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Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2010
Neuchâtel, 28.11.2011 (BFS)
Im Jahr 2010 belief sich der monatliche Bruttomedianlohn auf 5979 Franken

Gemäss den ersten Ergebnissen der schweizerischen Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) belief sich der monatliche Bruttomedianlohn im Jahr 2010 auf 5'979 Franken. Im Zeitraum von 2000 bis 2010 nahm der Lohn für Stellen mit höchstem Anforderungsniveau stärker zu als jener für Stellen mit tiefem Anforderungsniveau. Der Anteil der Stellen, bei denen der Bruttolohn unter 4000 Franken liegt, betrug 10,7 Prozent. Das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern hat sich von 2008 bis 2010 durchschnittlich um 0,9 Prozentpunkte verringert. Rund ein Drittel der Arbeitnehmenden hat einen Bonus erhalten (30,6%).

Zunehmende Lohnunterschiede zwischen den Branchen

2010 betrug der monatliche Bruttomedianlohn in der Schweiz 5979 Franken. Die 10 Prozent der Arbeitnehmenden mit den geringsten Löhnen verdienten weniger als 3953 Franken, während die 10 Prozent mit den höchsten Löhnen mehr als 10'833 Franken bezogen. Von 2000 bis 2010 betrug die Lohnzunahme für die Stellen mit höchstem Anforderungsniveau 12,3 Prozent, während die Löhne für Stellen mit tiefem Anforderungsniveau um 9 Prozent gestiegen sind. Die Lohnlandschaft variiert stark nach Wirtschaftstätigkeit und allgemeiner Anforderungsstruktur der Stelle. So liegen die Löhne in den Branchen Forschung und Entwicklung (8498 Franken), Telekommunikation (8527 Franken), öffentliche Verwaltung (8743 Franken), Pharmaindustrie (8941 Franken) und Bankenwesen (9357) deutlich über dem Medianlohn. Am unteren Ende der Lohnskala finden sich die Textil- und Bekleidungsindustrie (4877 Franken), der Detailhandel (4605 Franken), das Gastgewerbe (4106 Franken) und die persönlichen Dienstleistungen (3698 Franken).

Berücksichtigt man zudem das Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes, klafft die Lohnschere zwischen den Branchen noch weiter auseinander. Für die Stellen mit dem höchsten Anforderungsniveau liegen die Löhne in der Versicherungsbranche durchschnittlich bei 14'919 Franken, im Bankenwesen bei 16'724 Franken, in der Pharmaindustrie bei 17'156 Franken und in der Tabakindustrie bei 22'000 Franken, während die Löhne – für dasselbe Anforderungsniveau – in der Maschinenindustrie 10'324 Franken, im Gesundheitsbereich 9750 Franken und im Baugewerbe 8138 Franken betragen. Für die Stellen mit tiefem Anforderungsniveau gibt es ebenfalls Lohnunterschiede zwischen den einzelnen Wirtschaftstätigkeiten, allerdings sind sie weniger ausgeprägt.

Löhne der oberen Kader

Die einkommensstärksten 10 Prozent der oberen Kader erhielten einen Bruttolohn von über 22'755 Franken pro Monat (gegenüber 24'003 Franken im Jahr 2008). Die Arbeitnehmenden in den bestbezahlten oberen Kaderstellen waren in Branchen mit hoher Wertschöpfung tätig wie in mit der Finanzbranche verbundenen Tätigkeiten (monatlicher Bruttolohn von 42'668 Franken), in der Pharmaindustrie (43'163 Franken) oder in der Tabakindustrie (46'315 Franken). Hervorzuheben ist, dass die im Bankenwesen bezahlten Löhne zwischen 2008 und 2010 stark zurückgegangen sind (-28,5%), von 58'792 Franken auf 42'063 Franken. Infolge der Massnahmen zur Aufwertung der Kaderstellen in der öffentlichen Verwaltung (Bund) stiegen die Löhne der oberen Kader von 19'523 Franken auf 20'152 Franken (+3,2%).

Tieflöhne

Der Anteil der Vollzeitstellen, die mit weniger als 4000 Franken brutto pro Monat entlöhnt werden, ist weiter zurückgegangen: Er ist von 12,4 Prozent im Jahr 2008 auf 10,7 Prozent im Jahr 2010 gesunken. Der Anteil der Tieflohnstellen unterscheidet sich je nach Wirtschaftstätigkeit stark. So betrug er im Detailhandel 21,9 Prozent, im Gastgewerbe 43,9 Prozent und im Bereich der persönlichen Dienstleistungen 58 Prozent. Demgegenüber lag dieser Anteil in der Metallindustrie bei lediglich 7,3 Prozent, in der Chemischen Industrie bei 2,9 Prozent und in der Telekommunikation bei 1,2 Prozent. Nahezu 65 Prozent der Vollzeitbeschäftigten, die pro Monat weniger als 4000 Franken brutto verdienen, sind Frauen.

Löhne von Frauen und Männern

Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist von 2008 bis 2010 von 19,3 Prozent auf 18,4 Prozent gesunken, was einem Rückgang von 0,9 Prozentpunkten entspricht. Dieser Unterschied kann zum Teil mit unterschiedlichen Strukturen, zum Beispiel in Bezug auf das Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes oder die Anzahl Dienstjahre, erklärt werden. Es lässt sich jedoch feststellen, dass auch bei gleichen Stellenprofilen das Lohnniveau der Frauen häufig unter demjenigen der Männer liegt. So beziehen beispielsweise Frauen mit Hochschulabschluss in einer Kaderstelle im Durchschnitt 29,1 Prozent weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen in der gleichen Position. Diese Lohnungleichheiten zwischen den Geschlechtern sind auch auf den unteren Lohnskalen festzustellen: So liegen beispielsweise die Löhne der Männer in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen, die eine Stelle mit tiefem Anforderungsniveau besetzen, 9,2 Prozent über den Löhnen der Frauen in der gleichen Kategorie.

