Verantwortungsvolle Unternehmensführung - Ethik
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Wirtschaft Unternehmensführung |
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Machtaspekte
der Führung - Mit Macht umgehen können |
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Eine
Führungsposition ist eine Machtposition. Machtausübung
kann sich verheerend oder wohltätig auswirken. Begegnungen
mit der Macht, und sei es nur mit dem Wort, lösen in der Regel Unbehagen,
wenn nicht gar Angst und Argwohn aus. Die Mächtigen sind nicht
immer Wohltäter, und die Wohltätigen sind oft ohne Macht.
Dies gilt in der Politik ebenso wie in der Wirtschaft. Dass Macht und Machtausübung
ein regelrechter Segen sein könnte, tönt für viele entweder
zynisch oder utopisch. Und doch kommt solches vor, wenn auch eher in Ausnahmefällen.
Die
erste und am häufigsten verwendete Bedeutung von Macht ist übermacht.
Damit ist die Situation angesprochen, dass ein weniger Mächtiger von
einem Mächtigeren in stärkerem Grade abhängig ist als umgekehrt.
Die hierarchische übermacht innerhalb einer Organisation heisst
Positionsmacht.
An
zweiter Stelle wird "Macht" im Sinne von Fähigkeit oder Vermögen
gebraucht. Seltener denkt man an eine dritte Bedeutung von Macht, nämlich
an das Machtmotiv. übermacht aus einer Machtposition bringt ein Machtgefälle mit sich. Das Rollenverhältnis
zwischen Machtinhaber und Untergebenen ist nicht von gleich zu gleich (symmetrisch)
sondern von oben nach unten (asymmetrisch). An und für sich ist dies
eine Schieflage, die unser Gerechtigkeitsempfinden herausfordert. Es ärgert
uns, wenn wir am kürzeren Hebel sitzen. Unter bestimmten Bedingungen
jedoch finden wir die übermacht eines Höhergestellten ganz in
Ordnung. An erster Stelle steht dabei die Legitimität der Machtposition,
d.h. ein als rechtmässig akzeptiertes Verfahren, das den Machtinhaber
in seine Machtposition gehievt hat.
Die
nachweisliche Befähigung, also die zweite Bedeutung des Wortes Macht,
macht die Legitimität von Führungsmacht aus. Dabei spielen
neben der fachlichen Kompetenz menschliche Fähigkeiten eine
immer wichtigere Rolle.
Eine
zweite Bedingung, durch welche die Akzeptanz von Positionsmacht zumindest gefördert wird, ist deren Begrenzung. Ein Vorgesetzter hat
zwar Macht über seinen Mitarbeiter, was die auszuführenden Arbeiten
anbetrifft, vielleicht auch noch darüber, wann er seine Ferien beziehen
kann, aber wo der Mitarbeiter seine Ferien verbringt, geht den Vorgesetzten
nichts an. Die Begrenzung der übermacht bezieht sich auch auf die
Dauer der Machtausübung. Eine verliehene Macht kann - vor allem
im Falle von Machtmissbrauch - durch eine kontrollierende Gegenmacht (z.B. die Rechtsprechung) wieder entzogen werden. Es gibt so etwas wie
ein Machtmotiv, das von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt
ist. Das Machtmotiv ist das Bedürfnis, Wirkungen hervorzubringen,
etwas zu bewegen, Einfluss zu nehmen. Jeder Führungsverantwortliche
sollte zu seinem Machtmotiv stehen. Ein guter Chef gibt zu, dass er Spass
an der Macht hat. Leugnet er nämlich seine Machtmotivation, besteht
die Gefahr, dass diese sich unbewusst und blind austobt und gerade dadurch
der Willkür Tür und Tor öffnet.
Machtanspruch
als Krankheit? |
Bei
Menschen in Machtpositionen gewinnt man häufig den Eindruck, dass
sie von einer schleichenden Krankheit befallen werden, deren Symptome überheblichkeit,
Opportunismus, Ränkespiele, Realitätsverlust und Fehlentscheidungen heissen. Die Folgen dieser Symptome sind bekanntlich verheerend. Ihre Ursachen
liegen in einer unheilvollen Paarung des ursprünglich neutralen Machtmotivs
mit dem Ego, sprich Eitelkeit. Es geht dem Machtinhaber um eine Verherrlichung
seines Selbstbildes. Der Machtinhaber identifiziert sich nicht nur
mit seiner Machtposition, was ja in Ordnung wäre, sondern er identifiziert
sich selbst durch die Machtposition, d.h. die Machtposition bildet seine
(Pseudo-)Identität.
Oft streben Menschen, die etwas Gutes bewirken
wollen, nach einer Machtposition, um überhaupt wirksam werden zu können.
Die Machtposition ist dann noch Mittel zum Zweck. Haben sie aber erst einmal
die Macht inne und lassen nun die Machtposition definieren, wer sie sind,
dann kleben sie an der Macht. Die Macht wird zum Selbstzweck, denn
Machtverlust würde Identitätsverlust bedeuten. Die Macht dient
dann nicht mehr dazu, etwas Gutes zu bewirken, sondern alles Tun und Wirken
dient schliesslich nur noch der Machterhaltung.
Damit
Macht positiv gebraucht und nicht missbraucht wird, sollte sich das Machtmotiv
statt mit dem Ego mit einer Motivation des Dienens paaren.
Ein
guter Chef «dient» den ihm unterstellten Mitarbeitenden, und
er dient der Unternehmung, die ihm die Machtposition verliehen hat. Führung
ist dann die Kunst, das Wohlbefinden der Mitarbeiter und das Wohlergehen
der Unternehmung in Einklang zu bringen.
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