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Schweiz Junge Cannabis-Raucher kennen ihre Gesundheitsrisiken 2013
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Junge Cannabis-Raucher kennen ihre Gesundheitsrisiken

Junge Schweizer Männer, die Alkohol trinken, Tabak oder Cannabis rauchen, informieren sich häufiger über Suchtmittel als abstinente Geschlechtsgenossen. Sie schätzen ihr Wissen über die gesundheitlichen Risiken als sehr gut ein, während Abstinente sich diesbezüglich weniger gut bewerten. Präventionsmassnahmen, die nur auf der Vermittlung von Informationen basieren, greifen angesichts der aufgeklärten jungen Konsumenten zu kurz. Zu diesen Erkenntnissen gelangen Sozial- und Präventivmediziner der Universität Zürich.

91 Prozent der durchschnittlich 20 Jahre alten Schweizer Männer trinken Alkohol. Knapp die Hälfte davon trinkt jeweils sechs oder mehr Getränke nacheinander und weist damit einen Risiko-Konsum auf. 44 Prozent der Schweizer rauchen Tabak, davon sind der Grossteil Risiko-Konsumenten - sie rauchen mindestens einmal täglich. 36 Prozent der jungen Erwachsenen rauchen Cannabis, wobei etwas mehr als die Hälfte Risiko-Konsumenten sind, die mindestens zweimal pro Woche kiffen. Ob sich diese jungen Schweizer über Suchtmittel wie Alkohol, Tabak, Cannabis oder andere Drogen informieren und die gesundheitlichen Risiken ihres Konsums kennen und verstehen, erhoben Sozial- und Präventivmediziner der Universität Zürich. Sie befragten im Rahmen einer nationalen Kohortenstudie rund 12'000 Männer anlässlich ihrer Rekrutierung für den Militärdienst.

Wer konsumiert, sucht eher nach Information

16 Prozent der befragten jungen Schweizer haben in den letzten 12 Monaten elektronische Medien benutzt, um aktiv mehr über Suchtmittel zu erfahren. Bei den Risiko-Konsumenten von Alkohol oder Tabak taten dies 20 Prozent und 38 Prozent bei den Risiko-Konsumenten von Cannabis. Zudem informieren sich Risiko-Konsumenten von Alkohol oder Tabak zweieinhalbmal häufiger als Abstinente.

Cannabis-Konsumenten recherchieren viermal häufiger nach Suchtmitteln und die Risiko-Konsumenten darunter sogar fünfmal häufiger als solche, die nicht Cannabis rauchen. «Die Informationssuche hängt stark von der konsumierten Substanz ab. Generell suchen Suchtmittel-Konsumenten im Vergleich zu Abstinenten eher nach Informationen über Suchtmittel», erklärt Meichun Mohler-Kuo, Dozentin am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich.

Mehr als 70 Prozent der befragten Männer, die Suchtmittel konsumieren und insbesondere die Risiko-Konsumenten schätzen ihr Wissen über die gesundheitlichen Folgen von Alkohol-, Tabak- oder Cannabiskonsum als sehr gut ein. Sie schätzen damit ihr Wissen als besser ein, als sich diesbezüglich Abstinente beurteilen. Romands und Maturanden bewerten ihr Wissen über die Gesundheitsrisiken bei übermässigem Konsum leicht besser als Deutschschweizer und Männer mit niedrigerer Schulbildung.

Information als Prävention greift zu kurz

Präventionskampagnen, die Jugendliche über die Risiken von Suchtmitteln aufklären und davon abhalten sollten, basieren normalerweise auf der Vermittlung von Informationen. «Information alleine reicht jedoch nicht als Präventionsmassnahme. Es braucht differenziertere Ansätze für die aufgeklärten Konsumenten», sagt Meichun Mohler-Kuo. Deshalb sollten Medienkampagnen zur Prävention von Substanzmissbrauch kritisch begutachtet werden. «Es ist wichtig, Präventionsmassnahmen zu untersuchen und zu entwickeln, die die Kompetenzen der gut informierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen berücksichtigen.»

Literatur:

Dermota P, Wang J, Dey M, Gmel G, Studer J, Mohler-Kuo M. Health literacy and substance use in young Swiss men. International Journal of Public Health. July 11, 2013. Doi 10.1007/s00038-013-0487-9

Hintergrund

Die aktuelle Erhebung ist Teil der nationalen Kohortenstudie C-SURF, die vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin und dem Waadtländischen Universitätsklinikum geleitet wird. Das Ziel der C-SURF-Studie ist, den Gebrauch verschiedener Suchtmittel von jungen Männern zu identifizieren und längerfristig zu verfolgen.

Quelle: Text Universität Zürich UZH Juli 2013

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Suchtmonitoring Schweiz Bundesamt für Gesundheit (BAG)
SFA - ISPA Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme Bundesamt für Polizei
Universität Zürich