Geomorphologie:
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Geomorphologie Massenbewegungen |
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Geomorphologie Schweiz |
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Aletschgebiet: Moosfluh im Visier der Geowissenschaftler |
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Hangrutschung an der Moosfluh
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Eine Studie von ETH-Forschenden aus der Professur für Geotechnik kommt nach umfangreichen Datenerhebung im Bereich der Moosfluh zum Schluss, dass ein Zusammenhang zwischen der Hangrutschung und dem Rückgang des Gletschereises beim Grossen Aletschgletscher besteht. Beim Grossen Aletschgletschers wurde ein kontinuierlicher Rückzug der Zunge von fast 3 km seit 1879 beobachtet. |
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Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Hänge an der Moosfluh nach der Mitte der 1990er-Jahreimmer stärker in Bewegung gerieten. Die Gesteinsmassen sackten bis zu 30 cm pro Jahr ab. Vor 1995 bewegte sich der Moosfluhnordwesthang durchschnittlich mit weniger als 1 cm pro Jahr talwärts.
Die Geschwindigkeit und das Ausmass mit der sich die Massenbewegungen an der Moosfluh entwickelten hat, überraschte selbst die Wissenschaftler. Im Allgemeinen verlaufen solche Prozesse während längeren Zeiträumen.Nach Ansicht der Forschenden ist eine Abschwächung der Stabilität der Gesteinsmassen am Hangfuss für diese erstaunliche Entwicklung verantwortlich. Nach dem Abschmelzen der Eismassen des Grossen Aletschgletschers haben sich die Felspartien an der Hangböschung unterhalb der Moosfluh destabilisiert. Der gesamte Hang an der Nordwestflanke der Moosfluh kam durch den fehlenden Widerstand am Hangfuss ins Rutschen.
Nach dem Jahr 2005 registrierten die Forscher eine zunehmende Anzahl von Felsstürzen im Bereich der Moosfluh. Bei den Felsabbrüchen donnerten von Jahr zu Jahr immer grössere Schuttmassen talwärts. 2016 lösten sich bei einem einzigen Abbruch rund 2,5 Millionen m3 Felsmaterial. Im September 2016 war auf einer Fläche von 1 km2 eine Geländemasse mit einem Volumen von über 200 Millionen m3ins Rutschen geraten. Das Gesteinsmaterial bewegte sich mit über 20 cm pro Tag abwärts.
Originalarbeit
Kos A, Amann F, Strozzi T, Delaloye R, von Ruette J, Springman SM. Contemporary glacier retreat triggers a rapid landslide response, Great Aletsch Glacier, Switzerland. Geophysical Research Letters 43, Accepted article online 7 Dec 2016; doi: 10.1002/2016GL071708
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Quelle:
Text ETH Zürich, New , Peter Rüegg, 23. Januar 2017 |
Text: RAOnline |
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