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Deutschland Bevölkerungszahl 2020 gesunken 2021
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Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2020

Die Bevölkerungszahl in Deutschlands nimmt 2020 erstmals seit 2011 ab

Im Jahr 2020 kamen in Deutschland rund 773 000 Kinder zur Welt. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) etwa 5 000 Kinder weniger als im Vorjahr (-0,6 %). Damit setzte sich der Rückgang fort, der nach dem letzten starken Anstieg der Geburtenzahlen im Jahr 2016 eingesetzt hatte. Der Jahrgang 2020 gehört trotzdem zu den fünf stärksten Geburtsjahrgängen der letzten beiden Jahrzehnte (seit 1999). Das Geburtengeschehen im Gesamtjahr 2020 wurde offenbar nicht von der Corona-Pandemie beeinträchtigt.

Zahl der Sterbefälle um 5 % gestiegen

Im Gegensatz zu den Geburten stieg die Zahl der Sterbefälle im ersten Corona-Jahr 2020 deutlich an. Mit rund 986 000 wurden etwa 46 000 Sterbefälle mehr registriert als im Jahr zuvor, das entspricht einem Anstieg um 5 %. Ein Teil dieses Anstiegs ist auf kalendarische sowie demografische Aspekte zurückzuführen: 2020 war ein Schaltjahr, sodass sich durch den zusätzlichen Tag ein Anstieg um etwa 3 000 Sterbefälle gegenüber dem Vorjahr ergibt. Werden ausserdem der bisherige Trend zu einer steigenden Lebenserwartung und die bislang absehbaren Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt, wäre ein Anstieg der Sterbefälle um etwa 1 bis 2 % für das Jahr 2020 zu erwarten gewesen.

Differenz von Sterbefällen und Geburten nimmt zu

Nach diesen Ergebnissen starben im vergangenen Jahr 212 000 Menschen mehr, als Kinder geboren wurden. 2019 hatte dieses sogenannte Geburtendefizit 161 000 betragen. Ähnlich hoch wie 2020 war die Differenz zwischen Sterbefällen und Geburten zuletzt im Jahr 2013.

10 % weniger Eheschliessungen

2020 wurden etwa 373 000 standesamtliche Eheschliessungen registriert. Das waren etwa 43 000 oder 10 % weniger als 2019. Besonders stark war der Rückgang im April mit etwa 37 % weniger Eheschliessungen als im Vorjahresmonat, nachdem im Zuge der Corona-Pandemie seit Mitte März 2020 Standesämter geschlossen oder nur reduziert geöffnet waren - zudem war oft nur eine kleine Personenzahl bei der Trauung zugelassen. Vor Inkrafttreten dieser Einschränkungen hatten im Februar 2020 knapp die Hälfte (49 %) mehr Paare geheiratet als im Februar 2019. Dazu haben offenkundig die besonderen Hochzeitsdaten 02.02.2020 und 20.02.2020 beigetragen - zu einem geringeren Teil auch der zusätzliche Februartag im Schaltjahr.

Auch die Zahl der Eheschliessungen gleichgeschlechtlicher Paare ging 2020 zurück. Sie nahm zwar um 29 % ab, doch das lag vor allem an einem Rückgang der Umwandlungen eingetragener gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften in eine Ehe. Die Zahl der neu geschlossenen Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Personen ging dagegen in ähnlicher Grössenordnung wie die Eheschliessungen insgesamt zurück (-9 %).

Methodische Hinweise:

Alle Ergebnisse für 2020 sind vorläufig und stammen aus der regulären Aufbereitung der Statistik der Geburten, der Sterbefälle und der Eheschliessungen, die auf Basis von Meldungen aus den Standesämtern erstellt werden. Die endgültigen Daten werden turnusgemäss Mitte des Jahres vorliegen und auch eine Auswertung nach weiteren Merkmalen - beispielsweise nach Alter - ermöglichen.

Der Bereich für einen erwartbaren Anstieg der Sterbefallzahlen ergibt sich aus durchschnittlichen Veränderungen der Vorjahre, Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung und der Berücksichtigung des zusätzlichen Tages im Schaltjahr 2020.

Die Methodik der Statistik der Sterbefälle unterscheidet sich von der reinen Fallzahlauszählung der Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern, die das Statistische Bundesamt derzeit aufgrund der hohen Relevanz aktueller Sterbefallzahlen in der Corona-Pandemie als wöchentliche Sonderauswertung veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Auswertung von Rohdaten ohne die übliche Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten.

2018 war die Zahl der Eheschliessungen als Folge der Einführung der "Ehe für alle" wenige Monate vor Jahresbeginn besonders hoch. Seitdem sind Hochzeiten gleichgeschlechtlicher Paare in der Zahl der Eheschliessungen enthalten. Das Ergebnis des Jahres 2018 umfasst auch die Fälle aus 2017.

Quelle: Text Statistisches Bundesamt (Destatis) , Deutschland, 26. April 2021
Eine ähliche Entwicklung bei den Geburten, den Sterbefällen und den Eheschliessungen wie in Deutschland konnte 2020 auch in der Schweiz beobachtet werden.
Schweiz Natürliche Bevölkerungsbewegung im Jahr 2020
2020: Bevölkerung Deutschlands erstmals seit 2011 nicht gewachsen

Zum Jahresende 2020 lebten 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Damit ist die Einwohnerzahl Deutschlands im Vorjahresvergleich nahezu unverändert geblieben (-12 000 Einwohner/-innen), nachdem die Bevölkerung zwischen 2011 und 2019 kontinuierlich von 80,3 Millionen auf 83,2 Millionen gewachsen war.

Die Entwicklung im Pandemiejahr 2020 resultiert aus zwei Faktoren: zum einem einer verminderten Nettozuwanderung, die nach vorläu!gen Ergebnissen von 294 000 im Jahr 2019 auf 209 000 im Jahr 2020 zurückgegangen ist. Zum anderen erhöhte sich der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburtenvon 161 000 auf 212 000. Somit konnte die gesunkene Nettozuwanderung das Geburtende!zit nur noch annähernd ausgleichen. Für eine Bevölkerungszunahme reichte sie aber nicht mehr aus.

Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren steigt binnen Jahresfrist um 4,5 %

Trotz der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehenden erhöhten Sterblichkeit wuchs die Zahl der älteren Menschen im Jahr 2020 weiter: Am stärksten stieg die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren mit einem Plus von 255 000 Personen oder 4,5 % auf 5,9 Millionen. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren zwischen 60 und 79 Jahren erhöhte sich um 96 000 auf 18,2 Millionen (+0,5 %). Dagegen nahm die Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 20 und 59 Jahren um 367 000 Personen ab und umfasste Ende 2020 rund 43,7 Millionen Frauen und Männer (-0,4 %). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren blieb mit 15,3 Millionen nahezu unverändert (+4 000). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich wie im Vorjahr um 0,1 auf 44,6 Jahre.

Quelle: Text Statistisches Bundesamt (Destatis) , Deutschland, 21. Juni 2021

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