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Erdbebengefährdungskarten 2015

Erdbeben - eine ernstzunehmende Gefahr für die Schweiz

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich hat nach zehn Jahren intensiver Forschung ein aktualisiertes Erdbebengefährdungsmodell erstellt. Dieses bestätigt: Erdbeben sind eine ernstzunehmende Gefahr für die Schweiz.

Jedes Jahr registriert der SED über 500 Erdbeben in der Schweiz. Das letzte mittelstarke Erdbeben liegt gut drei Jahre zurück: Bei Zug ereignete sich 30 Kilometer tief im Erdinnern ein Beben der Magnitude 4,2. Dieses wurde in weiten Teilen der Zentral- und Ostschweiz von zehntausenden von Menschen deutlich verspürt. Das Beispiel macht klar, dass sich in der Schweiz immer wieder mittelstarke Erdbeben ereignen. Es kann aber auch jederzeit und überall in der Schweiz zu einem starken oder gar katastrophalen Beben kommen. Wie oft und wie stark die Erde an bestimmten Orten künftig beben könnte, ist einer der Forschungsschwerpunkte des Schweizerischen Erdbebendienstes.

Unterschiedlich gefährdete Regionen

Neben der klassischen Gefährdungskarte, die anhand von Beschleunigungswerten abbildet, wo und wie häufig Erdbeben einer bestimmten Stärke zu erwarten sind, lanciert der SED dieses Jahr zwei weitere Produkte. Sie ermöglichen der Bevölkerung einen einfacheren Zugang zu den relevanten Informationen: So veranschaulicht eine der beiden neuen Karten, welche Auswirkungen Erdbeben verschiedener Grössenordnungen nach sich ziehen. Die andere Karte bildet ab, wie oft sich Erdbeben ab einer bestimmten Magnitude ereignen. Alle Produkte lassen sich in einem interaktiven Webtool erkunden.

Ebenfalls augenfällig ist das neue Farbkonzept der Gefährdungskarte: die «harmlosen» Farben, grün und blau, die die Karte von 2004 dominierten, wurden durch gelbe, orange, rote und violette Farbtöne ersetzt. Diese neue Einfärbung spiegelt die tatsächliche Erdbebengefährdung in der Schweiz besser wieder:

prinzipiell ist in jeder Region der Schweiz jederzeit ein starkes Erdbeben möglich.

Verschiedene Karten - verschiedene Aspekte

Neben der klassischen Gefährdungskarte, die anhand von Beschleunigungswerten abbildet, wo und wie häufig Erdbeben einer bestimmten Stärke zu erwarten sind, lanciert der SED dieses Jahr zwei weitere Produkte. Sie ermöglichen der Bevölkerung einen einfacheren Zugang zu den relevanten Informationen: So veranschaulicht eine der beiden neuen Karten, welche Auswirkungen Erdbeben verschiedener Grössenordnungen nach sich ziehen. Die andere Karte bildet ab, wie oft sich Erdbeben ab einer bestimmten Magnitude ereignen. Alle Produkte lassen sich in einem interaktiven Webtool erkunden.

Ebenfalls augenfällig ist das neue Farbkonzept der Gefährdungskarte: die «harmlosen» Farben, grün und blau, die die Karte von 2004 dominierten, wurden durch gelbe, orange, rote und violette Farbtöne ersetzt. Diese neue Einfärbung spiegelt die tatsächliche Erdbebengefährdung in der Schweiz besser wieder: prinzipiell ist in jeder Region der Schweiz jederzeit ein starkes Erdbeben möglich.

Schutzmassnahmen treffen

Eine wichtige Grösse bei der Berechnung der Erdbebengefährdung sind die zu erwartenden Bodenbeschleunigungen. Forschende haben in den letzten Jahren im Nahbereich von grösseren Beben im In-und Ausland zahlreiche neue Daten erhoben. Die nachträglichen Auswertungen zeigten auf, dass sich der Boden bei einigen Beben stärker bewegt als bisher angenommen. Aufgrund dieser Erkenntnis hat der SED die zu erwartenden Bodenbewegungen entsprechend angepasst. Diese Werte sind insbesondere für Bauingenieure bedeutend, um Gebäude und Infrastrukturen erdbebengerecht auszulegen.

