Kombinierter
Verkehr: Eisenbahn und Strasse |
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Kombinierter Verkehr Güterverkehr Alpen |
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Kombinierter Verkehr Weitere Informationen |
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Güterverkehr durch die Alpen |
Transitgüterverkehr durch die Alpen |
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Alpenquerender Verkehr 2016 |
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Strasse im Binnenverkehr stark, Schiene im Transitverkehr |
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Die beiden Verkehrsträger Strasse und Schiene sind nicht primär Konkurrenten, sondern sie ergänzen sich: Während die regionale Feinverteilung der Waren aufgrund der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur in den meisten Fällen nur über die Strassen erfolgen kann, bietet die Schiene vor allem bei längeren Transportwegen Vorteile. Entsprechend dominiert bei der Bahn der internationale Verkehr (Import, Export und Transit) mit einem Anteil an den Transportleistungen von 67 Prozent, wobei der Transit allein 56 Prozent ausmacht. |
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Lastwagen und schwere Sattelschlepper erbringen dagegen in der Schweiz 63 Prozent ihrer Transportleistungen im Binnenverkehr und nur 37 Prozent im internationalen Verkehr.
Das höchste Transportaufkommen des Schwerverkehrs auf der Strasse wurde während des Beobachtungszeitraums 2011 bis 2015 zwischen den Kantonen Aargau und Zürich festgestellt, nämlich durchschnittlich 5,6 Millionen Tonnen pro Jahr. An zweiter Stelle folgten die Warenflüsse zwischen den Kantonen Bern und Solothurn (5,0 Mio. Tonnen). In den Kantonen Aargau und Solothurn befinden sich grosse Logistikzentren, welche einen intensiven Warenverkehr mit den bevölkerungsreichen Nachbarkantonen Zürich bzw. Bern betreiben.
Zunehmende Fahrleistungen von osteuropäischen Strassengüterfahrzeugen
Mit schweren Güterfahrzeugen wurden 2016 in der Schweiz 2,2 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Davon gingen 1,7 Milliarden Kilometer (77%) auf das Konto von inländischen und 0,5 Milliarden Kilometer (23%) auf das Konto von im Ausland immatrikulierten Fahrzeugen. Hinzu kamen 4,2 Milliarden Kilometer von leichten Güterfahrzeugen (v.a. Lieferwagen). Damit machte der Güterverkehr rund 10 Prozent der Fahrleistungen des gesamten Strassenverkehrs aus.
Von den ausländischen schweren Güterfahrzeugen legten 2016 diejenigen mit deutscher Immatrikulation am meisten Kilometer auf Schweizer Strassen zurück (136 Millionen), gefolgt von italienischen (74 Mio.), polnischen (53 Mio.), rumänischen (35 Mio.), französischen (33 Mio.) und niederländischen (25 Mio.) Fahrzeugen. Während die Fahrleistung der Fahrzeuge aus westeuropäischen Staaten in den letzten Jahren tendenziell abgenommen hat, konnten die osteuropäischen Transportunternehmen von der EU-Osterweiterung und dem damit verbundenen freien Marktzugang profitieren. So haben sich die von polnischen Güterfahrzeugen in der Schweiz zurückgelegten Kilometer seit dem EU-Beitritt Polens 2004 um den Faktor 7 erhöht und die Fahrleistungen der Fahrzeuge aus Rumänien seit dessen Beitritt 2007 gar um den Faktor 29. In der Summe kompensieren sich jedoch die unterschiedlichen Entwicklungen je Immatrikulationsland, sodass die jährlichen Fahrleistungen der ausländischen schweren Güterfahrzeuge auf Schweizer Strassen zwischen 2001 und 2016 bei rund 500 Millionen Kilometern stabil geblieben sind.
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Quelle:
Text Bundesamt für Statistik BFS, 21. November 2017 |
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Alpenquerender Güterverkehr |
Bericht über die Verkehrsverlagerung 2017 |
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Weitere Fortschritte bei der Verlagerung des Güterverkehrs durch die Alpen
Die Massnahmen zur Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene wirken: Die Zahl der Lastwagen- und Sattelschlepper-Fahrten durch die Alpen ging von Juli 2015 bis Juni 2017 um weitere 5,6 Prozent zurück, während der Schienengüterverkehr um 18,8 Prozent wuchs. Er erreichte per Ende 2016 einen Marktanteil von 71 Prozent. Das geht aus dem neuen Verlagerungsbericht hervor, den der Bundesrat an seiner Sitzung vom 1. Dezember 2017 verabschiedet hat.
