Der Kanton Zürich zählte Ende 2014 rund 1'443'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit hat die Bevölkerungszahl im Lauf des vergangenen Jahres um beinahe 22'000 Personen zugenommen. Dies zeigt die jüngste Bevölkerungserhebung des Statistischen Amts. Ende 2014 lebten 1'443'436 Personen im Kanton Zürich. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 1,5 Prozent oder 21'541 Personen, was etwa der Bevölkerungszahl der Stadt Wädenswil entspricht. Die Bevölkerung ist 2014 stärker gewachsen als in den drei Jahren zuvor. Hauptursache für das Wachstum ist die Zuwanderung, insbesondere aus dem Ausland. Die Wanderungsgewinne, das heisst die Bilanz aus Zu- und Wegzügen, machten etwa 70 Prozent des Zuwachses aus. Den Rest trug der Geburtenüberschuss bei, denn die Zahl der Geburten war wiederum grösser als jene der Sterbefälle. Ausländische Bevölkerung nimmt zu Die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen belief sich Ende 2014 auf gut 370'000. Dies entspricht einem Ausländeranteil von 25,7 Prozent, 0,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung hat sich leicht verändert: Der Anteil der Personen aus einem EU- oder EFTA-Staat ist auf 67 Prozent gestiegen, jener aus dem übrigen Europa auf 18 Prozent gesunken. Knapp 15 Prozent stammen aus den übrigen Teilen der Welt. Deutschland und Italien stellen mit rund 86'000 respektive 51'000 Personen die grössten ausländischen Bevölkerungsgruppen. Portugal ist mit 27'000 an dritter Position, vor dem Kosovo, der Türkei, Serbien, Mazedonien, Spanien und Österreich. Ab 60 stellen Frauen die Mehrheit Ende 2014 zählte der Kanton Zürich rund 727'000 Frauen und 716'000 Männer. In den Altersgruppen bis 59 sind die Männer in der Überzahl. Ab 60 stellen hingegen die Frauen die Mehrheit, bei den Über-85-Jährigen sind sie gar doppelt so stark vertreten wie die Männer. Die Zahl der Personen im Rentenalter wächst schneller als jene der Jungen, so dass das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt. Derzeit liegt es bei 41,5 Jahren. Stärkste Zunahme im Limmattal und im Unterland Die Bevölkerung ist in sämtlichen Zürcher Regionen gewachsen. Prozentual am meisten zugelegt hat das Limmattal mit 2,1 Prozent, vor dem Unterland und dem Glattal mit 2,0 respektive 1,9 Prozent. Mit einem Zuwachs um 1,8 Prozent ist auch die Stadt Zürich kräftig gewachsen. Die niedrigsten Zuwachsraten weisen hingegen der Zimmerberg, Winterthur und Umgebung sowie der Pfannenstiel auf, doch auch hier betragen sie 1,1 Prozent. In absoluten Zahlen liegt die Stadt Zürich klar vorn, vor dem Glattal und dem Unterland. Diese drei Regionen vereinen zusammen mehr als die Hälfte des letztjährigen Bevölkerungswachstums auf sich. Fast alle Gemeinden sind gewachsen Auch auf kommunaler Ebene war das Wachstum fast flächendeckend: 146 von 170 Gemeinden hatten Ende 2014 mehr Einwohnerinnen und Einwohner als vor Jahresfrist, bei zweien blieb die Einwohnerzahl unverändert. Spitzenreiter bei der prozentualen Wachstumsrate sind ländliche Gemeinden wie Volken, Weiach, Stadel oder Adlikon. In absoluten Zahlen zeigt sich natürlich ein anderes Bild: Vorn liegt die Kantonshauptstadt mit einem Zuwachs um rund 6'800 Personen, vor Winterthur mit 1'100 und Dietikon mit knapp 900. Evangelisch-Reformierte verlieren Mitglieder, Katholiken gewinnen dazu Die kantonale Bevölkerungserhebung erfasst die Einwohnerinnen und Einwohner auch nach der Konfessionszugehörigkeit. Ende 2014 war die Bevölkerung zu 31 Prozent evangelisch-reformiert und zu 27 Prozent römisch-katholisch. Knapp 0,3 Prozent gehörten zu den übrigen anerkannten Religionsgemeinschaften, nämlich zur christkatholischen Kirche oder zu einer der beiden anerkannten jüdischen Gemeinden. Der Rest, gut zwei Fünftel der Bevölkerung, gehört keiner oder einer anderen Religionsgemeinschaft an. Die evangelisch-reformierte Landeskirche hat innert Jahresfrist rund 5'200 Mitglieder verloren, insbesondere durch Sterbefälle und