Natürliche
Klimaänderungen in der Vergangenheit |
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Eis- und Klimaforschung Klima der Vergangenheit |
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Klimaschwankungen
in den vergangenen Jahrtausenden |
War
es früher wärmer als heute? |
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Klimaschwankungen
im Holozän (letzte 11'000 Jahre ) |
Weiter
zurück in der Vergangenheit, in der Periode nach dem Ende der letzten
Eiszeit vor rund 11'000 Jahren, schwankten vor allem die Niederschläge
stark, besonders in den Tropen und Subtropen. Dies hängt wahrscheinlich
mit Veränderungen in den Atmosphären und Ozeanströmungenczusammen, ähnlich wie wir es heute vom El Niño-System kennen.
Die
Temperaturen hingegen zeigen einen viel regelmässigeren Verlauf. Sie
waren praktisch überall zu Beginn der Warmzeit, also etwa von 9'000
bis 5'000 Jahren vor heute, am höchsten. Zu dieser Zeitlagen die Temperaturen
in vielen Gebieten wahrscheinlich höher als im 20. Jahrhundert und
gingen dann langsam zurück bis zur so genannten kleinen Eiszeit von
ca. 1500 bis 1880 n. Chr. Grosse Veränderungen in der Vegetation,
beispielsweise die "Begrünung" der Sahara bis vor rund 6'000 Jahren,
sind jedoch hauptsächlich auf veränderte Niederschlagsverhältnisse und weniger auf Temperaturänderungen zurückzuführen.
Die
Eis- und Warmzeiten (letzte 400'000 Jahre ) |
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Aus
den bis 400'000 Jahre zurückreichenden Eisbohrkernen lässt sich
schliessen, dass die letzten 3 Warmzeiten vor dem Holozän etwa ähnlich
warm waren wie heute, jedoch deutlich kürzer dauerten (vgl. Abb.) . Vereinzelte Rekonstruktionsversuche reichen noch weiter zurück,
d.h. bis rund 2-3 Millionen Jahre. |
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Die
Temperatur scheint sich auch über diesen Zeitraum in einem ähnlichen
Rahmen bewegt zu haben wie im letzten Eiszeit-Warmzeit-Zyklus, also je
nach Region mit Schwankungen zwischen etwa 3 bis 10°C. Während
der letzten Eiszeit gab es regional auch starke kurzfristige Schwankungen,
wie z.B. Erwärmungen um ca. 10°C innerhalb von 50 Jahren in Grönland.
Während
der ganzen Erdgeschichte ist der Schwankungsbereich des Klimas wahrscheinlich
noch grösser. Dabei können z.B. auch Meteoriteneinschläge auf die Erde eine Rolle spielen. Ein solcher wird als Grund für das
Aussterben der Saurier vor 64 Millionen Jahren vermutet. Auch die mehrmalige,
völlige Veränderung von Fauna und Flora im Verlauf der Erdgeschichte
deutet auf starke Klimaveränderungen hin.
In
geologischen Zeiträumen von zig-Millionen Jahren spielt dann auch
die Verschiebung der Kontinente eine wichtige Rolle. Diese kann zu einem
mit dem heutigen Zustand nicht mehr vergleichbaren globalen Klima geführt
haben. Aufgrund der wenigen so weit zurückreichenden Rekonstruktionen
scheint es wahrscheinlich, dass es in der Erdgeschichte Zeiten mit bedeutend
höheren CO2-Konzentrationen und Temperaturen gab als heute.
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oben
Kein
Grund zur Entwarnung |
Es
macht wenig Sinn, die derzeitige Erwärmung aufgrund des menschlichen
Einflusses den möglichen natürlichen Schwankungen oder dem Klima
in ferner Vergangenheit gegenüberzustellen. Der "natürliche"
Schwankungsbereich einer planetaren Atmosphäre reicht theoretisch
bis zu den absolut lebensfeindlichen Bedingungen beispielsweise auf der
Venus.
Die
aufgrund der menschverursachten Emissionen mögliche Erwärmung
von 1.4 bis 5,8 Grad bis 2100 könnte eine ähnlichen Grössenordnung
erreichen wie der Unterschied zwischen Eiszeit und Warmzeit. Eine solche
Veränderung in relativ kurzer Zeit kann viele ökologische Systeme
auf der Erde vor unlösbare Anpassungsproblemestellen.
Die
Tatsache,dass es solche Veränderungen auch natürlicherweise geben
kann, ist kein Grund, eine solche leichtfertig in Kauf zu nehmen. Auch
andere Schadenereignisse wie z.B. künstlich ausgelöste Lawinen,
Felsstürze etc. sind nicht deshalb harmlos, nur weil sie auch natürlicherweise
vorkommen. Globale Veränderungen des Klimas aber auch der Umwelt generell
beschäftigen Tausende von Forschenden und EntscheidungsträgerninvielenBereichen.
ProClim organisiert jedes Jahr eine Veranstaltung, welche die Spezialisten aus
all den verschiedenen Themenkreisen zusammenbringen soll - Klimaforschende,
Humanwissenschaftler (innen), Politiker, usw. Als Vortragende sind Persönlichkeiten
aus dem Ausland, die in internationalen Forschungsprogrammen eine wichtige
Rolle spielen, eingeladen und Schweizer Forschende. Sie präsentieren
wichtige Ergebnisse aus der Forschung im vergangenen Jahr und werfen auch
einen Blick auf zukünftige Schwerpunkte und Herausforderungen.
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Herausgeber:
ProClim und OcCC (Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung)
Redaktion:
Urs Neu |
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