Neben Ingenieuren ist die Gefährdungskarte auch für Behörden, Versicherungen und Forschende ein wichtiges Instrument. Sie dient diesen Interessengruppen in erster Linie als Grundlage, um Entschei.de im Bereich der Erdbebenvorsorge und des integralen Risikomanagements zu treffen. Zudem gründen die Normen für eine erdbebengerechte Bauweise auf der Gefährdungskarte.

Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich ist die Fachstelle des Bundes für Erdbeben. In dessen Auftrag überwacht der SED die Erdbebenaktivität in der Schweiz sowie im grenznahen Ausland und beurteilt die Erdbebengefährdung in der Schweiz. Im Falle eines Erdbebens informiert der Schweizerische Erdbebendienst Öffentlichkeit, Behörden und Medien über den Ort, die Stärke und mögliche Auswirkungen.

Quelle: Text Schweizerischer Erdbebendienst (SED) , September 2015

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Studie: Erdbebengefahr im Grossraum Freiburg

Der Grossraum Freiburg muss mit Erdbeben der Stärke 6 auf der Richterskala rechnen. Ursache dafür ist eine geologische Störungszone in Stadtnähe. Dies zeigt eine neue Studie der Universität Freiburg.

Die Stadt Freiburg ist nicht entlang der San-Andreas-Verwerfung gebaut - und doch ist sie vor Erdbeben nicht gefeit. In ihrer Doktorarbeit zeigt Naomi Vouillamoz, dass im Raum Freiburg Erschütterungen der Stärke 5 und höher auf der Richterskala durchaus möglich sind. Die Studie hat jedoch noch weitere interessante Aspekte: Einerseits ermöglicht sie eine präzisere Beurteilung der seismischen Risiken für das Atomkraftwerk Mühleberg. Andererseits wirft sie neues Licht auf das geothermische Potenzial der Region Freiburg.

Seit Menschengedenken ist Freiburg erdbebensicher – es gibt keine Aufzeichnungen zu verheerenden Erschütterungen im Kanton. Seismische Aktivitäten sind jedoch tatsächlich schon vorgekommen, man muss sie nur auch spüren. Zwischen 2010 und 2013 registrierte Vouillamoz dank modernsten seismischen Analysengeräten über 300 seismische Ereignisse an der Erdoberfläche (bis rund 2km Tiefe). Diese Ereignisse zeugen von der Existenz einer aktiven Störungszone auf einer Fläche von 5-10 km. Eine geologische Struktur, die an Vuache bei Annecy erinnert. Diese hat 1996 mit einem Beben der Stärke 5.3 erhebliche Schäden angerichtet.

Auswirkungen auf Kernenergie und Geothermie

"Keine Panik", beschwichtigt Vouillamoz "Mühleberg sollte Erdbeben der Stärke 6 standhalten können". Nichtsdestotrotz ist die Schweiz ungenügend vorbereitet: "Seismische Standards wurden erst in den späten 80er-Jahren verabschiedet. Viele Gebäude sind nicht ausreichend für dieses Risiko gerüstet".

Die Neuigkeiten zur Tiefengeothermie sind erfreulicher, geologische Klüfte sind ideal zur Wärmeübertragung. Der Nachteil ist aber, dass das Einspritzen von Flüssigkeit in offene Bruchzonen gewisse Risiken trägt. "Die dabei verursachten Erschütterungen werden von der Bevölkerung wahrgenommen, so schon in Basel und St. Gallen geschehen. Dort mussten sie die Geothermieprojekte abbrechen, weil die Kommunikation zwischen der Wissenschaft und der Bevölkerung nicht richtig funktioniert hat." Zur Erinnerung: in Freiburg wäre die blueFACTORY ein möglicher Standort für Tiefengeothermie.

Originaltitel der Studie: "Microseismic characterisation of Fribourg area (Switzerland) by nanoseismic monitoring", Gewinner des CHGEOL Award 2015.

Quelle: Text Universität Freiburg , Erdwissenschaften im Departement für Geowissenschaften , Dezember 2015

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Weitere Informationen
Erdbeben in der Schweiz Alte Gefährdungskarte 2004
Intensitätsskalen - Magnitudenskalen (Richter-Skala)
Erdbeben in Kalifornien (USA) Gefahrenzonen und Bautätigkeit
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