Reise Hinweise
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Nepal-Reisehinweise in Deutsch 2004
Spezialbericht: Erlebnisse während einer Tour im "Maoland"
April 2004
Region Jiri - Salleri (Solu Khumbu)- Region Poon Hill (Pokhara)
Nachdem wir nun einigermassen unbeschadet von Nepal zurück sind, hier einige unserer Eindrücke und Erlebnisse:
Kathmandu
Als Tourist merkt man von der Lage in Kathmandu relativ wenig. Allerding hatte ich schon das Gefühl, es brodelt in der Stadt, denn es gab jeden Tag Demonstrationen. Viel Militär und Polizei. Die letzten drei Tage (Di, Mi und Do) war auch noch ein "Bandh" ausgerufen, was für die Einheimischen schlimm ist, da sie nicht arbeiten können. Für Touristen hat es die angenehme Nebenwirkung, dass die Luft aufgrund des niedern Verkehrsaufkommens einigermassen ok ist.
Kathmandu - Charikot - Jiri (Dolakha Distrikt)
Wir fuhren am 29.3. mit einem gemieteten Van, dem Führer und zwei Portern von KTM nach Jiri. Problemloser Verlauf. Bei einem Checkpoint auf extrem schlechter Strasse wurden wir vorbeigewunken. Die Nepali mussten aber alle aussteigen und sogar ihre Taschen öffnen und vorzeigen.
Jiri - Shivalay - Kenja (Solu Khumbu Distrikt)
Jiri-Shivalay, danach am 31.3. Shivalay-Kenja.

In Bhanda fiel mir eine sehr ernst dreinblickende Frau auf, die offensichtlich unsere Porter ausfragte. Unser Führer erklärte, sie sei die (Mao)Commanderin der Zone gewesen. Wegen stürmischen Wetters trafen wir erst etwa um 18 Uhr abends in Kenja ein.

Die Dorfbewohner schienen irgendwie verschüchtert zu sein. im Nachhinein erfuhren wir, dass wenige Stunde zuvor Hunderte von Maos im Dorf gewesen seien, um irgendwelche "Wahlen" abzuhalten und bei dieser Gelegenheit von den Dorfbewohnern noch 1'000 NR einzukassieren (eine riesige Summe für die Einheimischen!). Wir wurden dann im "New Everest"-Guesthouse zum Glück nicht von diesen Gesellen besucht.

Junbesi - Paphlu (Solu Khumbu Distrikt)

Am nächsten Tag war geplant, nach Junbesi zu gehen. Kurz vor Junbesi wurden gerade einige Porter von Maos abgezockt. Sie erkundigten sich bei unserem Führer, woher wir seien etc. und erklärten, sie wuerden dann vorbei kommen und 5'000 NR pro Person (!) von uns verlangen. Daraufhin beschlossen wir weiterzugehen bis Paphlu, das von der Armee beherrscht wird.

Salleri - Gyalsa - Paphlu (Solu Khumbu Distrikt)

Am 3.4. besuchten wir den Wochenmarkt in Salleri, das teilweise von den Maos zerstört ist. Am Sonntag wollten wir nach Gyalsa wandern, mussten aber darauf verzichten, weil frühmorgens eine Bombe hochgegangen und Gefechte im Gang waren. Statt einen weiteren Tag in Paphlu zu sitzen, beschlossen wir, nach KTM zurückzufliegen.

Kathmandu

In KTM dann ausser dem Bandh keine Besonderheit. Ein ausgebombtes Auto beim Durbar Square.

Ich denke, Nepal ist eines der schönsten Länder der Welt (abgesehen von der wirklich schlimmen Luftverschmutzung im KTM-Valley), aber die politische Lage ist derzeit sehr unsicher. Den Nepali wird vielleicht doch irgendwann mal die Geduld ausgehen. Sie werden zwischen den Fronten (Maos und Regierung) zerrieben.

Als Fazit ist wohl zu sagen, dass Touristen ohne besonderen Bezug zum Land besser nicht von Jiri nach Lukla gehen, sondern dorthin fliegen.
Poon Hill - Pokhara Region (Myagdi - Kaski Distrikte)

Noch etwas zum Poon Hill:

Wie schon früher mitgeteilt, konnten Bekannte Ende März problemlos zum Poon Hill (zur Zeit der Kämpfe in Beni) gelangen. Offenbar war aber der Berg bereits am nächsten Tag für eine Gruppe Japaner gesperrt! Die Lage kann sich blitzartig ändern, weshalb es sehr wichtig ist, einen guten Führer zu haben.

Soweit meine Eindrücke.

Den eindrücklichen Bericht verdanken wir R.S. aus Deutschland.
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