Die erste europäische Strategie für Kunststoffe ist Teil des Übergangs zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft. "Sie wird die Umwelt vor der Belastung durch Kunststoffe schützen und gleichzeitig Wachstum und Innovation fördern, sodass eine Herausforderung zur positiven Agenda für die Zukunft Europas wird. Es gibt starke ökonomische Argumente für die Umgestaltung der Art und Weise, wie Produkte in der EU designt, hergestellt, verwendet und recycelt werden, und indem wir die Führungsrolle bei diesem Übergang übernehmen, werden wir neue Investitionsmöglichkeiten und Arbeitsplätze schaffen. Nach den neuen Plänen sollen ab 2030 alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt recylingfähig sein; der Verbrauch von Einwegkunststoffen wird reduziert und die absichtliche Verwendung von Mikroplastik beschränkt. Der für nachhaltige Entwicklung zuständige Erste Vizepräsident Frans Timmermans erklärte: "Wenn wir nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoffe herstellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische. Wir müssen verhindern, dass Kunststoffe in unser Wasser, unsere Lebensmittel und sogar unsere Körper gelangen. Die einzige langfristige Lösung besteht darin, Kunststoffabfälle zu reduzieren, indem wir sie verstärkt recyceln und wiederverwenden. Dieser Herausforderung müssen sich die Bürger, die Industrie und die Regierungen gemeinsam stellen. Mit der EU-Strategie für Kunststoffe treiben wir ausserdem ein neues, stärker kreislauforientiertes Geschäftsmodell voran. Wir müssen in innovative neue Technologien investieren, die unsere Bürger und unsere Umwelt schützen und gleichzeitig unsere Industrie wettbewerbsfähig halten." Jyrki Katainen, für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zuständiger Vizepräsident der Kommission, fügte hinzu: "Mit unserer Kunststoffstrategie schaffen wir die Grundlage für eine neue Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe und mobilisieren Investitionen in diese Entwicklung. Dies wird dazu beitragen, Kunststoffabfälle an Land, in der Luft und im Meer zu reduzieren, und gleichzeitig neue Chancen für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen eröffnen. Dies ist eine grosse Chance für die europäische Industrie, eine weltweite Führungsrolle bei neuen Technologien und Materialien zu übernehmen. Die Verbraucher werden sich bewusst im Sinne der Umwelt entscheiden können. Es ist wirklich ein Gewinn für alle Seiten." Jedes Jahr erzeugen die Europäer 25 Mio. t Kunststoffabfälle, jedoch weniger als 30 % werden für das Recycling gesammelt. Weltweit machen Kunststoffe einen Anteil von 85 % der Abfälle an Stränden aus. Kunststoffe enden selbst in den Lungen und auf den Tellern der Bevölkerung. Die Auswirkungen des Mikroplastiks in Luft, Wasser und Lebensmitteln auf unsere Gesundheit sind bisher unbekannt. Aufbauend auf den bisherigen Arbeiten der Kommission wird mit der neuen EU-weiten Strategie für Kunststoffe das Problem entschieden angegangen. Die heute angenommene Strategie für Kunststoffe wird ändern, wie Produkte in der EU designt, hergestellt, verwendet und recycelt werden. Die Art und Weise, in der Kunststoffe gegenwärtig hergestellt, verwendet und entsorgt werden, lässt allzu oft die wirtschaftlichen Vorteile einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft ungenutzt und schadet der Umwelt. Ziel ist es, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig die Grundlagen für eine neue Kunststoffwirtschaft zu schaffen, in der bei Design und Herstellung den Erfordernissen in Bezug auf Wiederverwendung, Reparatur und Recycling in vollem Umfang Rechnung getragen wird und nachhaltigere Materialien entwickelt werden. Europa ist bestens positioniert, um beim diesem Übergang die Führungsrolle zu übernehmen. Dieser Ansatz wird neue Chancen für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen eröffnen. Zusammen mit der Kunststoffstrategie hat die Kommission einen Überwachungsrahmen angenommen, der aus zehn Schlüsselindikatoren besteht und jede Phase des Produktlebenszyklus erfasst, um die Fortschritte beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft auf EU- und nationaler Ebene zu messen. Im Rahmen der neuen Strategie wird die Europäische Union ...
Nächste Schritte Die heute vorgeschlagene neue Richtlinie über Hafenauffangeinrichtungen wird nun dem Europäischen Parlament und dem Rat zur Annahme vorgelegt. Gemäss den Anforderungen an eine bessere Rechtsetzung wird die Kommission später im Jahr 2018 den Vorschlag über Einwegkunststoffe vorlegen. Interessenträger haben bis zum 12. Februar 2018 Zeit, sich an der laufenden öffentlichen Konsultation zu beteiligen. Die Kommission wird die Arbeiten zur Überarbeitung der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle einleiten sowie Leitlinien für die getrennte Sammlung und Sortierung von Abfällen, die 2019 herausgegeben werden sollen, ausarbeiten. Die vollständige Liste der Massnahmen und ihre zeitliche Planung finden Sie hier im Anhang der Strategie für Kunststoffe. Hintergrundinformationen Ganz im Sinne des Pakets zur Kreislaufwirtschaft von 2015 wurde die Kunststoffstrategie ebenfalls von einem Kernprojektteam ausgearbeitet, das sich aus dem Ersten Vizepräsidenten Frans Timmermans‚ Vizepräsident Jyrki Katainen und den Kommissionsmitgliedern Karmenu Vella und Elżbieta Bieńkowska zusammensetzte. Zahlreiche weitere Kommissionsmitglieder waren ebenfalls an der Ausarbeitung beteiligt und trugen dazu bei, die Instrumente zu ermitteln, die ein breites Spektrum von Politikbereichen optimal abdecken. Die vom Kollegium heute angenommenen Initiativen sind die Folgenden:
Sie werden durch den Bericht über kritische Rohstoffe und den Bericht über Oxo-Plastik ergänzt. Die Europäische Kommission hat am 2. Dezember 2015 ein ehrgeiziges Paket zur Kreislaufwirtschaft angenommen, zu dem auch die heutigen Massnahmen gehören. Darüber hinaus wird die Kunststoffstrategie einen spürbaren Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele für 2030 und der Klimaschutzziele von Paris leisten. Die EU hat bereits wesentliche Schritte unternommen und die Mitgliedstaaten verpflichtet, Massnahmen zu treffen, um den Verbrauch von Kunststofftragetaschen zu verringern und Meeresabfälle zu überwachen und zu reduzieren. Mit Blick auf die Zukunft gibt es auch bedeutende Chancen für die Entwicklung einer innovativen kreislauforientierten Kunststoffindustrie weltweit.
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