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Der Bär Iwo auf seiner unglaublichen Wanderung durch die Slowakei |
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Iwo ist eine 5-jähriger Bär aus den Tatra-Nationalpark in Polen. Iwo wurde am 19. Mai 2014 in Tatra-Nationalpark eingefangen und mit einem Senderhalsband versehen. Ende April 2015 hielt sich Iwo in der Slowakei nahe der Grenze zu Polen auf. Von hier aus begab sich Iwo auf Wanderschaft. Er wanderte in drei Wochen 114 km nach Süden, bis ins Grenzgebiet der Staaten Slowakei und Ungarn.
Am 5. Mai 2015 hat er die Grenze von der Slowakei nach Ungarn überquert. Sein Besuch in Ungarn dauerte rund eine Woche.
Am 11. Mai 2015 kehrte Iwo auf demselben Weg wieder in die Slowakei zurück. Kurz nach seiner Grenzüberquerung änderte Iwo seine Marschrichtung. Seine Wanderung führte ihn nun nach Nordosten.
Am 19. Mai 2015 wanderte Iwo in die Podkarpackie-Region im Südosten von Polen im Grenzgebiet zur Ukraine ein. Iwo hat seit seinem Grenzübertritt von Ungarn in die Slowakei weitere 119 km zurückgelegt.
Die Wanderungen von Iwo wurden von Wissenschaftlern des Tatra Nationalparks, dem Institut für Naturschutz in Krakau (Polen) sowie weiteren Forschern aus Polen, der Slowakei und aus Ungarn aufmerksam verfolgt. Der Sender am Halsband von Iwo übermittelte alle 30 Minuten ein GPS-Signal zur Empfangsstation der Wissenschaftler.
Parkranger des Aggtelek Nationalparks in Ungarn fotografierten Iwo mit einer Fotofalle bei einer Fütterungsstelle für Hirsche und Wildschweine. Die ungarischen Parkranger informierten die Behörden und die Jäger in der Region, damit Iwo unbeschadet seine Wanderung fortsetzen konnte.
Während seiner 190 km langen Reise durch die Slowakei wanderte Iwo vorwiegend während der Nacht. Er wollte offenbar den Kontakt mit Menschen vermeiden. Auf seiner Wanderung nach Nordosten musste Iwo für Bären weniger geeignete Siedlungsräume durchqueren. In dieser Gegend gibt es viele Dörfer und Städte sowie zahlreiche Verkehrswege. Iwo umlief die Stadt Košice in einer Entfernung von 5 km. Anschliessend traversierte er die Autobahn D1, welche Košice mit Prešov verbindet. Die Forscher vermuten, dass Iwo für die Überquerung der Strasse eine Brücke benutzt hat.
Iwo bewegte sich weiter während der Nacht nordostwärts. Er wählte seinen Weg vor allem durch die zahlreichen Waldflecken. Kulturlandflächen überquerte er vorwiegend in den Nachtstunden. Im Domaša-Stausee schwamm er sogar einige hundert Meter.
Am 19 Mai 2015 überquerte Iwo die Grenze von der Slowakei nach Polen und streifte anschliessend durch die Podkarpackie-Region am Rande der Biesczczady-Berge.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass zwischen den Bären in den westlichen und den östlichen Karpaten keine Verbindungen bestehen. Es gab schon Bären, welche zwischen den beiden Gebirgsregionen auf Wanderschaft gingen. Eine genetische Vermischung der beiden Bärenpopuationen fand bisher noch nicht statt. Iwo könnte die Situation nun ändern.
Wenn Iwo in den kommenden Wochen weiter marschiert, wird er bald eine Strecke von mehr als 400 km zurückgelegt haben. Die längste, mit Daten belegte Strecke hat ein Bär in Skandinavien bewältigt. Dieser Bär wanderte insgesamt 467 km.
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Quelle: Nationalpark Tatra 2015
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Text: RAOnline |
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