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«Graue»
Treibhausgas-Emissionen Bericht |
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«Graue»
Treibhausgas-Emissionen der Schweiz 1990 - 2004
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Im
Jahr 2000 hat das damalige BAFUeine erste Untersuchung zu
den so genannten «grauen» Treibhausgas-Emissionen der
Schweiz publiziert. Bereits damals wurde deutlich, dass das nationale Treibhausgas-Inventar
ein sehr unvollständiges Bild der Emissionen gibt, welche die Schweiz
- bedingt durch den intensiven Austausch von Gütern und Dienstleistungen
mit dem Ausland - mitverantwortet.
Der
vorliegende Bericht aktualisiert und vervollständigt die 2000 publizierten
Daten, erlaubt erste vertiefte Rückschlüsse auf Entwicklungstendenzen
und liefert wertvolle Grundlagen für die internationale Einbettung
der schweizerischen klimapolitischen Strategie. Er weist nach, dass mit
jeder im Inland emittierten Tonne Treibhausgasemissionen eine zusätzliche
Dreivierteltonne aufgrund von Vorleistungen und Transporten im Ausland
verbunden ist.
In
einem Ländervergleich unter Einbezug der «grauen» Emissionen
bewegen sich die schweizerischen Treibhausgas-Emissionen pro Kopf der Bevölkerung
auf einem mit dem Durchschnitt der OECD-Staaten vergleichbaren Niveau. Gemessen am Wohlstandsniveau der Schweiz und angesichts der nach wie vor
grossen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist dieses Ergebnis
wenig überraschend. Es widerlegt aber die oft gehörte Behauptung,
die Schweiz verursache deutlich weniger pro-Kopf-Emissionen als andere,
wirtschaftlich vergleichbare Industrieländer.
Das
hohe Niveau global mitverantworteter Emissionen legt es nahe, dass sich
die Schweiz tatkräftig am internationalen Klimaschutz beteiligt. In
einem klimapolitischen Umfeld, welches dem Verursacherprinzip zunehmend
Gewicht einräumt, tut sie gut daran, ihre Einbindung in emissionsträchtige,
grenzüberschreitende Versorgungs- und Konsumstrukturen im Auge zu
behalten. Gleichzeitig zeigt die vorliegende Analyse, dass die Wasserkraft
(Wasserkraftwerke)
einen bedeutenden Beitrag zu einer weniger emissionsintensiven Energieversorgung
im In- und Ausland leistet.
Mit
Blick auf die zukünftige Entwicklung wird zu prüfen sein, ob
in einer Folgestudie entsprechende Aussagen zum Stellenwert des Holzes
(Schweizer
Wald) als nachwachsendem und - bei
nachhaltiger Nutzung - CO2-neutralem Rohstoff gemacht werden können.
Das reichhaltige Datenmaterial, das in diesem Bericht dokumentiert ist,
trägt dazu bei, dass die Schweiz für Diskussionen über die
Anrechnung von Emissionen aus dem internationalen Güter- und Dienstleistungshandel
gut gerüstet ist. Es bietet gleichzeitig allen an einer ganzheitlichen
Betrachtung der Treibhausgas-Problematik Interessierten fundierte Grundlagen
und stellt eine wichtige Ergänzung zu bereits vorliegenden Untersuchungen
über Umweltbelastungen aus einer ökobilanz- beziehungsweise Lebenszyklusperspektive
dar.
Gérard Poffet Vizedirektor Bundesamt für Umwelt
BAFU
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Zusammenfassung
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Ausgangslage
Das
Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen
(Klimakonvention, UNFCCC) ( Klimakonferenzen) verlangt
von seinen Mitgliedstaaten die jährliche Erstellung nationaler Treibhausgas-Inventare.
Diese Inventare erfassen die Emissionen, die innerhalb des Territoriums
eines Landes entstehen (Territorialprinzip) bzw. - im Falle der fossilen
Treibstoffe - dort, wo die Treibstoffe an den Endverbraucher abgegeben
werden (Absatzprinzip).
Emissionen,
die bei der Herstellung und beim Transport von Handelsprodukten entstehen,
werden dort verbucht, wo sie in die Atmosphäre (Treibhaus-Effekt)
entweichen, das heisst, unabhängig vom Ort des Konsums. Dieser Ansatz
ermöglicht die klare Zuordnung der Emissionen zu den einzelnen Ländern
und dient der Vermeidung von Doppelzählungen und Lücken in den
nationalen Inventaren. Will man jedoch wissen, welches Emissionsvolumen
dem Güterkonsum eines Landes entspricht (Inländerprinzip), so
muss man die so genannten «grauen»
(«importierten» bzw. «exportierten») Emissionen aufgrund des Güteraustauschs zwischen Ländern bestimmen und die
im nationalen Inventar erfassten «direkten» Emissionen dementsprechend
ergänzen.
Zielsetzung
Die
Schweiz steht bei den Pro-Kopf-Emissionen im Vergleich zu anderen hoch
industrialisierten Ländern relativ günstig da. Gut 6 Tonnen CO2
pro Kopf und Jahr stehen rund 11 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr im Durchschnitt
der in der OECD zusammengefassten Länder gegenüber (Umwelt
Schweiz Umweltprüfbericht der OECD).
Dies hängt massgeblich mit dem kleinen Industriesektor und einer nahezu
CO2-freien Stromerzeugung in der Schweiz zusammen. Die Pro-Kopf-Emissionen
gemäss nationalem Treibhausgas-Inventar täuschen jedoch darüber
hinweg, dass die Schweiz in bedeutendem Umfang auf Importe (verarbeitungsintensive
Energieträger und Rohstoffe) angewiesen ist. In mengenmässig
bescheidenerem Umfang ist die Schweiz auch Exporteurin von Gütern
und damit von Emissionen. Ein realitätsnäheres Bild der durch
die Schweizer Bevölkerung verursachten Emissionen ergibt sich, wenn
diese grauen Emissionen miterfasst werden und somit ein Treibhausgas-Inventar
gemäss Inländerprinzip resultiert.
Ein
Vergleich mit dem nationalen Inventar nach Kyoto-Protokoll (Kyoto-Protokoll)
über eine längere Zeitspanne erlaubt es zudem, Tendenzen von
Emissionsverlagerungen über die Landesgrenzen hinweg zu erkennen und
auf einen allfälligen klimapolitischen Handlungsbedarf hin zu analysieren.
In diesem Bericht werden Bilanzen der grauen Treibhausgas-Emissionen als
Folge des Aussenhandels der Schweiz für die Jahre 1990 bis 2004 dargestellt.
Eine frühere Untersuchung beschränkte sich noch auf den Energie-
und Ernährungssektor (Frischknecht & Jungbluth 2000). Inzwischen
liegen für Produkte aller Warengruppen ausführliche und aktuelle
ökobilanzdaten vor. Deshalb kann jetzt der gesamte Warenhandel für
die Untersuchung berücksichtigt werden. Im Hinblick auf eine umfassende
Bilanz nimmt die Untersuchung darüber hinaus eine Abschätzung
der Treibhausgas-Emissionen für ausgewählte Dienstleistungen
und Flugtransporte vor.
(Energie-Kennzahlen Schweiz)
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Quelle:
Text Bundesamt für Umwelt BAFU (Umwelt
Schweiz) , Mai 2007 |
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