Auswirkungen auf Gesundheit und Sicherheit
Die Agentur gibt einen Überblick und eine Bewertung der Lage in den EU-Mitgliedstaaten, der Türkei und Norwegen, und verbindet das mit zentralen Empfehlungen. "Polysubstance Use" als grosses Problem Weit verbreitet ist in Europa der Konsum von zwei oder mehr psychoaktiven Substanzen zur gleichen Zeit oder kurz hintereinander. Man spricht hier von "Polysubstance Use", der die Risiken für die Gesundheit noch erhöhen und die Behandlung erschweren kann. Das gilt unabhängig davon, ob etwa Benzodiazepine mit Opioiden oder Kokain mit Alkohol verwendet werden. Häufigste Droge: Cannabis
Grenzüberschreitende kriminelle Aktivitäten gemeinsam unterbinden Der Bericht spricht auch Empfehlungen aus: Verbesserung der Drogenüberwachung, Vorbereitung auf mögliche Marktveränderungen, Prävention und angemessene Reaktion auf Drogenmissbrauch. Auch sollte es eine bessere internationale Koordinierung und Lagebewertung geben. Erforderlich dabei ist die Unterstützung der Mitgliedstaaten, um grenzüberschreitende kriminelle Aktivitäten, die zum Drogenhandel führen, zu unterbinden. Dieses Ziel wird insbesondere durch die Europäische Hafenallianz umgesetzt, die die Kommission im Januar 2024 ins Leben gerufen hat. Europäischer Drogenbericht 2024: Aktuelle Daten zur Drogensituation in Europa Am 11. Juni 2024 veröffentlichte die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) den jährlichen Europäischen Drogenbericht 2024, der einen Überblick und eine Bewertung der Drogensituation in Europa bis Ende 2023 bietet. Der Bericht stützt sich auf die neuesten Daten aus 29 Ländern (EU-Mitgliedstaaten, Türkei und Norwegen) und deckt den Drogenkonsum und die Drogenversorgung sowie drogenbedingte Schäden und Reaktionen darauf ab. Es untersucht auch langfristige Trends und aufkommende Bedrohungen. Ergänzt wird der Bericht durch rund 100 interaktive Grafiken und Dashboards, die es den Nutzern ermöglichen, Daten auf europäischer und nationaler Ebene zu visualisieren. Wichtige Trends und Erkenntnisse Der Bericht zeigt, dass illegale Drogen erhebliche Auswirkungen auf die europäische Gesundheit und Sicherheit haben, da sie verfügbarer, vielfältiger und wirksamer sind. Die Verwendung von Polysubstanzen -die gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Verwendung von zwei oder mehr psychoaktiven Substanzen .nimmt zusammen mit den damit verbundenen Gesundheitsrisiken und Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit zu. Diese Herausforderungen sind noch komplizierter, wenn Arzneimittelmischungen unwissentlich konsumiert werden. Erst im Jahr 2022 wurden bei Anfällen fast 400 zuvor entdeckte neue psychoaktive Substanzen nachgewiesen. Der Bericht hebt auch die Risiken eines sich entwickelnden Drogenmarktes hervor, der vom Opioidkonsum betroffen sein könnte, zusammen mit den Massnahmen, die in der gesamten EU ergriffen werden, um einen Anstieg sowohl regulärer als auch neuer synthetischer Opioide zu verhindern. Kokain ist die zweithäufigste Droge in der EU. Im sechsten Jahr in Folge wurden 2023 in der EU Rekordmengen an Kokain beschlagnahmt. Die drogenbezogene organisierte Kriminalität dringt zunehmend in die Lieferketten der EU ein, oft mit Einschüchterung und Korruption. Fast 70 % der Drogenbeschlagnahmungen durch die EU-Zollbehörden finden in den Häfen der Europäischen Union statt. Nächste Schritte In dem Bericht werden Prioritäten für Massnahmen zur Bewältigung der oben genannten Herausforderungen, einschliesslich der Verbesserung der Drogenüberwachung, festgelegt. Vorbereitung auf mögliche Marktverschiebungen; Prävention und angemessene Behandlung von Drogenmissbrauch. Er betont ferner die Notwendigkeit einer stärkeren Koordinierung auf internationaler Ebene und der Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung des grenzüberschreitenden Drogenhandels. Dies wird bereits durch die Europäische Hafenallianz umgesetzt, die die Kommission im Januar 2024 ins Leben gerufen hat. Am 2. Juli 2024 wird die EBDD zur neuen Drogenagentur der Europäischen Union (EUDA). Dem Bericht zufolge: "Eine der Herausforderungen für die Drogenüberwachung im Jahr 2024 besteht darin, ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, welche Drogen tatsächlich konsumiert werden und in welchen Kombinationen." Zu den Prioritäten der neuen Agentur gehören eine verstärkte Überwachung der Muster der Verwendung von Polysubstanzen und das Verständnis dessen, was wirksame Präventions-, Behandlungs-und Schadensminderungsmassnahmen sind. Die Agentur wird auch ihre Analysekapazitäten durch ein EU-Netz forensischer und toxikologischer Laboratorien stärken.
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