Schule und Bildung
Bildungsmonitoring in der Schweiz
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Bildungsmonitoring Schweiz
Nationaler Bericht der ÜGK Grundkompetenzen Sprachen und Mathematik 2019
Nationaler Bericht der ÜGK Schulische Grundkompetenzen Kanton Luzern 2019
Überprüfung der Grundkompetenzen 2016 und 2017
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Bildungsforschung u. Bildungsreformen
Nationaler Bericht: Überprüfung der Grundkompetenzen 2019
Grundkompetenzen Sprachen und Mathematik

Erstmal wurde schweizweit überprüft, wie viele Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen erreichen, welche die EDK 2011 in ihren Bildungszielen festgelegt hat. Im Bereich Sprachen zeigt sich eine hohe Übereinstimmung bei den Bildungszielen zwischen den Kantonen. Bei der Mathematik ist die Situation weniger harmonisiert.

Die Kantone sind per Verfassung zur Harmonisierung der Bildungsziele verpflichtet (Art. 62, Abs. 4 Bundesverfassung). Sie haben gemeinsam Instrumente für die Zielharmonisierung entwickelt. Dazu gehören die nationalen Bildungsziele(Grundkompetenzen) der EDK oder die neuen sprachregionalen Lehrpläne. Die Einführung dieser und weiterer Instrumente ist ein langfristiger Prozess und noch nicht abgeschlossen.

Am Ausgangspunkt der Harmonisierung wurde nun erstmals unter Beteiligung aller Kantone untersucht, wie viele Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen erreichen, die von der EDK 2011 festgelegt worden sind.

Die Ergebnisse sind gleichzeitig ein Indikator für die Übereinstimmungen bei den Bildungszielen zwischen den Kantonen. Getestet wurden Kompetenzen aus den Bereichen Schulsprache und erste Fremdsprache am Ende der Primarstufe (2017) und Mathematik am Ende der obligatorischen Schule (2016).

Ergebnisse Sprachen: Im schweizerischen Mittel erreichen 88% der Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen in der Schulsprache (Lesen). Bei der Orthografie sind es je nach Sprachregionen 80% bis 89%. In der ersten Fremdsprache (Deutsch, Französisch oder Englisch) erreichen rund 90% der Schülerinnen und Schüler am Ende der Primarstufe die Grundkompetenzen im Hörverstehen. Beim Leseverstehen in der ersten Fremdsprache liegt der Anteil bei 65% (Französisch), 72% (Deutsch) und 86% (Englisch). Diese Ergebnisse stehen für die Situation am Ausgangspunkt der Harmonisierung. Von daher bewertet die EDK den Harmonisierungsgrad zwischen den Kantonen und den Anteil der Schülerinnen und Schüler, welcher die Grundkompetenzen erreicht, für die Mehrheit der Fachbereiche als recht hoch.

Ergebnisse Mathematik: In der Mathematik sind dagegen zu Beginn des Harmonisierungsprozesses die Unterschiede zwischen den Kantonen beträchtlich (43% bis 83%). Es erreichen weniger Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 62%.

Die Unterschiede in den Ergebnissen zwischen Mathematik und Sprachen können teilweise vor dem Hintergrund der bisherigen resp. der teilweise noch gültigen kantonalen Lehrpläne der obligatorischen Schule betrachtet werden, die im Bereich Sprachen harmonisierter sind als im Bereich Mathematik. Es ist davon auszugehen, dass die zunehmende Anwendung von gemeinsamen Lehrplänen oder weiterentwickelten Lehrmitteln zu einer weiterführenden Harmonisierung der Bildungsziele beitragen wird.

Noch nicht abschliessend geklärt ist die Frage des Anspruchsniveaus in der Mathematik. Eine Einschätzung von Fachpersonen hat ergeben, dass ein Teil der Grundkompetenzen Mathematik beziehungsweise der daraus abgeleiteten Aufgaben recht anspruchsvoll zu sein scheint. Eine Kommission der EDK ist beauftragt, dieser Fragestellung weiter nachzugehen.

Im wissenschaftlichen Bericht wird aufgezeigt, dass individuelle Merkmale der Schülerinnen und Schüler (Geschlecht, soziale Herkunft, Migrationsstatus und zu Hause gesprochene Sprache) einen Effekt auf die Ergebnisse haben können. Diese Merkmale wirken aber nicht überall gleich. Ob auf Ebene eines Kantons zwischen Schülergruppen bestimmter Merkmale (z.B. Schülerinnen mit und ohne Migrationshintergrund) statistisch gesehen signifikante Unterschiede bestehen oder ob es keine statistisch signifikanten Unterschiede gibt, kann je nach Kanton und Fach unterschiedlich sein.

Weitere Nutzung der Daten: Mit den Erhebungen 2016 und 2017 stehen erstmals detaillierte Informationen über Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der obligatorischen Schule aus allen Kantonen bereit. Diese Daten werden ins nationale Bildungsmonitoring einfliessen und in diesem Rahmen weiter ausgewertet. Die Kantone werden zudem die Ergebnisse im Rahmen der kantonalen Qualitätsentwicklungsprozesse nutzen können. Sowohl das Bildungsmonitoring als auch die kantonale Qualitätsentwicklung sind als langfristige Prozesse zu verstehen.

Die EDK wird die Ergebnisse der Erhebungen 2016 und 2017 in ihre zweite Bilanz zur Harmonisierung der obligatorischen Schule aufnehmen, die im Sommer 2019 vorliegen wird.
Die nächsten Überprüfungen der Grundkompetenzen in ausgewählten Fachbereichen werden 2020 (Sprachen) und 2022 (Fachbereich noch nicht bestimmt) stattfinden.