Boni

Nahezu ein Drittel (30,6%) der Arbeitnehmenden erhielt einen Bonus (jährliche Auszahlung, die zum fixen Lohn hinzukommt). Der Anteil der Arbeitnehmenden, die diese Form von zusätzlicher Entlöhnung beziehen, ist seit 1998 (21,8%) stetig gestiegen. Im Jahr 2010 hat sich der durchschnittliche Betrag des Bonus (für ein Arbeitsjahr), der für Vollzeitbeschäftigte ausbezahlt wurde, zum ersten Mal seit zehn Jahren verringert. Er belief sich auf 13'188 Franken, im Vergleich zu 15'228 Franken im Jahr 2008. Die Höhe der jährlichen Boni hängt stark von der Wirtschaftstätigkeit und dem Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes ab. Die jährliche Summe des Bonus beträgt durchschnittlich 4080 Franken in der Metallindustrie, 6684 Franken in der Maschinenindustrie, 15'828 Franken im Bereich Forschung und Entwicklung und 35'700 Franken im Bankenwesen. Bei den bestbezahlten Stellen beträgt der jährliche Bonus im Bereich Forschung und Entwicklung 31'764 Franken, im Grosshandel 65'748 Franken und in mit der Finanzbranche verbundenen Tätigkeiten (Börse, Fondsmanagement) 125'616 Franken.

Löhne von schweizerischen und ausländischen Arbeitnehmenden

In der Gruppe der hochqualifizierten Arbeitskräfte erhalten ausländische Arbeitnehmende im Durchschnitt höhere Löhne als schweizerische Arbeitnehmende. Letztere beziehen einen Lohn von 11'026 Franken, während niedergelassene Ausländerinnen und Ausländer 12'303 Franken, Kurzaufenthalterinnen und -aufenthalter 15'100 Franken und Aufenthalterinnen und Aufenthalter 13'650 Franken verdienen. Einzig die Löhne der Grenzgängerinnen und Grenzgänger sind etwas tiefer (10'931 Franken). Was die Arbeitsstellen mit tiefem Anforderungsniveau anbelangt, liegen die Löhne von Schweizer Arbeitnehmenden im Durchschnitt 2,9 Prozent über denjenigen der niedergelassenen Ausländerinnen und Ausländer, 7,8 Prozent über denjenigen der Grenzgängerinnen und Grenzgänger, 13,6% über denjenigen der Aufenthalterinnen und Aufenthalter und 22,3 Prozent über denjenigen der Kurzaufenthalterinnen und -aufenthalter.

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Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2010
Die Lohnstrukturerhebung wird alle zwei Jahre im Oktober mittels Direkterhebung bei Unternehmen durchgeführt. Im Jahr 2010 umfasste sie nahezu 49’000 Unternehmen. Durch den Einbezug von rund 1,9 Millionen Arbeitnehmenden bietet die LSE einen repräsentativen Überblick über die Lohnsituation der in Industrie und im Dienstleistungssektor tätigen Arbeitskräfte in der gesamten Schweiz und in den Grossregionen.

Standardisierter Bruttomonatslohn
Um den Vergleich zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten zu ermöglichen, werden die erhobenen Beträge auf standardisierte Monatslöhne umgerechnet, das heisst auf eine einheitliche Arbeitszeit von 4 1/3 Wochen zu 40 Stunden. Lohnkomponenten: Bruttoeinkommen des Monats Oktober (Sozialabgaben der Arbeitnehmenden, Sachleistungen, regelmässige Prämienzahlungen, Beteiligungen am Unternehmensumsatz und Provisionen inbegriffen) plus die Zulagen für Schicht-, Nacht- und Sonntagsarbeit, 1/12 des 13. Monatslohns und 1/12 der jährlichen Sonderzahlungen (Boni). Nicht berücksichtigt werden die Familien- und Kinderzulagen.

Nettomonatslohn (nicht standardisiert)
Unter Nettolöhnen werden die monatlich effektiv an die Arbeitnehmenden ausbezahlten und nicht auf Vollzeitäquivalente umgerechneten Beträge verstanden. Lohnkomponenten: Bruttolohn im Monat Oktober (inkl. Naturalleistungen, regelmässig ausbezahlte Prämien-, Umsatz- oder Provisionsanteile), Zulagen für Schicht-, Nacht- und Sonntagsarbeit, 1/12 des 13. Monatslohns und 1/12 der jährlichen Sonderzahlungen und Verdienst aus Überzeit und Überstunden – abzüglich obligatorische und überobligatorische Sozialabgaben.

Medianwert
Für die Hälfte der Arbeitsstellen liegt der Lohn über, für die andere Hälfte unter dem Medianwert.

Quelle: Text Bundesamt für Statistik Schweiz,November 2011
Weitere Informationen zur Lohnentwicklung 2010
RAOnline Download
Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz
Lohnentwicklung 2010 - Grafiken Schweiz
176 KB PDF Download
Weitere Informationen
Lohnentwicklung 1990 bis 2005 Schweiz
Statistik Schweiz Entwicklung der Löhne ab 1990
Statistik Schweiz Entwicklung der Real- und Nominallöhne

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