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Kanton Bern: Sanierung Hagneckkanal
2011: Die Bauarbeiten sind in vollem Gange

Der Hochwasserschutz am Hagneckkanal wird langsam Wirklichkeit. Seit Ende Februar 2011 wird der rutschgefährdete Hang im Hagneckeinschnitt stabilisiert. Die Vorarbeiten für die Verstärkung und Erhöhung der altersschwachen Dämme sind im Gange.

"Der Hochwasserschutz am Hagneckkanal liegt mir sehr am Herzen", betonte die bernische Baudirektorin, Barbara Egger-Jenzer, an der Baustelle am Hagneckkanal. Seit die schweren Baumaschinen am Werk sind, werde der Hochwasserschutz praktisch von Tag zu Tag ein Stück besser.

Auf der rechten Seite des Hagneckeinschnitts wird der Hang stabilisiert. Bis Ende nächsten Jahres werden hier insgesamt rund 100'000 Kubikmeter Felsmaterial abgetragen. Das Material wird zur Stärkung und Erhöhung der Dämme wieder verwendet. Im Lauf der letzten 130 Jahre haben sich die Dämme um bis zu einem Meter gesetzt. Zudem werden später im Hang mehrere Hundert Meter Entwässerungsrohre gebohrt. Wegen der Baustelle wurde die beliebte Velo- und Skatingroute auf dem linken Damm umgeleitet.

Die laufenden Arbeiten im Hagneckeinschnitt werden Ende 2012 beendet sein. Bis ins Jahr 2014 werden die Lastwagen auf den Dämmen neues Material auftragen. Grösstenteils bereits gebaut sind die Drainagen und die neuen Wege am Fuss der Dämme. Die ökologischen Massnahmen erstrecken sich über die gesamte Bauzeit. Die Bauarbeiten werden im Jahr 2015 abgeschlossen.

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Der Hochwasserschutz am Hagneckkanal nimmt Gestalt an
Referat von Frau Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer

1. Zwischenhalt beim Hagneckeinschnitt

Es ist ein grosser Unterschied, ob ich in einem Saal über ein Bauprojekt spreche, das erst auf dem Papier existiert, oder ob dies am Tatort geschieht, wo man die Lastwagen und Bagger hört, mit Stiefeln im Dreck steht und mit eigenen Augen sieht, wie das Projekt Gestalt annimmt. Seit Ende Februar sind die Hauptarbeiten zur Sanierung des Hagneckkanals im vollen Gang und ich freue mich, Sie auf der Baustelle zu begrüssen. Wir möchten Sie auch künftig in dieser unkomplizierten Form über den Fortgang der Bauarbeiten informieren.

Der Hochwasserschutz am Hagneckkanal liegt mir besonders am Herzen. Sie wissen, welch grosse Anstrengungen wir von Seiten Kanton unternommen haben, um in kürzester Zeit ein breit abgestütztes Sanierungsprojekt vorlegen zu können. Ich bin deshalb sehr froh, dass jetzt die Baumaschinen am Werk sind und den Hochwasserschutz sozusagen von Tag zu Tag ein Stück verbessern.

Hagneck-Sanierung: Massnahmen-Überblick Hagneck-Sanierung: Massnahmen Hagneckeinschnitt
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Wir befinden uns hier auf der rechten Seite im Hagneckeinschnitt, dort wo im Frühjahr 2007 der letzte grosse Rutsch stattgefunden hat. Sie sehen die abgerissene Hangkante, von welcher wir unmittelbar nach dem Rutsch das lose Material abtragen mussten. Zudem haben wir das in den Kanal abgerutschte Erdreich aus dem Wasser gebaggert, damit es den Durchfluss nicht verstopft und zu Rückstau führt.

Mit der jetzigen Sanierung wollen wir die ganze rechte Einschnittseite so weit stabilisieren, dass es nicht mehr zu grösseren Hangrutschen kommen kann. Dabei konzentrieren wir uns auf zwei Hauptmassnahmen: Einerseits sind immer noch beträchtliche instabile Hangpartien vorhanden. Bis Ende nächstes Jahr werden deshalb insgesamt 100'000 m3 Felsmaterial abgetragen. Das sind zwischen 8'000 und 9'000 Lastwagenladungen. Dieses Material wird am Kanal für den Bau der Zufahrtsstrassen und für die Erhöhung und Verstärkung der Dämme wieder eingesetzt. Damit lassen sich die Transportfahrten und die Materialkosten reduzieren.

Die Hauptursache für die Rutschungen ist das Grundwasser und das Drainagewasser, das sich im Boden sammelt und in den Felsklüften aufstaut. Dadurch entsteht ein grosser Druck auf die Bodenschichten, die zum Kanal hin geneigt sind. Die zweite wichtige Massnahme besteht deshalb darin, den Hang zu entwässern. Dazu werden horizontale Bohrungen in den Felsen hier unter uns gemacht und Entwässerungsrohre hineinverlegt. Bemerkenswert ist, dass aus der vor zwei Jahren erstellten Probebohrung immer Wasser geflossen ist, selbst während der ausgesprochenen Trockenzeit in diesem Frühjahr.

