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Blitze - Neue Rekordwerte 2016

Das Expertenkomitee (WMO Commission for Climatology's Extremes Evaluation Committee) der Weltwetterorganisation WMO (World Meteorological Organization)hat am 16. September 2016 zwei neue Weltrekorde für Blitze bekannt gegeben. Zum ersten Mal fanden damit auch Daten von Blitzen Aufnahme in der WMO-Wetterrekordliste.

Am 20. Juni 2007 erleuchtete ein Blitz während 7,74 Sekunden den Himmel über dem Bundesstaat Oklahoma in den Vereinigten Staaten. Am 30. Juni 2012 zog ein Blitzstrahl über eine Strecke von 321 km in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur im Südosten von Frankreich.

Die WMO erfasst in ihrer Rekordliste nur Blitze, welche mit wissenschaftlichen Messinstrumenten erfasst wurden. Die Messtechniken für die Erfassung und die Aufzeichnung meteorologischen und klimatologischen Daten haben sich derart verbessert, dass die Wissenschaftler nun über viel genaueres und detaillierteres Datenmaterial verfügen. Vor allem die Satelliten-Fernerkundung, das so genannte Remote Sensing, hat in den vergangenen Jahren wesentliche Fortschritte gemacht.

Die detailliertere Datenerfassung führt zu neuen Fragestellung und zu Diskussion über dieDefinition von Begriffen innerhalb der Expertengruppe. Die Fachleute haben nach intensiven Gesprächen den Begriff «Blitzentladung» einstimmig durch die Definition «eine Serie von fortlaufend stattfindenden elektrischen Prozessen» ersetzt.

Die Messinstrumente sind heute in der Lage, Einzelblitze mit einer «Lebensdauer»von weniger als einer Sekunde aufzuspüren, zu verfolgen und aufzuzeichnen. Mit den neuen Messinstrumenten können auch Blitzquellen im VHF-Hochfrequenzbereich (VHF = very high frequency , (Wellenfrequenz: 15 –150MHz, Wellenlänge: 20m–2m) aufgespürt werden.

Die verbesserten Forschungsresultate sind das Ergebnis von ständigen Erhöhung der Anzahl der regionalen Blitzerkennungs- und erfassungs-Messstellen. Die Forschungsergebnisse fördern die Entwicklung von besseren Blitzschutztechniken und ermöglichen verlässlichere Blitzvorhersagen.

Blitzschläge gehören zu den gefährlichsten Naturgefahren. Blitze können sich von einem Gewitterherd aus über sehr lange Strecken in die Umgebung ausbreiten. Eine genaue Vorhersage über ihre Stärke und die Ausbreitungsrichtung ist nach dem heutigen Wissensstand nicht möglich. Die Blitzexperten raten deshalb: «Bitte ins Haus gehen, wenn der Donner rollt!»

In der Rekordliste veröffentlicht die WMO-Kommission für Meteorologie die extremsten Werte für Lufttemperaturen, Hagel, Regenfälle, Windgeschwindigkeiten und andere messbare Wetterereignisse. Neben den weltweit gültigen Rekordwerten finden sich in der Aufstellung auch Extremwerte für die einzelnen Kontinente und ihre Unterregionen.

Dem Expertenkomitee für die Validierung der Blitzdaten gehörten Wissenschaftler aus Australien, Argentinien, China, Frankreich, Grossbritannien, Marokko, Spanien und den U.S.A. an. Für die Überprüfung der gemeldeten Wetterrekorde setzt die WMO-Kommission eine Expertengruppe ein, welche für jedes einzelne Ereignis eine detaillierte Faktenaufnahme vornimmt. Die Art der Datenerhebung, der Standort der Messinstrumente und ihre unmittelbaren Umgebung, die Wetter- und Umweltbedingungen zum Zeitpunkt der Messung und viele andere mit der Rekordmeldung zusammenhängende Faktoren werden teilweise vor Ort überprüft und gewertet. Vom Zeitpunkt der Messung bis zur offiziellen Aufnahme in die Rekordliste der WMO können deshalb mehrere Jahre vergehen.

Quelle: World Meteorological Organization WMO, 16. September 2016
Text: RAOnline

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