Klimawandel - Climate Change |
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Wissensstandbericht
zum Einfluss der Klimaänderung |
Copenhagen
Consensus 2004 |
Provokation
oder nützlicher Denkanstoss?
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Falls
die Welt in den nächsten 5 Jahren zusätzliche 50 Milliarden US-Dollars
für Entwicklung ausgeben könnte - wo und wie sollte sie das am
besten tun und womit sollte sie beginnen?
Um
diese Fragen dreht sich der sogenannte "Copenhagen Consensus"
(CC). Initianten der Forschungsinitiative sind das dänische "Environmental
Assessment Institute" sowie die britische Wirtschaftzeitung "Economist".
Nach den Regeln der Wissenschaft und aufgrund einer streng ökonomischen
Sichtweise sollte der CC herausfinden, für welche entwicklungspolitischen
Anliegen die Regierungen der Geberländer ihre Mittel künftig
am ehesten ausgeben müssten.
Dazu
wurde ein mehrstufiger Suchprozess organisiert:
Auf
der Basis von UNO-Angaben definierte zuerst eine Gruppe von neun namhaften
ökonomInnen - unter ihnen auch der Schweizer Bruno Frey von
der Universität Zürich - jene zehn Schlüsselthemen,
die als die zehn drängendsten globalen Probleme gelten:
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Klimawandel |
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Ansteckende
Krankheiten |
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Bewaffnete
Konflikte |
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Bildung |
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Instabilität
der Finanzmärkte |
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Gouvernanz
und Korruption |
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Hunger
und Unterernährung |
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Bevölkerung
und Migration |
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Hygiene
und Wasser |
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Protektionismus |
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Zu
diesen zehn Schlüsselproblemen schrieben ausgewiesene ExpertInnen
Arbeitspapiere, welche die erwarteten Kosten und Nutzen möglicher
Massnahmen erfassen. Je zwei AutorInnen unterzogen die zehn Arbeitspapiere
einer kritischen Analyse und legten ihrerseits Gegengutachten vor.
Höchste
Priorität und Aussicht auf den grössten Nutzen müsste
demnach die Bekämpfung von HIV/AIDS haben, vor dem Einsatz
von Nahrungszusätzen gegen Mangelernährung, gefolgt von
einer umfassenden Handelsliberalisierung und der Eindämmung
von Malaria.
Insgesamt
umfasst die nach Dringlichkeit und Nutzen gewichtete Liste folgende 17
Lösungsansätze:
Quelle:
DEZA
Es
fällt auf, dass drei der zehn drängendsten globalen Probleme
nicht auf der Prioritätenliste des CC stehen: Bildung, bewaffnete
Konflikte, Finanzstabilität. Entgegen ihrer ursprünglichen Absicht
konnten die CC-ökonomInnen diese drei Bereiche nicht beräcksichtigen,
weil es in diesen drei Bereichen kein genügend gesichertes Wissen
gebe, um nach dem; Kosten-Nutzen-Prinzip vernünftige Lösungen
vorzuschlagen.
Kritiker
dieser Ergbnisse geben zu bedenken, dass die Initianten in der Fachwelt
einen umstrittenen Ruf geniessen.
In Kreisen von Umweltpolitikern und Naturwissenschaftlern
wurden die Ergebnisse mit Vorbehalten oder sogar mit Unverständnis
aufgenommen. Trotz aller Kritik und Schwachstellen können die Folgerungen
des "Copenhagen Consensus 2004" durchaus als Denkanstösse akzeptiert
werden. Auf jeden Fall zeigen sie, wie Ökonomen die dringensten globalen
Probleme gewichten. Auch eine wichtige Erkenntnis.
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