Via GeoAlpina - die Erschliessung des geologischen Landschaftserbes in der Schweiz Im Rahmen des Internationalen Jahres des Planeten Erde (IYPE) haben die Internationale Union der geologischen Wissenschaften (IUGS) und die UNESCO das Projekt "Via GeoAlpina» gestartet. Entlang einer gekennzeichneten Route werden Touristen und Wanderer aller Altersgruppen für die Entstehung unserer Alpenwelt und für die Geheimnisse der Erde sensibilisiert. Sie wird von Institutionen aus den sechs Alpenländern Deutschland, österreich, Frankreich, Italien, Slowenien und Schweiz bearbeitet. Die Schweiz ist durch das Bundesamt für Landestopographie swisstopo, Landesgeologie, und durch die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) vertreten. Die Via GeoAlpina wird in Zusammenarbeit mit der bereits bestehenden Initiative Via Alpina entwickelt. Auf deren Routen werden alle Länder der Alpenkette - von Triest nach Monaco - entlang von Fusswegen durchquert. (http://www.via-alpina.org). Mit Via GeoAlpina wird erstmals ein wissenschaftliches Thema auf der Via Alpina angeboten - vorläufig auf Teilstrecken. Das Ziel ist die Förderung und Verbreitung von Kenntnissen über verschiedene Fachgebiete der Geowissenschaften wie Geologie, Geomorphologie, Hydrologie, Naturgefahren oder die nachhaltige Nutzung der Gesteine.
In der Schweiz verläuft die Via GeoAlpina entlang der wichtigen roten und der touristisch besonders bedeutsamen grünen Route der Via Alpina (R59 Pfälzerhütte bis R109 Berghütte Tornay-Bostan, respektive C2 Vaduz bis C13 Adelboden).
Dieses Segment von ca. 65 km Länge bildet den Beginn des schweizerischen Beitrages am internationalen Projekt Via GeoAlpina. Dieser erste Abschnitt erlaubt dank des tiefen Einschnittes der Rhone eine umfassende Darstellung der geologischen Geschichte dieser Region, von alten kristallinen Gesteinen des Paläozoikums bis zu jungen, unverfestigten Ablagerungen des Quartärs.
Weiter ist geplant, im Laufe des Jahres 2009 ebenfalls die berühmte tektonische Stätte Sardona in der Ostschweiz (von der UNESCO kürzlich zum Weltnaturerbe erklärt) auf der Teilstrecke Weisstannen-Elm-Linthal im Rahmen der Via GeoAlpina zu behandeln. Darin wird ein Teil der Etappe C3 Sargans und die komplette Etappe C4 Linthal geologisch beschrieben.
Das internationale Projekt «Via GeoAlpina» weiht Touristen und Wanderer in die Entstehung unserer Alpenwelt ein und sensibilisiert sie für Geheimnisse der Landschaft. Das Projekt wird von Institutionen in den sechs Alpenländern Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Slowenien und Schweiz getragen. In der Schweiz sind dies das Bundesamt für Landestopografie swisstopo und die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT). Warum sind Berge eigentlich derart schön - und wie sind sie entstanden? Die Antwort könnte lauten: Unsere Berge haben in ihrer bewegten Geschichte viel durchgemacht. Eindrückliche, unglaublich lange Prozesse haben die heutigen Formen und Reliefs geschaffen. Diese Erkenntnis beruht auf jahrzehntelanger geologischer Forschung, die gerade auch in den Alpen sehr erfolgreich war. Nirgends sonst sind zahlreiche geologische Phänomene so direkt erreichbar und schön zu beobachten wie im Alpenraum. Die spannende Geschichte unserer Berge kann entlang der Via GeoAlpina direkt in der Natur erfahren werden. In diesem Jahr stellen swisstopo und SCNAT den Abschnitt Rosenlaui bis Adelboden vor. Die insgesamt 92 km sind in fünf Tagesetappen gegliedert. Nach Routen in den Waadtländer Alpen und im Glarnerland ist dies bereits der dritte Schweizer Beitrag. Einen gut verständlichen Einblick in die geologischen Besonderheiten dieser einzigartigen Gegend gibt eine von swisstopo produzierte, vereinfachte geologische Übersichtskarte. Sie ist kostenlos in Bergrestaurants und Fremdenverkehrsbüros der Region oder bei geolinfo@swisstopo.ch erhältlich. Mehrwert im touristischen Angebot Für die Tourismusbüros in Grindelwald und Wengen ist die Via GeoAlpina eine willkommene Bereicherung: „In unserer Region ist auch die Geologie ein verbindendes Thema. Sie bringt uns und unseren Gästen die Schönheit der Berge noch näher", ist Rolf Wegmüller, Leiter von Wengen Tourismus, überzeugt. Dieser Meinung schliesst sich auch der Grindelwaldner Gemeindepräsident Emanuel Schläppi an: „Mit der Via GeoAlpina erhält unser attraktives und familienfreundliches Wanderwegnetz einen neuartigen und faszinierenden Aspekt. Auch wenn wir Gindelwaldner schon immer wussten, wie wertvoll und einzigartig unsere Region ist." Und Ralph Näf, Leiter Sport und Events bei Grindelwald Tourismus, äussert sich zum Konzept der Via GeoAlpina: „Geologie kennt keine Grenzen. Für unsere internationalen Gäste ist die Via GeoAlpina ein echter Mehrwert." Entdecken Sie die Via GeoAlpina in Grindelwald Die Wanderung ist allen zugänglich, die an der geologischen Geschichte der Region interessiert sind und die Via GeoAlpina zu Fuss entdecken möchten. Anmeldungen können bis spätestens 31. August2012 vorgenommen werden bei Grindelwald Tourismus unter +41 33 854 12 12; touristcenter@grindelwald.ch oder bei Wengen Tourismus unter +41 33 856 85 85; info@wengen.ch. Alle Dokumente und Unterlagen können unter www.swisstopo.ch/viageoalpina kostenlos heruntergeladen werden.
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