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November
2015
Weltweit Gletscher mit neuer App beobachten |
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Wie sich Gletscher weltweit entwickeln, zeigt die neue «wgms Glacier App» des World Glacier Monitoring Service. Benutzerinnen und Benutzer erfahren, welche Gletscher sich in ihrer Nähe befinden und erhalten weitere Daten zu Grösse, Höhenerstreckung und Eisverlust. Glaziologen der Universität Zürich haben die neue App entwickelt, und lancieren sie gemeinsam mit der UNESCO zum Start der Pariser UN-Klimakonferenz. Die App ist gratis und für Apple- sowie Android-Geräte erhältlich.
Über 3'700 Gletscher sind in der neuen «wgms Glacier App» wissenschaftlich beschrieben und bebildert. Die App des World Glacier Monitoring Service mit Sitz an der Universität Zürich stellt gesammelte Daten von weltweit beobachteten Gletschern öffentlich zur Verfügung. Sie zeigt, wie viele Gletscher noch vorstossen oder wie gut entwickelt die Gletscherbeobachtung im eigenen Land ist.
Die «wgms Glacier App» basiert auf einer umfassenden Forschungsdatenbank und soll Entscheidungsträger auf staatlicher und zwischenstaatlicher Ebene fundierte Fakten und Zahlen liefern. Glaziologen der Universität Zürich lancieren die neue App gemeinsam mit der UNESCO an der UN-Klimakonferenz in Paris. «Wir wollen das Bewusstsein der Delegationen dafür wecken, dass die Klimaveränderung bereits heute passiert», sagt Michael Zemp, Direktor des World Glacier Monitoring Service und Glaziologe der Universität Zürich.
Sichtbarkeit von Gletscherforschern erhöhen
Die «wgms Glacier App» zeigt auf einer Satellitenkarte alle Gletscher, die weltweit beobachtet werden. Die Gletscher sind bebildert und umfassend beschrieben - etwa mit Informationen über Fläche und Höhenerstreckung. Die Benutzer können alle Gletscher nach Namen, Land, Region und Messart filtern. Sie erfahren auch, ob ein Gletscher im letzten Jahrzehnt an Eis zu- oder abgenommen hat. Ein Kompass zeigt von der aktuellen Position des Benutzers auf die nächstgelegenen dokumentierten Gletscher.
Mit dem Spiel «Glacier Top Trumps» kann man die bestüberwachten Gletscher der Welt vergleichen und sich mit dem Computer messen. Ausserdem veranschaulichen Grafiken mit Beobachtungsdaten die Entwicklung der Gletscher. Dabei werden auch die Wissenschaftler namentlich erwähnt und die Messarten detailliert beschrieben. «Wir möchten die Sichtbarkeit von Hunderten von Gletscherbeobachtern auf der ganzen Welt steigern. Denn sie dokumentieren, welche Auswirkungen die Klimaveränderung auf die Gletscher haben», sagt Nico Mölg, wissenschaftlicher Projektleiter des World Glacier Monitoring Service.
In vier Sprachen erhältlich
Die «wgms Glacier App» ist auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Russisch für Apple- und Android-Geräte erhältlich. Sie wurde gemeinsam vom World Glacier Monitoring Service und dem für die technische Umsetzung verantwortlichen Unternehmen Ubique entwickelt. «Die Fülle an Gletscherdaten wird durch die unterschiedlichen Zugänge mittels Karte, Textsuche, Kompass und Gletscher-Game optimal für jede Zielgruppe dargestellt. Hierbei haben wir die Mittel der modernen Smartphones genutzt um eine sehr gute Nutzerfreundlichkeit bei der Darstellung der wissenschaftlichen Daten zu erlangen», sagt Mathias Wellig, Geschäftsführer von Ubique.
wgms Glacier App
Die «wgms Glacier App» wurde gemeinsam vom World Glacier Monitoring Service und dem Schweizer Unternehmen Ubique im Rahmen des internationalen Projekts CATCOS Phase 2 (Capacity Building and Twinning for Climate Observing Systems) entwickelt. CATCOS Phase 2 wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA finanziert und vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz koordiniert.
World Glacier Monitoring Service
Der World Glacier Monitoring Service erfasst seit über 120 Jahren weltweite Daten zu Gletscherveränderungen. Zusammen mit seinen Korrespondenten in über 35 Ländern sammelt und verteilt der internationale Dienst Gletscherbeobachtungen zur Unterstützung des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaveränderungen (UNFCCC). Der World Glacier Monitoring Service hat seinen Sitz am Geografischen Institut der Universität Zürich. Er wird mitfinanziert vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz im Rahmen von GCOS Schweiz und arbeitet unter dem Patronat von ICSU (WDS), IUGG (IACS), UNEP, UNESCO und WMO.
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Steingletscher (Bern) 2010 |
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