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Schweizer Religionslandschaft im Wandel
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| Strukturerhebung der eidgenössischen Volkszählung 2015 |
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1960 - 2015: Teilweise dramatische Veränderungen in den einzelnen Glaubenssegmenten
Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich die Religionslandschaft in der Schweiz stark verändert. Die Gründe für diese nun statistisch erfassten Veränderungen sind vielschichtig. Die wirtschaftliche Entwicklung, die Migrationsbewegungen, die «digitale Revolution» und der Wertewandel dürften zusammen mit anderen Faktoren einen wesentlichen Beitrag zu den Umschichtungen im religiösen Gefüge der Schweiz beigetragen haben.
Die statistisch einer Religion zugeordneten Menschen müssen allerdings nicht zwangsläufig das Gedankengut und die Riten "ihrer" Religion aktiv praktizieren. Umgekehrt ist es möglich, dass als «konfessionslos» eingeordnete Menschen in ihrem Handel und Denken christliche oder andere ethische Werte vertreten.
● 1960 bekannten sich 52,9% der Wohnbevölkerung in der Schweiz zum evangelisch-reformierten Glauben und 45,4% zum römisch-katholischen Glauben.
● 2015 bekannten sich 24,9% der Wohnbevölkerung in der Schweiz zum evangelisch-reformierten Glauben und 37,3% zum römisch-katholischen Glauben.
● 1960 betrug der Anteil der konfessionslosen Wohnbevölkerung in der Schweiz 0,5%. 2015 liessen sich 23,9% der Schweizer Wohnbevölkerung statistisch als «konfessionslos» erfassen.
● Von 1960 bis 2015 hat sich der Anteil der christlich geprägten Wohnbevölkerung in der Schweiz trotz starker Zunahme der Wohnbevölkerung um 12 % oder rund 665'000 Gläubige vermindert. Besonders drastisch war der Rückgang bei der Gruppe der «Evangelisch-Reformierten» mit -40%. Im gleichen Zeitraum hat sich der Anteil der statistisch als «konfessionslos» erfassten Menschen um den Faktor 61 (+ ca. 5'992%) erhöht, und jener der Gläubigen der nichtchristlichen Religionen um den Faktor 24 (+ ca. 1'450%).
● Von 1960 bis 2015 hat sich der Anteil der römisch-katholischen gläubigen Wohnbevölkerung absolut um rund 110'000 Menschen erhöht. Wegen der starker Zunahme der Wohnbevölkerung hat sich der relative Anteil der Gruppe der «Römisch-Katholiken» trotzdem von 45,4% im Jahr 1960 auf 37,3% im Jahr 2015 vermindert.
● Der Anteil der Frauen ist bei allen Religionsgruppen mit Ausnahme der islamischen Glaubensgemeinschaften in der Schweiz um einige Prozentpunkte höher als jener der Männer. Bei der Gruppe der «Konfessionslosen» ist der Anteil der Männer höher.
● Von 1960 bis 2015 hat sich der Anteil der christlich geprägten ausländischen Wohnbevölkerung vermindert. Die Anteile der «Konfessionslosen», der «anderen christlichen Glaubensgemeinschaften» und der «islamischen Glaubensgemeinschaften» sind im gleichen Zeitraum bei den Ausländerinnen und Ausländern angestiegen. Ein ähnlicher Trend lässt sich auch bei der Schweizer Wohnbevölkerung beobachten.
● 2015 wiesen 20 Kantone und Halbkantone eine Mehrheit an römisch-katholischen Einwohnern auf. In den übrigen 6 Kantonen und Halbkantonen lebten mehr evangelisch-reformierte Menschen.
● Die grösste Anzahl Menschen mit römisch-katholischen Glauben lebten 2015 im Kanton Uri. 2015 bekannten sich im Kanton Bern mehr als die Hälfte der Wohnbevölkerung zum evangelisch-reformierten Glauben. In den Kantonen Waadt, Neuenburg und Genf lebten am meisten konfessionslose Menschen.
● Die islamischen Glaubensgemeinschaften verfügten über eine Altersstruktur, welche stark von jüngeren Mitgliedern geprägt wird. Rund 69% der Muslime in der Schweiz waren 2015 zwischen 15 und 44 Jahre alt. Bei den konfessionslosen Einwohnern liegt der Anteil in dieser Altersgruppe bei rund 53% und bei den «anderen Religionsgemeinschaften» bei rund 57%. Bei der evangelisch-reformierten Kirche sind nur rund 37% der Mitglieder zwischen 15 und 44 Jahre alt.
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| Datenquelle: Bundesamt für Statistik BFS, Statistisches Lexikon der Schweiz, Januar 2017 |
| Text RAOnline |
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