Schon
bald müssen wir wieder ans Aufbrechen und Heimkehren denken. Uebermorgen
ist der Heimkehrtermin! Die Zeit ist viel zu schnell vergangen. Aber alles
der Reihe nach.
Nach Cusco und Machu Picchu sind wir dann auf die lange und vielgepriesene,
wunderschöne Fahrt von Cusco nach Puno gegangen. Die Bahn fährt
bei ungenügender Passagierzahl nicht, deshalb der Busersatz. Die Fahrt
per Bus hat auch Vorteile; so konnten wir unterwegs noch ein paar Sehenswürdigkeiten
besuchen und die Strasse ist praktisch überall parallell zur Bahn
geführt. Die etwa 10-stündige Fahrt fährte uns über
eine Hochebene von fast unfassbarer Schönheit. Hierauf mehr und weniger
4000 m wächst noch fast alles, Gemüse und Getreide. Das Tal ist
sehr breit und wie gesagt grün. Schafe und Lamas weiden auf den Wiesen.
Gegen
Abend gelangen wir an der Industriestadt Juliaca vorbei nach Puno
und zum Titicacasee.
Puno
kennen wir nur vom Durchfahren, denn als wir dort ankamen war es schon
dunkel und am nächsten Morgen müüssen wir um 5 Uhr aufbrechen,
weil die Bus- und Taxifahrer an diesem Tag einen Streik angemeldet haben.
Von
Puno starten wir per Schnellboot auf zwei der zahlreichen Schilfinseln
der Uros. Die Uros habe nicht nur eine eigenartige Kultur sondern auch
eine eigene Sprache. Sie bauen ihre Hütten auf aufeinandergeschichtetes
Schilf, welches dauernd erneuert werden muss. Sie ernähren sich vom
Fischfang undvon des essbaren Teilen des Schilfes. Sie bewegen sich mit
selbstgebauten Schilfbooten auf dem See. Nach diesen sehr eindrücklichen
Besuchen dieser Inseln werden wir von unserem Kleinbus erwartet und ohne
grössere Probleme über die Grenze nach Copacabana in Bolivien
gebracht. Nach dem Besuch der Insel Suriqui, wo die Boote hergestellt
werden, werden wir zu unserem Hotel in Puerto Perez - direkt am
See gelegen - gebracht.
Anderntags
können wir noch Tiwanaku besuchen. Tiwanaku war vor der Inkazeit
eines der bedeutendsten kulturellen Zentren des Kontinents. Es gibt Stimmen
die behaupten, hier sei das sagenhafte Atlantis verborgen. Aus politischen
Gründen war es bis heute nicht möglich, diese Tempel freizulegen.
Danach
gelangten wir zur höchst gelegenen Hauptstadt der Welt, nach La
Paz (nach bolivianischer Verfassung ist zwar immer noch Sucre die Hauptstadt, der Regierungssitz ist aber in La Paz). Die Stadt erstreckt
sich von rund 3000 m bis auf 4000 m ü. M. Unten wohnen die Reichen,
oben die Armen. Dies, weil das Klima unten viel besser und milder ist.
La Paz ist also in den Hang gebaut. Oben am Rand der Hochebene liegt El
Alto, wo auch der Flughafen liegt.
Von
La Paz sind wir dann nach Sucre "hinuntergeflogen". Sucre liegt
nämlich etwa auf 2800 m. Sucre wird ebenfalls "weisse Stadt" genannt.
Die Häuser im Zentrum werden jährlich neu gestrichen, und zwar
eben weiss. In Sucre gibt es etwa 40'000 Studierende, also etwa ein Drittel
aller Einwohner. Es ist hier wirklich angenehm und sauber. Wir konnten
eine Mine in Potosi besuchen (Potosi liegt wieder auf über
4000 m und ist zusammen mit Lhasa im Tibet die höchste Grossstadt
der Welt).
In Tarabuco besuchten wir den Sonntagsmarkt, einer der ursprünglichsten
Märkte des Landes. Hier werden viele Waren noch getauscht und die
Leute tragen spezielle Kleidung. Gleichentags fliegen wir weiter nach Santa
Cruz. Hier müssen wir die Erkältung von Marth im Spital behandeln
lassen. Ein entsprechendes Antibiotika fehlte in unserer Apotheke. Am folgenden
Tag bringt uns eine Flugmaschine nach Rio. Hier wollten wir uns dann erholen
von den vergangnene Tagen.
Marth
& Max |