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"Topics
Geo - Naturkatastrophen"
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Katastrophenbilanz
2009
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Die Versicherungswirtschaft wird künftig zunehmend wichtig für die ökonomische Entwicklung in China werden. Bei weiterhin ungebremstem Wachstum wird China in 10 bis 15 Jahren die USA als grösste Volkswirtschaft überflügeln. Die materiellen Werte insbesondere in Ballungszentren nehmen sprunghaft zu. Gleichzeitig ist China sehr stark Risiken aus Naturgefahren ausgesetzt. Der Versicherungswirtschaft kommt daher eine Schlüsselfunktion zu, damit bei zukünftig zu erwartenden grossen Naturkatastrophen die wirtschaftliche und die soziale Entwicklung nicht zurückgeworfen wird.
In einer Länderstudie des Jahresrückblicks "Topics Geo - Naturkatastrophen 2009" haben Experten von Munich Re die wirtschaftliche Entwicklung Chinas, die Gefährdung durch Naturkatastrophen und die Bedeutung der Versicherungswirtschaft ausführlich analysiert. "Als Exportweltmeister hat China bereits Deutschland abgelöst. Auch der Versicherungsmarkt wächst stark und ist bereits auf Rang sechs weltweit. Dennoch befindet sich der chinesische Versicherungsmarkt im Grunde noch in einer Frühphase", sagte Torsten Jeworrek, im Vorstand von Munich Re zuständig für das weltweite Rückversicherungsgeschäft. "Wie in vielen aufstrebenden Ländern ist die Nachfrage nach Versicherungsschutz in China noch relativ gering. Und das, obwohl die Gefährdung durch Naturkatastrophen objektiv sehr hoch ist."
China ist stark erdbebengefährdet und wird häufig auch von wetterbedingten Naturkatastrophen heimgesucht. Von den zehn Erdbeben mit den meisten Todesopfern seit 1900 ereigneten sich vier in China, das schlimmste davon 1976 in der Provinz Tangshan mit 242.000 Todesopfern. Im Grossraum Guangzhou mit den Metropolen Guangzhou, Shenzhen und Hongkong mit enorm wachsenden Werten hat das Haftungsrisiko die geringere Erdbebengefährdung längst überkompensiert. Versicherte Schäden weit über 1 Mrd. US$ sind auch dort möglich. Häufig ereignen sich in China Überschwemmungskatastrophen mit volkswirtschaftlichen Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe. So drohen am Mittel- und Unterlauf des längsten Stroms, dem Jangtse, jeden Sommer schwere Überschwemmungen, da das Gelände sehr flach ist. Die 10 grössten Überschwemmungsereignisse seit 1980 in ganz China haben volkswirtschaftliche Schäden von mehr als 135 Mrd. US$ verursacht. Der versicherte Schaden betrug aber - anders als in westlichen Industrieländern mit höherer Versicherungsdichte - nur rund ein bis zwei Prozent.
Deutlich höhere Anteile der versicherten Schäden sind bei Taifunen zu verzeichnen, von denen jährlich im Schnitt sieben das chinesische Festland treffen. Viele Klimaforscher gehen davon aus, dass durch den Klimawandel künftig zwar nicht unbedingt die Zahl der Taifune, wohl aber deren Intensität zunehmen könnte. Daneben ist China auch wegen der Gletscherschmelze, Starkregenereignissen und des steigenden Meeresspiegels vom Klimawandel betroffen.
Im sich öffnenden Versicherungsmarkt Chinas ist Munich Re aktiv und arbeitet mit anderen Unternehmen daran, den Markt zu erschliessen und Lösungen für die grossen Naturgefahren zu entwickeln. Multinationale Konzerne stossen aber noch häufig an Grenzen, da Lizenzen oft nur für bestimmte Regionen vergeben werden. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, müssen Versicherer aber möglichst rasch eine kritische Grösse erreichen.
Munich Re unterhält Geschäftsbeziehungen zur Volksrepublik China seit 1956 und eröffnete 1997 Repräsentanzen in Peking und Shanghai. Im Juli 2003 war Munich Re der erste internationale Rückversicherer, der eine landesweite Komposit-Rückversicherungslizenz in China erhielt. Die seitdem stetig gewachsene Niederlassung hält eine nachhaltig enge Bindung zu lokalen und internationalen Versicherern im Markt mit einer Reihe von Spezialisten, die die Kundenbedürfnisse in ihrer ganzen Breite abdecken.
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In derPublikation "Topics Geo - Naturkatastrophen 2009" zogen die Experten von Munich Re auch eine weltweite Bilanz des Naturkatastrophen-Jahres 2009:
Die volkswirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf 50 Mrd. US$, die versicherten Schäden auf 22 Mrd. US$ - beide Summen waren deutlich niedriger als im Vorjahr. Die Zahl der dokumentierten schadenrelevanten Naturereignisse war mit 860 dagegen höher als im Mittel der vergangenen zehn Jahre (770). Die Anzahl der Todesopfer lag mit 11'000 unter dem langjährigen Mittel - seit 1980 liegt der Durchschnitt bei 57'000 Todesopfern pro Jahr.
Natürliche Klimazyklen wie das El-Nino-Phänomen haben die Schadenstatistik 2009 stark beeinflusst. So verlief dadurch die Hurrikan-Saison im tropischen Nordatlantik ungewöhnlich ruhig. In Südasien führte dieses Phänomen dagegen zu mehr Dürreschäden, da dort der Monsun schwächer als üblich ausfiel.
"2009 hat wieder einmal deutlich gemacht, wie stark natürliche Klimaschwankungen den Schadenverlauf beeinflussen. Es wäre aber auf jeden Fall falsch, aus einem glimpflichen Schadenjahr die Erwartung abzuleiten, dass dies in den nächsten Jahren so bleiben wird. Auch aus der verhalteneren Entwicklung der globalen Mitteltemperatur in den vergangenen Jahren kann nicht der Schluss gezogen werden, der Klimawandel sei zum Stillstand gekommen. 2009 war die globale Temperatur wieder höher als in den vorangegangenen drei Jahren, das letzte Jahrzehnt war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.", so Peter Höppe, Leiter der GeoRisikoForschung von Munich Re. "Mittel- bis langfristig bleibt der Wandel im globalen Klimasystem unverkennbar. Er wird künftig häufigere Extremwerte bei Temperaturen und Niederschlägen bewirken und damit auch die Volatilität der Schäden vergrössern."
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Quelle:
Münchener-Rück, Dezember 2009 |
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