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Arktis Eis- und Klimaforschung |
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Arktis Weitere Informationen |
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Die
Arktis beeinflusst das Klima Europas
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Verbessertes
Klimamodell sagt häufigere kalte Winter voraus |
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Wissenschaftler
des Alfred-Wegener-Institutes, der GKSS und weiterer Forschungsinstitutionen
entwickelten im Rahmen eines EU-Projektes ein Ozean-Atmosphären-Modell,
das verbesserte Aussagen zur Klimaentwicklung erlaubt. Dies gelang durch
eine genauere Berechnung des Rückstrahlvermögens für
Sonnenstrahlung, dem offenbar wichtigsten Faktor für die polare
Verstärkung der globalen Erwärmung.
Die
Simulation zeigt eine deutliche Veränderung des Wettergeschehens im
nordatlantischen Raum. Trockene und kalte Winter könnten häufiger
auftreten als bisher angenommen.
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Differenzen
West-Ost-Komponente des Windes in ca. fünf Kilometern Höhe zwischen
alten und neuen Modellrechnungen.
In
gelb-rot ist die Strömung im neuen Modell westlicher, in grün-blau
östlicher als im alten Modell.
Quelle:
Dethloff et al. GRL, Februar 2006.
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Sonne,
Eis und Schnee |
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Das
globale Klima wird massgeblich durch die Polarregionen beeinflusst:
Eisflächen
besitzen ein grosses Rückstrahlvermögen für Sonnenstrahlung,
die Albedo. Vom Eis bedeckte Bereiche erwärmen sich daher deutlich
weniger als unbedeckte Gebiete.
Führt
globale Erwärmung zu einem Rückgang der Eisbedeckung, sinkt die
Albedo und verstärkt damit die Erwärmung weiter.
Mögliche
Änderungen der Eisdicke, der Eisausdehnung und der beschriebenen Eis-
und Schnee-Albedo-Rückkopplung stellen bisher eine der grössten
Unsicherheiten bei der Vorhersage der zukünftigen Klimaentwicklung
dar.
Eine
verbesserte Berechnung der Eis- und Schnee-Albedo-Rückkopplung wurde zunächst in einem regionalen Klimamodell der Arktis getestet
und dann in einem globalen Klimamodell des gekoppelten Systems Atmosphäre-Ozean-Meereis berücksichtigt. "Ein Modelllauf über 500 Jahre dauert ungefähr
zwei Monate", erklärt Andreas Benkel vom GKSS-Forschungszentrum in
Geesthacht. "In der Regel läuft so eine Simulation in vielen Teilstücken
von zehn Jahren, dann wird gespeichert und neu gestartet."
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Vergleich
des Luftdrucks zwischen alten und neuen Modellrechnungen.
rot:
höherer durchschnittlicher Luftdruck
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blau:
niedriger durchschnittlicher Luftdruck
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links:
Mittelwert
über die ersten 250 Winter des 500-jährigen Modellaufs
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rechts:
Mittelwert
über die zweiten 250 Winter
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Quelle:
Dethloff et al. GRL, Februar 2006. |
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Globale
Auswirkungen arktischer Klimaprozesse |
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Die
Modellierungsergebnisse zeigen eine Umverteilung der Energieflüsse
in der Arktis. Dadurch wird die Nordatlantische Oszillation (NAO) beeinflusst.
Unter
der NAO versteht man die Schwankung des Druckverhältnisses zwischen
dem Islandtief im Norden und dem Azorenhoch im Süden des Nordatlantiks.
Man unterscheidet eine positive und eine negative Phase. Diese Luftdruckschwankungen
gehen in der positiven Phase einher mit einer verstärkten West-Ost-Strömung
über dem Nordatlantik. Dadurch gelangt vermehrt warme und feuchte
Meeresluft nach Nord- und Mitteleuropa.
In
der negativen Phase schwächt sich die West-Ost-Strömung ab und es wird verstärkt kalte Polarluft nach Europa transportiert.
"Die gegenwärtig beobachtete Erwärmung im Winter steht im Zusammenhang
mit den änderungen der Fernverbindungsmuster der Nordatlantischen
Oszillation oder der Arktischen Oszillation", so Prof. Dr. Klaus Dethloff
vom Alfred-Wegener-Institut. "Dieses globale Muster der Luftdruck- und
Temperaturverteilung hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten deutlich
verändert. In den Wintern trat eine deutliche Erwärmung und in
den Sommern ein leichte Abkühlung auf."
Das
verbesserte Modell sagt eine Tendenz zur negativen NAO-Phase voraus. "Die
verbesserte Parametrisierung des Klimamodells zeigt, dass die globalen
Muster der mittleren Troposphäre denen der nordatlantischen und arktischen
Oszillation ähneln", sagt Klaus Dethloff. Diese Schwankungen üben
einen starken Einfluss auf das Klima Europas aus. Die Stärke der Westwinde
und der Verlauf von Stürmen werden beeinflusst. Kalte und trockene
Winter könnten somit häufiger auftreten. (Quelle: Geophysical
Research Letters, Februar 2006)
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Quelle:
Text Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven 2006 |
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