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Gewaltverletzungen Studie 2001-2006
Gewaltverletzungen 2001-2006: Studie
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Gewaltverletzungen: Studie am Notfallzentrum des Inselspitals Bern
Gewaltverletzungen nehmen zu: alarmierende Gewaltstudie
Gewaltverletzungen nehmen zu, werden immer schwerer und kosten Kassenpatienten und Steuerzahler immer mehr. Dies ist das Fazit einer Langzeitstudie im Notfallzentrum des Inselspitals Bern.

Verletzungen durch Gewaltanwendung sind ein internationales Problem, das auch die Schweiz kennt. Das Schweizer Gesundheitswesen wird dadurch immer stärker belastet.

Dies zeigt eine Studie, die während der letzten sechs Jahre am Notfallzentrum des Inselspitals Bern durchgeführt und am Samstag im "Swiss Medical Weekly" (vormals "Schweizerische Medizinische Wochenschrift") publiziert wurde.

Verletzungen immer gravierender
Die Autoren - Notfallmediziner Aristomenis Exadaktylos, Assistenzärztin Stefanie Häuselmann und Prof. Heinz Zimmermann, Direktor des Notfallzentrums - haben die Gewaltverletzungs-Daten jedes einzelnen Jahres nach Alter der Gewaltbeteiligten, Diagnose sowie Dauer und Kosten des Spitalaufenthalts analysiert. Das Inselspital unterscheidet dabei bewusst nicht zwischen "Opfern" und "Tätern", denn diese Zuordnung ist medizinisch unerheblich und nicht immer eindeutig.

Eindeutig ist hingegen der Befund der Studie: Die Gewaltverletzungen haben nicht nur zahlenmässig zugenommen, sondern werden auch immer schwerer und lebensbedrohender.

Zwischen Anfang 2001 und Ende 2006 behandelte das Inselspital 1190 Patienten mit Gewaltverletzungen, 89 Prozent davon männlich. Das Durchschnittsalter liegt bei 27 Jahren. 63 Prozent der Patienten sind Schweizer. 78 Prozent konnten innerhalb von 24 Stunden wieder entlassen werden.

60 Prozent Zunahme
Während 2001 erst 155 Gewaltpatienten behandelt wurden, waren es 2006 bereits 275. Dies entspricht einer Zunahme um nahezu 77 Prozent. Zugenommen hat auch die Anzahl der Wochenend-Einlieferungen.

Die Durchschnittskosten pro Gewalt-Notfall stiegen von 1500 Franken im Jahr 2001 auf 5000 Franken im Jahr 2006.

Hauptgrund: immer mehr schwere Kopfverletzungen mit entsprechend aufwändiger Verarztung. Der Anteil der Gesichts- und Schädelverletzungen stieg von 11 auf 17 Prozent. Nimmt man das erste Halbjahr 2007 dazu, sind es sogar 22 Prozent.

Mitverantwortlich für die Kostenzunahme sind auch kostspieligere Diagnose-techniken, die aber volkswirtschaftlich sinnvoll sind, weil sie exaktere und schnellere Diagnosen erlauben und damit Folgeschäden und Arbeitsausfälle durch unerkannte Verletzungen vermeiden helfen.

In einer Folgestudie will das Inselspital nun ermitteln, mit welchen Gewaltkosten das Spital in Zukunft rechnen muss und welche Hintergründe die Gewaltfälle haben. Dabei soll auch der Einfluss von Alkohol und andern Drogen genauer untersucht werden.

Quelle: Text Inselspital Bern, September 2007

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Schweiz: Jugendgewalt - Publikation
Bericht Gewaltverletzungen 2001-2006: Langzeitstudie im Inselspital Bern
Quelle: Swiss Medical Weekly SMW

RAOnline Download
"Are times getting tougher? A six-year survey of urban violence-related injuries in Swiss university hospital"
Studie, die während sechs Jahren am Notfallzentrum des Inselspitals Bern durchgeführt wurde
in englischer Sprache
PDF-Datei 240 KB
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Externe Links
Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen EKM
Atlas der Schweiz Straftaten nach StGB
Eidg. Justiz- und Polizeidepartement EJPD
Bundesamt für Justiz BJ
Bundesamt für Polizei (fedpol)
Inselspital Bern
Swiss Medical Weekly SMW
Schweizerische Kriminalprävention
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