In der für den neuen Verlagerungsbericht relevanten Zeitspanne sank die Zahl der alpenquerenden Lastwagen- und Sattelschlepper-Fahrten auf 975'000 Fahrten pro Jahr. Derweil legte der Schienengüterverkehr durch die Alpen weiter stark zu und erreichte 2016 mit 71 Prozent einen neuen Spitzenwert beim Marktanteil gegenüber der Strasse. Damit ist die Schweiz im Vergleich zu ihren Nachbarländern weiterhin führend.
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Die Neue Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT), die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe und die Bahnreform haben die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs verbessert. Wie bereits im letzten Verlagerungsbericht dargelegt, wird es indes nicht möglich sein, das Verlagerungsziel von jährlich noch 650'000 alpenquerenden Fahrten bis Ende 2018 zu erreichen. Der Bundesrat schlägt vor, es beizubehalten und die Erkenntnisse abzuwarten, die sich aus den vollen Kapazitäts- und Produktivitätssteigerungen durch die NEAT, den Ausbau ihrer Zulaufstrecken und die Fertigstellung des 4-Meter-Korridors ergeben.
Im zweiten Halbjahr 2017 erschwert die Totalsperre für den Ausbau der Luino-Strecke im Rahmen des 4-Meter-Korridors die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorübergehend. Im Verlagerungsbericht nimmt der Bundesrat eine erste Analyse zum rund siebenwöchigen Unterbruch der Rheintalstrecke im August und September 2017 vor. Der alpenquerende Schienengüterverkehr hielt sich während des Unterbruchs besser als zuerst befürchtet und konnte rund zwei Drittel seines normalen Volumens abwickeln.
Die Strasse verzeichnete pro Woche maximal 1'000 zusätzliche Fahrten von Sattelschleppern und Lastwagen durch die Schweizer Alpen und übernahm damit nur einen kleinen Teil der auf der Schiene ausgefallenen Transporte.
Der grösste Teil der ausgefallenen Schienentransporte wurde durch die Industrieunternehmen über die Bewirtschaftung der Lager aufgefangen. Aus Sicht des Bundesrats ist alles daran zu setzen, dass die Sperrung der Rheintalstrecke ein einmaliges Ereignis bleibt. Entsprechende Vorkehrungen müssen im Rahmen der Baumassnahmen, der Baustellenkoordination und durch ein besseres Verkehrsmanagement bei Störungen getroffen werden. Die Sperrung der Rheintalstrecke hat gezeigt, dass ein Ereignis von solcher Dauer oder internationaler Dimension nicht rein auf nationaler Stufe gemanagt werden kann. Der Bundesrat spricht sich deshalb dafür aus, dass die bestehenden Gremien der europäischen Schienengüterkorridore ihre Kompetenzen verstärkt wahrnehmen.
Der Bundesrat hat im Rahmen des Verlagerungsberichts 2017 in Erfüllung des Postulats 14.4170 von Nationalrätin Viola Amherd auch geprüft, ob am Simplon der Bahnverlad für den Transport gefährlicher Güter obligatorisch werden soll. Er kommt zum Schluss, dass vor einem Entscheid eine Risikoanalyse vorzunehmen ist. Der Bundesrat empfiehlt zudem, eine Selbstverpflichtung der verladenden Branche zu prüfen, um die Verkehrssicherheit entlang der Simplon-Strassenroute zu erhöhen. Die Zahl der betroffenen Unternehmen ist klar eingrenzbar. Der Bundesrat würde es daher begrüssen, wenn diese Unternehmen sich mit dem Kanton Wallis darauf verständigen könnten, die Zahl der Gefahrguttransporte auf ein für die Bevölkerung akzeptables Niveau zu senken.
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Quelle:
Text Bundesamt für Verkehr BAV, 1. Dezember 2017 |
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Transitgüterverkehr |
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Güterverkehr durch die Alpen |
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Güterverkehr im Alpentransit - Schweiz |
Strassengüterverkehr im Alpentransit - Schweiz |
Modalsplit 1984 - 2016 |
Schwere Güterfahrzeuge 1981 - 2016 |
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grösseres Diagramm |
grösseres Diagramm |
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Alpenquerender Güterverkehr - Bericht über die Verkehrsverlagerung 2017 |
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Quelle:
Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
Schweiz UVEK |
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Bericht über die Verkehrsverlagerung vom November 2017 |
Verlagerungsbericht Juli 2015 – Juni 2017 |
Bericht des Bundesrats |
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2,7 MB |
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RAOnline: Informationen über Länder |
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