jenem der restlichen Weltbevölkerung hat sich 2015 gemäss Aussagen von Oxfam dramatisch vergrössert. Die ungleicheReichtumsverteilung hat in letzten Jahren ein Ausmass erreicht, welches nach Meinung von Organisationen wie der UNO oder der OECD immer mehr zu einer ernsthaften Bedrohung für die Weltwirtschaft und auch den Weltfrieden heranwächst.

Armut Ungleiche Welten
Einkommensungleichheit in der OECD 2011

Die Führer der Weltpolitik haben am «G 20-Gipfel 2015» in ihre Absichtbekundet, die weltweite Ungleichheit gezielt zu bekämpfen. Konkrete wirksame Massnahmen haben diese Führer allerdings nicht beschlossen.

Die Vertreter der Weltgemeinschaft der UNO haben an ihrer Gipfelkonferen vom 25. - 27. September 2015 in New York die «Post-2015 Agenda» (als Nachfolgeprogramm für die «Millenniums-Entwicklungsziele 2000 - 2015») verabschiedet. Die «Agenda 2030» für nachhaltige Entwicklung gilt ab 2016 und ist der globale Referenzrahmen für nationale und internationale Bemühungen im Bereich Nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung. Im Zentrum der neuen Agenda stehen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).

Post-2015 Agenda Agenda für nachhaltige Entwicklung 2015-2030 2015
UNO Millenniums-Entwicklungsziele 2000 - 2015

Auch Vertreter der Versicherungsbranchen sehen den sozialen Frieden durch verschiedenen globale Entwicklungen gefährdet. Die Armut, welche häufig mit Arbeitslosigkeit und kriegerischen Ereignissen verbunden ist, kann in Kombination mit anderen Faktoren wie dem Klimawandel oder ethnischen Konflikten zu gefährlichen sozialen Spannung führen.

Klimwandel
Konflikte um Wasser , Nahrung und Rohstoffe
Klima Armut und Klimawandel

Nach Meinung von Oxfam ist nicht akzeptabel , dass die Reichsten dieser Welt, welche in einem einzigen Bus Platz finden würden, gleich viel besitzen wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung. 188 der 201 führenden Weltfirmen haben mindestens eine Niederlassung in einer Steueroasen haben. Das Hilfswerk Oxfam erinnert nun Politiker an ihre Aufgabe und Pflicht, die Steueroptimierungsbemühungen dieser Firmen zu unterbinden.

Oxfam weist darauf hin, dass 9 von 10 Partnerfirmen des WEFs 2016 an Steuroptimierungsaktionen beteiligt sind. Durch dies Steuersparmassnahmen von Weltfirmen werden den EntwicklungsstaatenFiskaleinnahmen von jährlich rund 100 Milliarden US$ entzogen.

Fachleute vermuten, dass weltweit Vermögenswerte im Umfang von rund 7,6 Billionen US$ in steuerprivilegierten «Offshore»-Firmenstandorten platziert sind. Auf diesen Vermögenswerten werden nur sehr wenig oder gar keine Steuern erhoben. Dies sind Steuern, welche mithelfen könnten, einige Probleme auf dieser Welt zu lösen oder wenigstens zu mildern. Nach Angaben von Oxfam würde durch das Versteuern des «Offshore»-Kapitals jährlich zusätzlich rund 190 Milliarden US$ in die Staatskassen fliessen. Geld, welches heute zum Beispiele für humanitäre Aktionen in Krisengebieten fehlt.

Nach Schätzungen liegen rund 30% aller Vermögenswerten in Afrika auf steuergünstigen «Offshore»-Konten. Den afrikanischen Staaten gehen durch diese Steuerflucht jährlich rund 14 Milliarden US$ an Staatseinnahmen verloren. Dieser Betrag würde ausreichen, allen Müttern sowie ihren Kindern in Afrika die notwendige Gesundheitsversorgung anzubieten und damit rund 4 Millionen Kindern vor dem Tod bewahren. Zusätzlich könnten die Staaten mit diesen Steuereinnahmen jedem Kind eine Schulbildung bezahlen.

Oxfam fordert die Politiker und Wirtschaftsführer auf, die Steuerschlupflöcher endlich zu schliessen. Die den Staatshaushalten entzogenen Gelder sind ein wichtiger Faktor, welcher zum weiteren Öffnen der «Vermögensschere» beigetragen hat.

In vielen Staaten dieser Welt verschwinden allerdings viele Steuereinnahmen durch Korruption wieder in den Taschen der Reichen.

In den entwickelten Staaten brachte die wirtschaftliche Entwicklung den Menschen mehr Einkommen, welches sie teilweise für eine bessere Ernährung ausgaben. Private und staatliche Investoren nutzen die Landwirtschaft vermehrt für ihre Investitionen, was zu einem grösseren Lebensmittelangebot führte.

Quelle: Oxfam, Januar 2016
Text: RAOnline

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Ungleichheit bei der Einkommens- und Vermögensverteilung
Armut Ungleiche Welten
Schweiz Einkommen und die Lebensbedingungen 2009
Einkommensungleichheit in der OECD 2011
Europa-Schweiz Einkommen und die Lebensbedingungen 2013
OECD Einkommensungleichheit in Deutschland 2015
Millenniums-Entwicklungsziele
Millenniums-Entwicklungsziel 1 - Kampf gegen Hunger und Armut 2013
Millenniums-Entwicklungsziel 6 - Kampf gegen HIV 2015
Millenniums-Entwicklungsziel 6 - Kampf gegen Malaria 2015
Nachhaltige Entwicklung - Sustainable Development Goals
Post-2015 Agenda Agenda für nachhaltige Entwicklung 2015-2030 2015
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Weitere Informationen
Armut
CARE Klimawandel verschärft Armut Studie 2009
SwissRe Studie zur Ernährungssicherheit 2013
WFP - Grameen Hunger und Armut - Fakten
2013 Der Hunger ist auf dem Rückzug
Schweizer Hilfswerke
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Oxfam Oxfam
Quelle: Oxfam
AN ECONOMY FOR THE 1%
How privilege and power in the economy drive extreme inequality and how this can be stopped
english
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Quelle: Oxfam
AN ECONOMY FOR THE 1%
Summary
english
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Quelle: Oxfam
AN ECONOMY FOR THE 1%
Methodology note
english
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