Statistiken über die Europäische Union
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EU-Bevölkerung 2017/18
EU-Bevölkerung zum 1. Januar 2018 auf knapp 513 Millionen gestiegen

Anstieg ist migrationsbedingt

Am 1. Januar 2018 wurde die Bevölkerung der Europäischen Union (EU) auf 512,6 Millionen geschätzt, verglichen mit 511,5 Millionen am 1. Januar 2017. Im Laufe des Jahres 2017 wurden in der EU mehr Sterbefälle als Geburten registriert (5,3 Millionen Sterbefälle und 5,1 Millionen Geburten), was bedeutet, dass die natürliche Veränderung der EU-Bevölkerung negativ war. Die Bevölkerungsveränderung (positiv, mit 1,1 Millionen Einwohnern mehr) war deshalb durch den Wanderungssaldo bedingt.

Mit 82,9 Millionen Einwohnern (bzw. 16,2% der gesamten EU-Bevölkerung am 1. Januar 2018) ist Deutschland der bevölkerungsreichste Mitgliedstaat der EU, vor Frankreich (67,2 Millionen bzw. 13,1%), dem Vereinigten Königreich (66,2 Millionen bzw. 12,9%), Italien (60,5 Millionen bzw. 11,8%), Spanien (46,7 Millionen bzw. 9,1%) und Polen (38,0 Millionen bzw. 7,4%).

Von den übrigen Mitgliedstaaten haben neun einen Anteil von zwischen 1,5% und 4% an der EU-Bevölkerung und dreizehn einen Anteil von unter 1,5%.

Höchste Geburtenziffer in Irland, niedrigste in Italien

Im Jahr 2017 wurden in der EU 5,1 Millionen Kinder geboren, das sind fast 90 000 weniger als im Vorjahr. Betrachtet man die einzelnen Mitgliedstaaten, wurden die höchsten Bruttogeburtenziffern 2017 in Irland (12,9 je 1 000 Einwohner), Schweden (11,5‰), dem Vereinigten Königreich und Frankreich (je 11,4‰) registriert, während sie in den südlichen Mitgliedstaaten am niedrigsten waren: Italien (7,6‰), Griechenland (8,2‰), Portugal und Spanien (je 8,4‰), Kroatien (8,9‰) und Bulgarien (9,0‰). Auf EU-Ebene lag die Bruttogeburtenziffer bei 9,9 je 1 000 Einwohner.

Unterdessen wurden im Jahr 2017 in der EU 5,3 Millionen Sterbefälle registriert, 134 200 weniger als im Vorjahr. Irland (6,3 je 1 000 Einwohner) und Zypern (7,0 je 1 000 Einwohner) sowie Luxemburg (7,1‰) verzeichneten 2017 die niedrigsten Bruttosterbeziffern, gefolgt von Malta (7,6‰), den Niederlanden (8,8‰), Spanien und Frankreich (je 9,0‰). Am anderen Ende der Skala waren die Werte am höchste in Bulgarien (15,5‰), Lettland (14,8‰), Litauen (14,2‰), Ungarn (13,5‰) Rumänien (13,3‰) und Kroatien (12,9‰). Die Bruttosterbeziffer lag in der EU bei 10,3 je 1 000 Einwohner.

Somit blieb Irland (mit einer natürlichen Bevölkerungsveränderung von +6,6‰) im Jahr 2017 der Mitgliedstaat, in dem die Zahl der Geburten die der Sterbefälle am deutlichsten übertraf, gefolgt von Zypern (+3,8‰), Luxemburg (+3,2‰), Frankreich (+2,5‰), Schweden (+2,3‰) und dem Vereinigten Königreich (+2,2‰). Im Gegensatz dazu übertraf in den vierzehn Mitgliedstaaten mit einer negativen natürlichen Bevölkerungsveränderung im Jahr 2017 die Zahl der Todesfälle die der Geburten am weitesten in Bulgarien (-6,5‰), gefolgt von Kroatien und Lettland (je -4,1‰), Litauen (-4,0‰), Ungarn (-3,8‰), Rumänien (-3,6‰), Griechenland (-3,3‰) und Italien(-3,2‰).

Geografische Informationen

Zur Europäischen Union (EU) gehören Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, die Slowakei, Finnland und Schweden.

Das Vereinigte Königreich (Grossbritannien) hat die EU am 31. Januar 2020 verlassen.

Zum Euroraum gehören Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Finnland.

Methoden und Definitionen

Bevölkerungsveränderung bezieht sich auf die Differenz zwischen der Bevölkerungszahl am Ende und zu Beginn eines bestimmten Zeitraums. Genauer handelt es sich um die Differenz der Bevölkerungszahlen zum 1. Januar zweier aufeinanderfolgender Jahre. Bei einem positiven Bevölkerungswachstum handelt es sich um ein Bevölkerungswachstum im engeren Sinne. Ein negatives Bevölkerungswachstum wird auch als Bevölkerungsrückgang bezeichnet. Das Bevölkerungswachstum besteht aus zwei Komponenten: natürliches Bevölkerungswachstum und Wanderungssaldo.

Die natürliche Bevölkerungsveränderung gibt die Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeburten und der Zahl der Sterbefälle im Laufe des Jahres wieder. Ein positives natürliches Bevölkerungswachstum, auch als natürlicher Bevölkerungszuwachs bezeichnet, tritt auf, wenn die Zahl der Lebendgeburten höher ist als die der Sterbefälle. Ein negatives natürliches Bevölkerungswachstum, auch als natürlicher Bevölkerungsrückgang bezeichnet, tritt auf, wenn es weniger Lebendgeburten als Sterbefälle gibt.

Der Wanderungssaldo wird berechnet als Differenz zwischen Bevölkerungsveränderung insgesamt und natürlicher Veränderung. Er schliesst daher eine statistische Anpassung mit ein, die allen Bevölkerungsveränderungen entspricht, die nicht als Geburten, Todesfälle, Einwanderung oder Auswanderung eingestuft werden können.

Die Bruttorate wird berechnet als das Verhältnis der Zahl der Ereignisse zu der Durchschnittsbevölkerung im jeweiligen Jahr. Zur Vereinfachung wird dies mit 1 000 multipliziert; daher wird das Ergebnis "je 1'000 Einwohner" (der Durchschnittsbevölkerung) ausgedrückt.

Quelle: Text Eurostat - statistisches Amt der Europäischen Union, 10. Juli 2018
Materieller Wohlstand von Haushalten in der Europäischen Union 2015 2016
Urbanisierung der Europäischen Union 2014 2015
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