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Treibhausgase in der Schweiz im Jahr 2011: Deutlicher Rückgang
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Gemäss Treibhausgasinventar des Bundesamts für Umwelt wurden in der Schweiz 2011 4,1 Millionen Tonnen weniger Treibhausgase ausgestossen als im Vorjahr. Zwei Drittel dieses Rückgangs gehen auf die milderen Temperaturen während der Heizperiode und ein Drittel auf ein geringeres Wirtschaftswachstum und die Reduktionsanstrengungen der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und der Privaten zurück. Diese Reduktionen dürften dazu beitragen, dass die Schweiz ihre Kyoto-Verpflichtung für 2008 bis 2012 voraussichtlich einhalten kann.
Das Treibhausgasinventar der Schweiz, welches am 15. April 2013 an die UNO übermittelt wurde, stellt den Ausstoss der für die Klimaerwärmung verantwortlichen Gase zusammen, wie sie das Kyoto-Protokoll festgelegt hat. Der Treibhausgasausstoss der Schweiz betrug im Jahr 2011 insgesamt 50,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Die Abnahme um 4,1 Millionen Tonnen gegenüber 2010 entspricht einem Rückgang von 7,5 Prozent. Diese starke Abnahme ist zu zwei Dritteln auf die höheren Temperaturen während der Heizperiode zurückzuführen. Die Heizgradtage - als Mass für den Heizenergieeinsatz - waren 2011 um 18 Prozent tiefer und somit die tiefsten seit Beginn der Messungen. Der restliche Rückgang ist dem reduzierten Wirtschaftswachstum und den Anstrengungen zur Reduktion der Emissionen auf allen Ebenen zuzuschreiben.
Im Rahmen des Kyoto-Protokolls hat sich die Schweiz zu einer Verminderung der Treibhausgasemissionen um 8 Prozent im Mittel der Jahre 2008 bis 2012 gegenüber 1990 verpflichtet. Die im Treibhausgasinventar ausgewiesenen Emissionen sind ein wichtiges Element für die Beurteilung der Kyoto-Zielerreichung.
Weitere Elemente sind die Senkenleistung des Waldes und der Kauf von ausländischen Emissionsminderungszertifikaten. Senken und Zertifikate erlauben zusätzliche Treibhausgasemissionen. Die definitive Abrechnung über die Erreichung der Kyoto-Ziele wird erst 2014 vorliegen, wenn die Emissionsdaten bis Ende 2012 bekannt sind. Eine erste Berechnung zeigt, dass die Schweiz ihr Kyoto-Ziel voraussichtlich knapp einhalten kann).
Unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Sektoren
Der Ausstoss von Treibhausgasen aus dem Verkehrssektor ist 2011 1,5 Millionen Tonnen oder 10 Prozent höher als 1990. Das Maximum wurde 2008 erreicht, seither ist ein leichter Rückgang zu beobachten. Der Verkehr ist heute für einen Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich (siehe Grafiken).
Seit 1990 abgenommen hat der Ausstoss der Sektoren Dienstleistungen (minus 21 Prozent), Haushalte (minus 22 Prozent) und Industrie (minus 8 Prozent). Diese drei Sektoren zeigen wegen der warmen Temperaturen in der Heizperiode ausgeprägte Abnahmen zwischen 2010 und 2011. Diese Sektoren sind heute zusammen für knapp die Hälfte der Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Ebenfalls abgenommen haben die Emissionen aus der Landwirtschaft (minus 8 Prozent). Sie ist heute für zirka einen Achtel der gesamten Emissionen verantwortlich.
Zugenommen haben die Emissionen des Abfallsektors, der etwa 7 Prozent zum gesamten Ausstoss beiträgt. Bei diesem Sektor ist zu berücksichtigen, dass die durch die Abfallverbrennung erzeugte Wärme teilweise fossile Brennstoffe in den Sektoren Industrie, Haushalte und Dienstleistungen ersetzt und zur Abnahme in diesen Sektoren beigetragen hat.
Verpflichtung 2020: Gewissheit über die Erhöhung der CO2-Abgabe Mitte Jahr
Das CO2-Gesetz verlangt, dass der inländische Ausstoss an Treibhausgasen bis 2020 gegenüber 1990 um 20 Prozent sinken muss. Eine der Massnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, ist die CO2-Abgabe auf Brennstoffe. Gemäss der CO2-Verordnung, die seit 1. Januar 2013 in Kraft ist, wird die CO2-Abgabe ab 2014 von heute 36 Franken auf 60 Franken pro Tonne CO2 erhöht, wenn die CO2-Emissionen aus Brennstoffen 2012 mehr als 79 Prozent der Emissionen des Jahres 1990 betrugen. Ob dies der Fall war, kann erst Mitte Jahr anhand der CO2-Statistik für 2012 beurteilt werden. 2011 lagen die CO2-Emissionen aus Brennstoffen bei 82 Prozent des Werts von 1990.
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Quelle:
Bundesamt für Umwelt BAFU (Umwelt
Schweiz) , April 2013 |
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