Lassen Sie mich noch ein Wort zur Umwelt sagen: Bauarbeiten sind immer ein massiver Eingriff in eine bestehende und gewachsene Landschaft. Es müssen Bäume gerodet, Baupisten angelegt und im grossen Stil Material verfrachtet werden. Kein schöner Anblick, besonders für all diejenigen, denen die Landschaft am Hagneckkanal ans Herz gewachsen ist. Ihnen kann ich versichern, dass die Landschaft nach dem Abschluss der Sanierung vollumfänglich wiederhergestellt wird. Und mehr als dies: Im Projekt sind zahlreiche Verbesserungen für die Natur enthalten. Hier im Hagneckeinschnitt beispielsweise wird es unten am Ufer Flachwasserbereiche geben für Jungfische. Mit Hangwasser aus den Drainagebohrungen werden kleine Tümpel für Amphibien gespeist. Und die verbleibende Steilwand bildet einen Standort für seltene Vögel. Auch die Bauarbeiten selbst werden laufend auf ihre ökologischen Auswirkungen überwacht: Eine externe Umweltbaubegleitung sorgt dafür, dass die Umweltauflagen eingehalten werden.


2. Zwischenhalt beim Damm

Hagneck-Sanierung: Ausweitung Epsenmoos Hagneck-Sanierung: Felsrückbau - Bauprogramm
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Wir stehen hier am zweiten wichtigen Schauplatz der Bauarbeiten: an der gut 3 Kilometer langen Dammstrecke, die beidseitig saniert werden muss. Auch hier laufen die Bauarbeiten auf vollen Touren. In Spitzenzeiten fährt alle 6 Minuten ein Lastwagen vorbei. In diesem Gebiet unterhalb der Walperswilbrücke hat sich der Damm im Lauf der letzten 130 Jahre zum Teil um über einen Meter gesetzt. Der Boden ist torfig und gibt nach. Zudem sind die Dämme mit dem Alter und unter der Last der vergangenen Hochwasser durchlässig und rissig geworden. Sie werden jetzt verstärkt und erhöht. Die Baupiste hier unten zeigt, wo später der neue Dammfussweg liegen wird. Bevor die neuen höheren Dämme aufgeschüttet werden, muss hier der torfige Boden ausgetauscht werden.

Drehen wir uns um, so sehen wir erste ökologische Verbesserungen im Bereich der sogenannten Vorländer. Durch die Geländemodellierungen wurden hier in Absprache mit der ökologischen Baukommission interessante neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen.

Wenn Sie den Baustellenverkehr sehen, werden Sie auch verstehen, warum wir die beliebte Velowander- und Skatingroute umleiten mussten. Statt über den linken Damm führt die Skatingroute über die Walperswilbrücke via Walperswil nach Hagneck. Die Veloroute wird über Aarberg grossräumig umgeleitet. Beide Massnahmen sind aus Sicherheitsgründen nicht zu vermeiden. Am Wochenende können die Dammwege vorläufig normal befahren werden.

Nun möchte ich Ihnen noch einen Überblick über das generelle Bauprogramm geben. Dieses und nächstes Jahr werden die Rückbauarbeiten im Hagneckeinschnitt gemacht. Nächstes und übernächstes Jahr erfolgen die Dammschüttungen, sodass Ende 2013 die Hauptarbeiten für den Hochwasserschutz grösstenteils ausgeführt sind. Die Dammerhöhung oberhalb der Walperswilbrücke wird sogar schon in diesem Jahr fertig.

Im Epsemoos, wo der Gewässerraum grosszügig aufgeweitet und aufgewertet wird, erstreckt sich der Dammbau bis ins Jahr 2013. Grösstenteils bereits erstellt sind die Drainagen sowie die neuen Dammfusswege, die für schwere Unterhaltsfahrzeuge und für Notfalleinsätze ausgebaut werden. Wir sehen sie hier als Baupiste.

In Etappen werden in den nächsten drei Jahren die Abwasser- und Trinkwasserleitungen sowie eine Starkstromleitung verlegt. Die ökologischen Massnahmen schliesslich dehnen sich über die gesamte Baudauer aus: Auf den Vorländern entlang des Kanals werden sie parallel zu den Dammarbeiten laufend ausgeführt. Der Entwässerungsgraben im Hagnimoos, der die Lebensräume am Kanal mit solchen weiter unten im Grossen Moos vernetzen soll, wird 2013 entstehen. Und die grosse Aufweitung im Epsemoos wird von 2013 bis 2015 realisiert und den Abschluss der Sanierungsarbeiten am Hagneckkanal bilden.

Bisher sind wir im Programm: Dank günstigen Wetterbedingungen und tiefem Wasserstand sind die Bauarbeiten gut vorangekommen. Weniger günstig sind die Wetterbedingungen natürlich für die Landwirte im Seeland und anderswo, denen die lang anhaltende Trockenheit zu schaffen machte.

Fast wirkt es paradox, wenn wir betonen, wie dringlich die Wiederherstellung des Hochwasserschutzes am Hagneckkanal ist. Es ist ja aber gerade ein Merkmal des Klimawandels, dass sich die Wetterextreme verschärfen, und zwar in beide Richtungen. Sowohl Trockenperioden als auch Extremhochwasser sind Folgeerscheinungen des Klimawandels. Es gilt also, uns für die nächsten Wetterumstürze zu wappnen. Das tun wir, indem wir die Zeit so gut als möglich zu nutzen.

Quelle: Text Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern AWA, Mai 2011
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