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Verheerende Auswirkungen von El Niño auf Kinder 2016
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Verheerende Auswirkungen von El Niño auf Kinder

Hunger und Krankheiten breiten sich aus

Der vergangene El Niño 2015/16 war einer der stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen und hat verschiedene Regionen mit voller Wucht getroffen. Extreme Trockenheit und Dürre wechselten sich mit sintflutartigen Regenfällen ab. Mit den Sommermonaten spitzt sich die Situation zu, die Folgen für Kinder sind verheerend. Ein neuer UNICEF Bericht zeigt jetzt das Ausmass mit neuen Zahlen und Fakten. In den am stärksten betroffenen Regionen im Süden und Osten von Afrika brauchen 26,5 Millionen Kinder dringend Hilfe; sie sind bedroht von Hunger, akuter Mangelernährung und Krankheiten.

Dramatische Ernteausfälle: Kinder leiden Hunger

In vielen Ländern hat Dürre die Ernte vernichtet und die bereits ausgelasteten Ressourcen haben ihre Grenzen erreicht. Die betroffenen Familien haben ihre temporären Strategien, mit dem Mangel umzugehen - so wie Besitztümer zu verkaufen und Mahlzeiten auszulassen - bereits ausgeschöpft. Hunger und Wassermangel trifft ausgerechnet die Länder, in denen ohnehin schon viele Menschen unter Nahrungsunsicherheit und grosser Armut leiden. Viele haben nun alles verloren, ihr Vieh ist verdurstet, ihre Äcker sind verdorrt. Sie brauchen dringend Hilfe, um ihre Kinder vor den schlimmen Folgen von Hunger und Mangelernährung zu schützen.

Kinder in Afrika besonders betroffen

Am meisten Kinder, 26,5 Millionen, sind im Osten und Süden Afrikas von Hunger und Mangelernährung betroffen, davon braucht rund eine Million Kinder dringend Behandlung gegen schwere, akute Mangelernährung. Äthiopien erlebt gerade die schlimmste Hungerkrise seit 50 Jahren. Rund 10,2 Millionen Menschen, davon 6 Millionen Kinder, sind dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Im südlichen Malawi sind 1,5 Millionen Kinder von Ernährungsunsicherheit betroffen. Fast die Hälfte der unter Fünfjährigen sind aufgrund von Mangelernährung kleinwüchsig. Kinder, die über einen langen Zeitraum unzureichend ernährt werden, bleiben in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung insgesamt zurück und irreparable Schäden entstehen. Wenn die Kinder keine vollwertige Nahrung mit ausreichend Nährstoffen erhalten, droht schwere, akute Mangelernährung. Diese Krise könnte so Jahrzehnte des Fortschritts in der Senkung der Kindersterblichkeit und Förderung von Bildung zunichtemachen. Sollte das Wetterphänomen La Niña als Gegenstück zu El Niño dieses Jahr eintreffen, könnte sich die Situation weiter verschlimmern.

Ausbreitung von lebensbedrohlichen Krankheiten nimmt zu

Besonders Babys und Kleinkinder leiden unter den Folgen von Wasserknappheit und Nahrungsmangel sowie prekären hygienischen Verhältnissen, welche die Ausbreitung von Krankheiten begünstigen. Kinder verlieren sehr schnell an Gewicht und sind dann besonders anfällig für tödliche Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung, Masern und Malaria, die zu den häufigsten vermeidbaren Todesursachen von Kleinkindern gehören.

In Südamerika, besonders in Brasilien, hat El Niño günstige Bedingungen für die Tigermücke geschaffen, die Dengue-, Gelbfieber sowie auch das Zika-Virus übertragen kann. Sollte sich La Niña entwickeln, könnte dies zur weiteren Verbreitung des Zika-Virus beitragen - auch in Gebieten, die heute nicht betroffen sind.

Im südlichen Afrika besteht die Sorge, dass als Folge von El Niño die HIV-Übertragungen wieder steigen könnten. Eine Studie von UNICEF in den Gebieten Afrikas südlich der Sahara ergab, dass nach jeder Dürreperiode die HIV-Infizierungen um 11 Prozent zunahmen. Dies aus verschiedenen Gründen. Einerseits beeinträchtigen Ernährungskrisen den Zugang zur antiretroviralen Therapie, da Menschen ihre beschränkten Mittel eher zur Nahrungsbeschaffung als für den Transport in die Gesundheitszentren aufwenden. Dürre und Nahrungsmangel treiben jugendliche Mädchen in die Prostitution, was wiederum die Ansteckungsgefahr für HIV erhöht. Nicht zuletzt ist auch das Immunsystem eines ausgehungerten Körpers geschwächt. Die Kindersterblichkeit von HIV-infizierten Kindern ist bei mangelernährten Kindern zwei bis sechsmal höher als bei Kindern, die nicht mangelernährt sind.


Somalia Regenfälle und Überschwemmungen im Frühjahr 2016
Äthiopien 2016 - Das Ende von «El Niño» bringt nach der Dürre die Flut

Aufruf zum Handeln

In ihrem Bericht «El Niños impact on children: it's not over» zeigt UNICEF die Folgen von El Niño für die Kinder auf und appelliert an die Bereitschaft zur Hilfe.

"Millionen Kinder und deren Gemeinschaften brauchen Unterstützung um zu überleben. Sie benötigen Hilfe, um sich auf die möglichen humanitären Folgen von La Niña vorzubereiten, wie auch beim Aufbau von Adaptionsmechanismen und Katastrophenvorsorge bezüglich der Folgen des Klimawandels", sagt Afshan Khan, Leiterin der weltweiten UNICEF-Nothilfeprogramme. "Kinder, die unter El Niño und La Niña leiden, spüren die Auswirkungen des Klimawandels am deutlichsten."

UNICEF arbeitet in den betroffenen Regionen daran, die Widerstandskraft von Kindern und ihren Familien zu stärken. UNICEF sensibilisiert die Bevölkerung für Vorbereitungsmassnahmen auf Klimaphänomene und setzt sich für Investitionen im Bereich Bildung und Umweltbelange ein. UNICEF versorgt mangelernährte Kinder mit Medikamenten, therapeutischer Spezialnahrung und sauberem Wasser, damit sie wieder zu Kräften kommen. Durch Impfungen schützt UNICEF sie vor Krankheiten wie Masern, Lungenentzündung, Durchfall und Polio.

Über El Niño

El Niño ist ein globales Wetterphänomen, das Millionen von Menschen betrifft. Es handelt sich dabei um die Erwärmung der Oberfläche des Meerwassers und die dadurch verursachten veränderten Strömungen im östlichen tropischen Pazifik. In den letzten Jahrzehnten kam das Phänomen alle zwei bis sieben Jahre vor und dauerte zwischen sechs und 18 Monaten. In den letzten zwei Jahren kam es zu den heftigsten El Niño-Wetterereignissen seit 50 Jahren. In weiten Teilen Afrikas verursachte El Niño Dürre und Überschwemmungen und zerstörte die Ernte. Kinder leiden unter Lebensmittelmangel, Wasserknappheit, Krankheiten und Bildungsmangel.

Quelle: Text UNICEF Schweiz , Juli 2016

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