Austritte. Die römisch-katholische Kirche hingegen hat 2'300 Mitglieder gewonnen: Die Gewinne durch Zuwanderung haben die Verluste durch Austritte und Sterbefälle mehr als kompensiert. Stark zugelegt hat erneut die Gruppe der Personen anderer oder ohne Konfession, sie ist um 24'400 Personen gewachsen. Wozu dienen die Bevölkerungszahlen? Die kantonale Bevölkerungserhebung wird seit 1962 alljährlich durchgeführt. Die Zahlen dienen in erster Linie als Grundlage für die Festsetzung des kantonalen Finanzausgleichs, darüber hinaus auch als Schlüssel für die Verteilung der Kantonsratssitze auf die Wahlbezirke sowie für die Kostenbeiträge an die anerkannten Religionsgemeinschaften. Seit 2010 werden nicht mehr nur die Mitglieder der evangelisch-reformierten, der römisch-katholischen und der christkatholischen Kirche erfasst, sondern auch jene der beiden anerkannten jüdischen Gemeinden, der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich sowie der Jüdischen Liberalen Gemeinde. Wie wird genau gezählt? Die Erfassung erfolgt jährlich per 31. Dezember. Zur Wohnbevölkerung einer Gemeinde zählen nur Personen mit Hauptwohnsitz in der Gemeinde, nicht jedoch jene mit Nebenwohnsitz. Bei den schweizerischen Staatsangehörigen sind es jene, die in der Gemeinde gemeldet sind. Bei den ausländischen Staatsangehörigen sind es sämtliche Personen mit Ausweis B (Aufenthalter/innen) oder C (Niedergelassene) und von den übrigen Ausländerkategorien all jene, die seit mindestens einem Jahr ununterbrochen in der Gemeinde leben. Nicht gezählt werden Personen im Asylverfahren. Weshalb provisorisch? Da die kommunalen Daten im Zuge der landesweiten Registerharmonisierung elektronisch an das Statistische Amt geliefert werden, steht jeweils bereits anfangs Februar eine kantonale Einwohnerzahl zur Verfügung. Die Zahlen werden in der nun vorliegenden provisorischen Form Anfang März im Amtsblatt publiziert. Nach Ablauf einer Rekursfrist von 30 Tagen werden die Bevölkerungszahlen definitiv. Begriffe Geburtenüberschuss = Mehr Geburten als Sterbefälle
Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboom-Generation der 1940er- bis 1960er-Jahre werden in den kommenden drei Jahrzehnten sukzessive ins Seniorenalter hineinwachsen. Kommt hinzu, dass einerseits die Geburtenzahlen nach wie vor niedrig sind und andererseits die Menschen wegen der laufend steigenden Lebenserwartung immer älter werden. Damit verändert sich die Altersstruktur der Bevölkerung im Kanton Zürich deutlich. Während des Babybooms waren die Geburtenzahlen nicht über die gesamte Zeitdauer gleich hoch. Ein erstes Geburtenmaximum verzeichnete der Kanton Zürich um das Jahr 1946 und ein zweites um 1963 - mit 18'700 Geburten das Rekordjahr überhaupt. Die Masse der Babyboomer kommt aufgrund der früheren Geburtenmaxima in zwei Schüben ins Rentenalter. Eine erste Welle von Neurentnern ist um 2010 zu erwarten, wenn die geburtenstarken Jahrgänge 1945 und 1946 das Pensionsalter erreichen werden. Am meisten Neurentner wird es aber kurz vor 2030 geben, wenn die 1963 bis 1965 Geborenen 65 Jahre alt werden. Entsprechend wird die Zahl der Personen, die den 80. Geburtstag feiern können, etwa 2045 ihr Maximum erreichen. Danach beginnt der Alterungsprozess der Gesellschaft allmählich an Dynamik zu verlieren. Die Alterung verläuft regional unterschiedlich, der zeitliche Verlauf hingegen ist in den meisten Regionen ähnlich und folgt den demografischen Wellen der geburtenstarken Jahrgänge. Eine Ausnahme bildet die Stadt Zürich. Entgegen dem kantonalen Trend nimmt hier die Zahl der Personen, die 80 werden, laufend ab und wird erst ab 2020 zunehmen. In der Stadt Zürich werden offensichtlich die demografischen Folgen des Babybooms abgeschwächt, sei es durch die in der Vergangenheit erfolgte Zuwanderung von jungen Erwerbstätigen oder dadurch, dass mehr ältere Menschen aus der Stadt ins Umland wegziehen als von dort zuziehen.
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