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Schweizer
Berghilfe: Alpkäserei Hohkien (Kanton Bern)
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Um auf der Alp Hohkien (im hintersten Teil des Kientals) weiterhin Berner Alpkäse mit dem Gütesiegel AOC produzieren zu können, war eine Modernisierung der Alpkäserei unumgänglich. Dazu gehörte auch die Umstellung von Gas- auf Holzfeuerung für das Käse-"Chessi". Die Schweizer Berghilfe machte mit ihrem Unterstützungsbeitrag die notwendige Erneuerung der Alpinfrastruktur möglich. Die neue Alpkäserei hat sich bewährt: Zweieinhalb Tonnen wertvoller Alpkäse finden Ende September den Weg zu den Käseliebhabern.
Auf der 2'027 m ü. M. gelegenen Alp Hohkien im Berner Oberland wurde diesen Sommer trotz warmer Temperaturen kräftig eingeheizt: Für die Käseproduktion befeuerten der Senn Fritz von Känel und seine Frau Barbara das Käse-"Chessi" erstmals mit Holz statt wie bis anhin mit Gas. "Um weiterhin die AOC-Ursprungsbezeichnung (Appellation d'Origine Contrôlée) für unseren Berner Alpkäse zu erhalten, mussten wir von Gas- auf Holzfeuerung umstellen", erklärt Alfred Thönen, Präsident der Alpkorporation. Das AOC-Pflichtenheft legt Wert auf traditionelle handwerkliche Produktionsmethoden. Dank dem Einhalten der AOC-Kriterien erzielt die Alpkäse-Spezialität einen höheren Preis, was für die Wirtschaftlichkeit der Alp Hohkien entscheidend ist. "Drei bis vier Franken weniger Erlös pro Kilo könnten wir nicht verkraften", macht Thönen deutlich. Die Käsereieinrichtung wurde nicht nur erneuert, sondern dank einem Anbau auch räumlich vom Wohnbereich in der Alphütte getrennt. Zudem wurde eine Rohrmelkanlage für die rund 35 Kühe installiert, die nebst 120 Rindern, fast 400 Schafen und einigen Ziegen den Alpsommer auf Hohkien verbrachten.
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Schweizer Berghilfe leistet die entscheidende Hilfe für die Alperneuerung |
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Die notwendige Modernisierung der Einrichtungen auf der Alp Hohkien überstieg die finanziellen Möglichkeiten der 19-köpfigen Alpkorporation. Diese gelangte deshalb mit einem Unterstützungsgesuch an die Schweizer Berghilfe. Nach Prüfung des Projekts konnte die Berghilfe den entscheidenden Beitrag von 50'000 Franken an die Gesamtkosten von 185'000 Franken leisten. Markus Schlatter, der als ehrenamtlicher Experte der Schweizer Berghilfe das Projekt begleitet, betont: "Dank der Erneuerung und Erweiterung der Alpkäserei kann weiterhin ein qualitativ hochstehender Alpkäse AOC mit einer sehr guten Wertschöpfung produziert werden, was die Berglandwirtschaft in der Region stärkt."
Die Modernisierung der abgelegenen Alp war jedoch kein einfaches Unterfangen. So mussten etwa Beton und das Käse-"Chessi" per Helikopter auf die Alp geflogen werden, weil sie nur über einen Fussweg erreichbar ist und nur über eine kleine Material-Seilbahn verfügt. Diese Bahn ist seit der neuen Holzfeuerung vermehrt im Einsatz, muss doch das Brennholz von weiter unten im Tal über die Baumgrenze hinaus auf die Alp Hohkien transportiert werden.
Ertragreicher Sommer: Zweieinhalb Tonnen Berner Alpkäse von der Alp Hohkien |
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Laut Alfred Thönen hat sich die Neuinvestition in die Alpkäserei gelohnt, der Ertrag aus dem Alpsommer 2009 sei vielversprechend: An der "Chästeilet" Ende September werden rund 250 Käselaibe an die aktiven Korporationsmitglieder verteilt werden können, je nach Milchertrag ihrer gesömmerten Tiere. Von dort gelangt der Alpkäse direkt oder über Läden und Märkte an die Kunden. Wer den Berner Alpkäse AOC von der Alp Hohkien kaufen will, muss sich jedoch noch einen Moment gedulden. Vor dem Verkauf muss der Käse mindestens ein halbes Jahr lang reifen. |
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Alpkäse ist auch Bergkäse. Aber Bergkäse ist kein Alpkäse |
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Als Bergkäse gilt der Käse, der aus Milch stammt, die im Berggebiet produziert wurde. Auch der Käse muss im Berggebiet hergestellt werden. Je nach Käserei wird frische Rohmilch, Bio-Milch oder auch pasteurisierte Milch zu Bergkäse-Spezialitäten verarbeitet. Um die Bezeichnung Alpkäse tragen zu dürfen, muss die Milch im Sömmerungsgebiet - also auf der Alp - produziert und auch direkt in einer Alpkäserei zu Käse verarbeitet werden. Darum gilt Alpkäse auch als Bergkäse, aber nicht umgekehrt. Weitere Informationen: www.alpkaese.ch
AOC-Gütesiegel: Qualität mit Ursprung
Die Bezeichnung AOC, Appellation d'Origine Contrôlée ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung, welche u.a. die Verstärkung der Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Spezialitäten sowie die Verbesserung der Produzenteneinkommen und der Wertschöpfung in den Regionen bezweckt. Für das Gütesiegel sind nebst Qualitätsanforderungen u.a. traditionelle handwerkliche Herstellungsmethoden vorgeschrieben.
Weitere Informationen: www.aoc-igp.ch
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