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25. April 2015: Situationsübersicht |
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Ein schweres Erdbeben der Stärke M 7.8 auf der Richterskala hat Nepal am 25. April 2015 um 11:56 lokale Zeit (06:11 UTC) erschüttert. Das Epizentrum des Erdbebens lag nördlich von Gorkha im Grenzgebiet der Distrikte Gorkha und Lamjung. Die Region liegt zwischen der Hauptstadt Kathmandu und der Stadt Pokhara. Das stärkste Erdbeben in Nepal seit 80 Jahren hat viele Häuser zum Einsturz gebracht und zahlreiche Menschen in den Tod gerissen. Die Bebenwellen wurden auch in den angrenzenden Gebieten in Tibet (China), Indien und Bangladesh sowie im weiter entfernten Pakistan verspürt. Aus Tibet, Bangladesh und Nordindien wurden ebenfalls Dutzende von Toten gemeldet.
Auswirkungen
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Die Berichte von grosser Zerstörung rissen nicht ab. Die Opferzahlen von anfänglich "über 400" wurden stündlich nach oben korrigiert.
Am 28. August 2015 wurden laut Behörden insgesamt schon über 4'000 Tote geborgen. Die meisten Toten fanden die Rettungskräfte in und um Kathmandu. Von den abgelegen Gebieten lagen in den ersten Tagen nach dem Erdbeben fast keine Berichte vor.
Mehrere tausend Verletzte drängten sich zu den bereits überfüllten Spitälern. |
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Aus Furcht vor schweren Nachbeben verbrachten viele Menschen die Nacht im Freien und trotzten dort unfreiwilligen Regenfällen.
Innerhalb von 24 Stunden nach dem Hauptbeben fanden weitere 26 Nachbeben der Stärke zwischen M 4,0 und M 7,0 statt.
Am 26. April 2015 erschütterte ein weiteres Beben der Stärke M 6,7 die Region um die Grenzstadt Kodari östlich von Kathmandu.
In der Hauptstadt Kathmandu stürzten viele, meistens mit Backsteinen gebaute Gebäude vollständig ein. Historische Gebäude wie die Tempelanlagen auf dem zum Weltkulturerbe zählenden Durbar Square in Patan wurden dem Erdboden gleichgemacht.
Die ersten Medienberichte konzentrierten sich auf die Region in und um Kathmandu. Von den entlegenen Region, u.a. auch vom Gebiet des Epizentrums, gelangten vorerst keine Meldungen in die Hauptstadt. In den Gebieten westlich von Kathmandu werden grosse Zerstörungen und hohe Opferzahlen im ländlichen Raum vermutet. Aus der Everest-Region östlich von Kathmandu, wo wie im übrigen Himalaya Hochsaison für Touristen und Bergsteiger herrscht, wurden von den Erdstössen ausgelöste Lawinen und Steinschläge gemeldet. Aus dem Everest-Basecamp wurde über ein Dutzend tote Expeditionsteilnehmer gemeldet. Auch dort ist man bemüht, eine Übersicht über die Katastrophensituation zu gewinnen.
Die Himalayakette gehört zusammen mit dem zirkumpazifischen Feuerring, dem Ostafrikanischen Grabenbruch, dem St. Andreas-Bruchsystem und dem Andengebirge zu den tektonisch aktivsten Zonen dieser Erde. Das letzte starke Erdbeben mit der Stärke M 6,8 ereignete sich in Nepal am 20. August 1998. Das Epizentrum befand sich damals rund 250 km von Kathmandu entfernt. Das Beben forderte gegen 1'000 Menschenopfer.
Seit Jahren warnen Wissenschaftler vor einem Erdbeben der Stärke M 8,0 und mehr in Nepal. Die Regierung von Nepal hat mit Unterstützung der UNO die Erdbebenvorsorge im Land vorangetrieben. In vielen Schulen wurden Kurse zur Vorbereitung auf den Ernstfall durchgeführt.
Die Behörden waren und sind sich im Klaren, dass viele Regionen in der Himalayarepublik nach einem Megabeben im Chaos versinken würden. Die Behörden mussten eingestehen, dass die Erdbebenvorsorge zu wenig konsequent vorangetrieben wurde.
Viele Gebäude, vor allem im dicht besiedelten Kathmandutal, sind aus kleinen Ziegelsteinen gebaut. Bei einem starken Erdstoss werden diese Mauern in Schwingung versetzt und kurz darauf stürzen diese wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Ziegelsteine sind für die Nepali ein erschwinglicher Baustoff, welche im Land in Hunderten von Ziegelwerken aus Lehm gebrannt wird. Im Kathmandutal befand sich ein ausgetrockneter See. Die Böden, welche aus Seesedimenten wie Lehm bestehen, sind bei Erdbeben nicht sehr stabil. Die Intensitätskarte des aktuellen Erdbebens zeigt, dass gerade über diesen Böden die stärksten Erdschwingungen stattfanden.
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Source: UN, Office of the Resident Coordinator Nepal, 25 April 2015 |
Text: RAOnline |
Schwieriges Krisenmanagement
Das Krisenmanagement kann bei Naturkatastrophen nur unter äusserst prekären Begleitumständen organisiert und koordiniert werden.
Der Supertaifun Haiyan (lokal als Yolanda bekannt) traf am 8. November 2013 um 04:40 Lokalzeit auf die Ostküste der Philippinen. Dieses Naturereignis hat gezeigt, die teilweise chaotischen Verhältnisse im Katastrophengebiet eine genaue Erfassung der Schäden und der Opfer vorerst gar nicht zugelassen haben. Nach mehr als einem Monat wurden immer noch weitere tote Menschen unter den Trümmern geborgen (siehe: Taifun Haiyan Zwischenbilanz der betroffenen Personen). In den Philippinen konnten die Rettungsteams und mit ihnen die Soforthilfe und auch auf dem Seeweg näher an das Katastrophengebiet herangeschafft werden. In Nepal ist dies nicht möglich.
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