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Wer diese Pflanze berührt und im Sonnenlicht steht, zieht sich schwere Brandverletzungen zu.
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Der Riesenbärenklau - Gefahr noch nicht allen bekannt

Der Riesenbärenklau und seine gefährliche Wirkung sind noch immer nicht allen bekannt. Dies zeigte ein Vorfall im letzten Jahr, als sich eine ganze Schulklasse nach dem Kontakt mit der Pflanze auf einer Schulreise schwere Verbrennungen zuzog.

GESUNDHEITLICHE BEDEUTUNG

Der Riesenbärenklau schützt sich durch so genannte Furanocumarine vor Frassschäden und versucht damit, seine Fortpflanzung zu sichern. Alle Pflanzenteile enthalten diese phototoxischen Substanzen, am meisten aber die Samen. Die Furanocumarine sind im klaren wässrigen Saft, den die ganze Pflanze absondert enthalten und sind photoreaktiv, das heisst, sie reagieren in Kombination mit UV-Strahlung.

Wenn die phototoxische Substanz mit der Haut in Berührung kommt, ruft dies, zusammen mit Sonnenlicht Rötungen, Hautentzündungen und in schweren Fällen Blasen hervor, was oft Narben und lang andauernde Pigmentierungen hinterlässt. Feuchtigkeit, Schweiss und hohe Temperaturen verstärken die Reaktion. Die betroffene Haut kann ausserdem für Jahre ungewöhnlich empfindlich gegenüberUV-Strahlen bleiben.

Die Symptome dieser Pflanzendermatitis sind vergleichbar mit einem schweren Sonnenbrand oder anderen Verbrennungen. Tückisch ist, dass sich die Symptome erst 24 bis 96 Stunden nach der Exposition zeigen, was eine Diagnosestellung teilweise schwierig macht. Die betroffenen Hautpartien weisen jedoch - entsprechend dem Kontakt, den die Haut mit der Pflanze hatte - meist ein unregelmässiges Muster auf. Dadurch kann die Bärenklau-Photodermatitis besser erkannt werden.

GEFäHRDETE PERSONEN

Besonders gefährdet durch diese Pflanze sind Kinder, da die riesigen Blätter, Stängel und anderen Pflanzenteile als ideales Spielzeug erscheinen. Auch Personen, die diese Pflanze bekämpfen, sind gefährdet, falls sie keine ausreichende Schutzkleidung tragen.

GEFAHR TEILWEISE UNBEKANNT

Wegen den bekannten gesundheitlichen Auswirkungen wurde die Pflanze mittlerweile glücklicherweise von den Schulhöfen und Spielplätzen entfernt. In vielen Privatgärten und entlang von Wegen und Gewässern kommt der Riesenbärenklau aber immer noch vor. Kinder und Erwachsene, die mit dieser Pflanze noch keinen Kontakt hatten, kennen die Gefahr oft nicht. So zogen sich Kinder im vergangenen Jahr auf einer Schulreise schwere Verbrennungen zu, als sie sich bei schönstem Sonnenschein mit den Stängeln und Blättern Gefechte lieferten und zwischendurch baden gingen.

THERAPIE

Falls jemand mit dem Riesenbärenklau in Berührung gekommen ist, sollte die Haut sofort mit Wasser und Seife gewaschen und anschliessend die Körperpartie durch Kleidung vor Sonnenlicht geschützt werden. Falls später Verbrennungserscheinungen auftreten, können die Symptome mit cortisonhaltigen Cremes oder Lotionen behandelt werden. Grossflächige Blasen sollten gleich wie Verbrennungen 2. Grades behandelt werden. Bei grossflächigem oder intensivem Hautkontakt mit der Pflanze empfiehlt sich auf jeden Fall der Besuch beim Arzt.

SICHERHEITSVORKEHRUNGEN UND BEKäMPFUNG

Wer eine solche Pflanze antrifft, sollte darauf achten, dass jeder Hautkontakt mit der Pflanze vermieden und sie wenn möglich sofort vernichtet wird. Bei Einzelpflanzen wird dazu die Pflanze geschnitten und anschliessend die Pfahlwurzel in 10-15 cm Tiefe durchtrennt. Pflanzen auf öffentlichem Grund sollten umgehend den kantonalen Pflanzenschutzdiensten gemeldet werden.

Personen, die den Riesenbärenklau bekämpfen, sollten synthetische und wasserabweisende Schutzkleidung tragen sowie Handschuhe und Schutzbrille bzw. Schutzmaske.

Weiter sollten Bekämpfungsmassnahmen möglichst bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen durchgeführt werden. Die Schutzkleider sollten vor dem Ausziehen abgespült werden, damit der Pflanzensaft nicht nachträglich auf die Haut gelangt.

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Riesenbärenklau: Steckbrief
Kerbel
Botanischer Name:

Heracleum mantegazzianum

Familie:

Doldengewächse

Typische Merkmale:

bis 3,5m hoch, Stängel hohl und gefurcht, Blätter bis 2m lang, 3 bis 5-teilig mit fiederteiligen Abschnitten. Blütenstand aus weissen Blüten mit bis zu 50 cm Durchmesser. Früchte 10 bis 14 mm lang, 6 bis 8 mm breit, flach und mit borstig behaarten Randrippen.

Herkunft:

Kaukasus

Biologie:

bildet mehrere 10 000 Samen, die bis 7 Jahre keimfähig bleiben. Pflanze stirbt nach der Blüte ab.

Ausbreitung:

durch Wind (nur kurze Distanzen) und Wasser.

Vorkommen:

besonders an Gewässern, an Waldrändern, in Wiesen, an Wegrändern und auf ödland.

Quelle: Bulletin 28/06 Bundesamt für Gesundheit BAG Schweiz, 10. Juli 2006

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