Quelle: Text Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, 24. Mai 2019

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Schulische Grundkompetenzen: Deutsch zufriedenstellend, Englisch gut, Handlungsbedarf in Mathematik

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren hat überprüft, inwieweit die Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen in den Fächern Deutsch und Englisch Ende der 6. Klasse sowie Mathematik Ende der Sekundarschule erreichen. Der Kanton Luzern erzielt gute und zufriedenstellende Ergebnisse bei den Sprachen. Handlungsbedarf gibt es im Fach Mathematik - hier wurden bereits erste Massnahmen eingeleitet.

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK hat am 24. Mai 2019 die Resultate der Überprüfung der schulischen Grundkompetenzen über alle Kantone hinweg veröffentlicht. Damit ist erstmals eine Übersicht vorhanden, ob die Schülerinnen und Schüler die nationalen Bildungsziele erreichen - gemäss der in der Bundesverfassung verankerten Harmonisierung des Schulwesens.

Die Überprüfung der Grundkompetenzen wurde vorgenommen, bevor die Lernenden nach dem Lehrplan 21 unterrichtet wurden. Überprüft wurden die Kenntnisse in den Sprachen Deutsch und Englisch Ende der Primarschule (6. Klasse) im Jahr 2017 sowie diejenigen in Mathematik Ende der 3. Sekundarschule im Jahr 2016. Berücksichtigt wurden bei der nationalen Erhebung das Geschlecht der Lernenden, die soziale Herkunft, der Migrationsstatus und die Sprache, die zu Hause gesprochen wird. Bildungsdirektor Reto Wyss hat die Luzerner Resultate im Anschluss an die EDK-Veröffentlichung vorgestellt und kommentiert.

Sprachen: zufriedenstellend bis gut

Für das Fach Deutsch sind die Luzerner Resultate Ende der Primarschulzeit zufriedenstellend. Dies ist erfreulich - so Bildungsdirektor Wyss - insbesondere «da in unserem Kanton rund 21 Prozent der Lernenden fremdsprachig sind». Beim Lesen liegt Luzern genau im Durchschnitt aller Kantone (88 Prozent) - allerdings mit deutlichen Unterschieden je nach sozialer Herkunft und der zu Hause gesprochenen Sprache. Bei der Rechtschreibung liegt Luzern leicht über dem nationalen Durchschnitt (CH: 84 Prozent, LU: 86 Prozent). Der Migrationsstatus und die zu Hause gesprochene Sprache beeinflussen das Resultat nicht signifikant. Bildungsdirektor Reto Wyss: «Mit dem Lehrplan 21 wurden die Deutschlektionen in der Primarschule ausgebaut. Wir sind überzeugt, dass dies in Zukunft zu noch besseren Leistungen führen wird.» Auf das kommende Schuljahr sollen zwei Angebote für die Leseförderung konzipiert werden. Zudem gibt es im Kanton Luzern viele Schulen, die besondere Aktivitäten in diesem Bereich anbieten.

Die Resultate im Fach Englisch sind gut und bestätigen die Anstrengungen im Unterricht in der ersten Fremdsprache. Beim Lesen erreichen die Luzerner Schülerinnen und Schüler den nationalen Durchschnitt (86 Prozent), beim Hörverständnis liegen sie leicht darüber (CH: 95 Prozent, LU: 96 Prozent). Massnahmen sind in diesem Fach keine vorgesehen. Mittelfristig soll aber das derzeitige Lehrmittel ersetzt und vermehrt auf individuelles Üben mit dem Computer gesetzt werden.

Mathematik: Mehr Lektionen eingesetzt

Die Resultate im Fach Mathematik Ende der 3. Sekundarschule sind gesamtschweizerisch und im Kanton Luzern unbefriedigend (CH: 62 Prozent, LU: 56 Prozent). «Wir liegen insgesamt signifikant unter dem Durchschnitt aller Kantone», sagt Reto Wyss. Bei den ausgewerteten Variablen zeigt sich, dass sowohl die soziale Herkunft, die zu Hause gesprochene Sprache wie auch der Migrationsstatus das Erreichen der Grundkompetenzen signifikant negativ beeinflussen. Das bedeutet zum Beispiel, dass auch Kenntnisse der Schulsprache für den Erfolg in Mathematik bedeutsam sind.

Erklärbar seien diese Resultate insbesondere durch «die bisher deutlich geringere Anzahl Lektionen im Fach Mathematik und den relativ hohen Anteil fremdsprachiger Lernender, vor allem in den Niveaus B und C der Sekundarschule», sagt Reto Wyss. Diese Leistungen würden nicht genügen. Erste Massnahmen seien bereits beschlossen und eingeführt worden, so Wyss. So werden mit der Einführung des Lehrplans 21 in der Sekundarschule ab Schuljahr 19/20 zusätzliche Mathematik-Lektionen eingesetzt. Zudem wird ein neues Wahlpflichtfach MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) eingeführt. Weitere Massnahmen, so der Bildungsdirektor, würden nach der Analyse der Detailergebnisse geprüft.

Quelle: Text Kanton Luzern , 24. Mai 2019

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Überprüfung der Grundkompetenzen: Nationale Berichte
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Quelle: Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK
Überprüfung der Grundkompetenzen
Nationaler Bericht der ÜGK 2016 Mathematik 11. Schuljahr
5,9 MB PDF Download
Quelle: Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK
Überprüfung der Grundkompetenzen
Nationaler Bericht der ÜGK 2017 Sprachen 8. Schuljahr
11,7 MB PDF Download

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