Natürliche
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Klimaschwankungen
in den vergangenen Jahrtausenden |
Atlantischer
Wettermotor heizte Europa ein |
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Wissenschaftler
der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft
WSL in Birmensdorf berichten in der neusten Ausgabe der Zeitschrift "Science",
dass das mittelalterliche Klima in Europa von der Nordatlantischen Oszillation beeinflusst wurde. Die Untersuchung des mittelalterlichen Klimas, das dem
heutigen ähnlich ist, gibt Aufschluss über anthropogene und natürliche
Klimaschwankungen.
Die Nordatlantische Oszillation (NAO), das Druckverhältnis zwischen dem
Islandtief und dem Azorenhoch, beeinflusst massgeblich das Klima in Europa.
Islandtief und Azorenhoch entscheiden, ob es im Winter warm und feucht
oder kalt und trocken ist.
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WSL-Forscher
haben mit einem Team von Spezialisten aus England, Wales und den USA Jahrringdaten
von Bäumen aus Marokko mit den Zuwachszonen von Stalagmiten aus Schottland
verglichen und eine bislang einmalige Rekonstruktion des jährlichen
NAO-Index, der dem Druckgefälle zwischen Azorenhoch und Islandtief
entspricht, zurück bis ins 11. Jahrhundert erstellt. |
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Diese
Rekonstruktion umfasst erstmals den Zeitraum der "Mittelalterlichen
Warmzeit", eine Periode globaler Erwärmung zwischen 1000 und
1400 nach Christus, deren Antriebsmechanismus bisher unsicher war.
Vergleiche
mit Computersimulationen des Klimas erlaubten es, die historischen Temperatur-,
Niederschlags- und Windverhältnisse räumlich zu analysieren und
auf Plausibilität zu überprüfen.
Die
Studie zeigt, dass der NAO-Index zwischen 1000 und 1400 nach Christus extrem
gross war. Zwischen den Azoren und Island blies die im Winter warme
Atlantikluft auf den kalten europäischen Kontinent und erwärmte
das Festland. Dies wird nun als Mechanismus für die "Mittelalterliche
Warmzeit" anerkannt.
Die Untersuchung des Klimas im Mittelalter, das dem heutigen sehr ähnlich
ist, soll Aufschluss über anthropogene und natürliche Klimaschwankungen geben. Valérie Trouet, WSL-Forscherin, weist darauf hin, dass die
Auswirkungen der Nordatlantischen Oszillation in der heutigen Zeit im Vergleich
zum Mittelalter eher klein und von kurzer Dauer seien.
Das
Klima musste also bereits lange bevor der Mensch Treibhausgase entliess
von starken Antriebskräften beeinflusst worden sein. Die nun publizierte
Arbeit zeigt demnach auch, dass diese natürlichen Einflusskräfte
keinesfalls vernachlässigt werden dürfen, wenn man die Klimaentwicklung
der Zukunft verstehen will.
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Quelle:
Text Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Mai 2009 |
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