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Entwicklung der Alpenregion - Landwirtschaft im Alpenraum |
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Forschung durchleuchtet die Berglandwirtschaft |
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Die Berglandwirtschaft hat Zukunft, auch wenn die Nutzung der Alpweiden zurückgeht. Dies zeigen Umfragen bei Landwirten, Älplern und Konsumenten sowie weitere Ergebnisse des Forschungsprogramms AlpFUTUR, das von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL und der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART geleitet wird. Aus den Umfragen und Projekten erarbeiten die Forschenden bis 2013 einen Katalog an Empfehlungen für Politik und Praxis. |
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Konsumentinnen und Konsumenten schätzen Alpkäse, dessen Absatz die Wertschöpfung von Alpbetrieben verbessert. Die Gesellschaft schätzt arten- und strukturreiche Alpweiden, die auf eine regelmässige Beweidung durch Kühe, Schafe und Ziegen angewiesen sind. Und die Hälfte aller tierhaltenden Landwirte im Mittelland schätzen es, wenn ihr Vieh während der Sommermonate auf die Alp kommt. Wem so viel Goodwill entgegengebracht wird, der dürfte keinen Grund zu klagen haben, könnte man meinen.
Doch aller Wertschätzung zum Trotz ist seit vielen Jahren ein schleichender Rückgang der Berglandwirtschaft zu beobachten, der sich in Zukunft fortsetzen könnte. Denn die Sömmerung des Viehs auf der Alp lohnt sich für viele Landwirtschaftsbetriebe nicht mehr. Zahlreiche Betriebe weiten die Tierhaltung in den Tälern aus und verzichten darauf, ihr Vieh auf die Alpen zu bringen. Das hat zur Folge, dass die Weiden in den Hochlagen zusehends verbuschen und verwalden, so dass die Artenvielfalt zurückgeht. Mit den sich verändernden Strukturen drohen auch die Traditionen zu verarmen.
Bedürfnisse des Alppersonals stärker gewichten
Doch all dies muss nicht sein, findet Stefan Lauber von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, der die 22 Teilprojekte von AlpFUTUR koordiniert. "Mit der Sömmerungsbeitragsverordnung hat der Bund ein effektives Mittel, die Berglandwirtschaft zu unterstützen. Die Höhe der Sömmerungsbeiträge ist zwar wichtig, aber nicht das einzige Mittel, das Problem der Unternutzung zu lösen", sagt er. Auch Traditionen sowie die Motivation der Landwirte und des Alppersonals sind wichtig, wie Lauber betont.
Darum haben die Forschenden beider Forschungsanstalten und 15 weiterer Partnerinstitutionen nach zusätzlichen Möglichkeiten gesucht, um die Situation der Alpbetriebe zu verbessern. Ihren Erkenntnissen zufolge liessen sich zum Beispiel das Marketing von Alpprodukten und die Wertschätzung und Entlöhnung des Alppersonals verbessern. Denn gute und zufriedene Älplerinnen und Älpler sind ein Schlüsselfaktor für die Wahl des Alpbetriebes und damit dafür, dass auch im Folgejahr Tiere auf die Alp gegeben werden. Doch um das Personal halten zu können, braucht es bessere Jobangebote in den Wintermonaten. Mit Blick auf andere Wirtschaftszweige stellt sich auch die Frage, ob benachbarte Alpbetriebe nicht miteinander fusionieren könnten, was ein zentrales, Kosten sparendes Management ermöglichen würde. Einzelne Kantone fördern dies bereits, doch es gibt noch nicht genügend Erfahrungen über die Vor- und Nachteile und die Auswirkungen auf die einzelnen Betriebe, deren Angestellten und die Landschaft.
Alpprodukte liegen im Trend
Alpprodukte und Alpdienstleistungen sind in der Bevölkerung sehr begehrt und verbessern die wirtschaftliche Situation der Betriebe. Vor allem in den städtischen Zentren übersteigt die Nachfrage nach Alpkäse und weiteren Alpprodukten das Angebot, und dies sogar bei deutlich höheren Preisen. Viele Konsumenten sind bereit, für handwerklich produzierte und authentische Produkte mehr zu bezahlen. Wer also Alpprodukte herstellt und gleichzeitig auch auf die Karte des ökologisch orientierten Tourismus setzt, der erhöht die Zukunftschancen seines Betriebes.
Forschung für die Praxis
Für die Forschenden sind noch einige Knacknüsse zu lösen, bis sie mit abschliessenden Empfehlungen an Praxis und Politik herantreten können. Unklar ist beispielsweise noch, wie stark der Klimawandel die Zukunft der Alpbetriebe beeinflusst. Auch die Umfragen unter dem Alppersonal und zu den Erwartungen von Konsumenten an Alpprodukte müssen noch fertig ausgewertet werden, um daraus zukunftweisende Schlüsse ziehen zu können. Doch eines steht schon jetzt fest: noch nie hat ein Forschungsprojekt in der Schweiz so viele Informationen zur Berglandwirtschaft zusammengetragen wie AlpFUTUR. Möglich ist dies vor allem durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Stiftungen und Verbände sowie Geldgeber aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschungsförderung.
Quelle:
Text WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung WSL , März 2012 |
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