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Pakistan
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Gletscherströme im Karakorumgebirge |
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Einblicke in die Gletscherdynamik
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Frank Paul, Glaziologe an der Universität Zürich, hat mit Hilfe von Satellitenbildern das Verhalten von Gletschern aus den vier Regionen Baltoro, Panmah, Skamri–Sarpo Laggo und Shaksgam im Karakorumgebirge in Pakistan beleuchtet. Der Glaziologe verwendete für seine Untersuchung Bilder von drei verschiedenen Landsatsatelliten, welche vom US Geological Survey (USGS) und der NASA betrieben werden. Die Satelliten überfliegen das Gebiet alle 16 Tage. |
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Die für die Animation verwendete Bilderserien wurden im Zeitraum von 1990 bis 2015 von Satelliten aufgenommen.
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Die Gletscher im Karakorumgebirge sind gegenwärtig von der Klimaerwärmung weniger stark betroffen als Gletscher in anderen Teilen der Erde. Die meisten Karakorumgletscher stossen sogar vor. Die Gletscherfronten der längeren Gletscher haben sich allerdings während der Beobachtungsperiode oft nur wenig verändert, manche blieben sogar nahezu stationär. Der Massenverlust durch das Abschmelzen und der Massenzuwachs durch zufliessendes Eis befinden sich bei diesen Gletschern beinahe im Gleichgewicht. Ein Beispiel für diese Art von Gletscherdynamik ist der Baltorogletscher. |
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Starke Veränderungen kann man hingegen bei vielen seitlich zufliessenden Nebengletschern beobachten.
Einige Gletscher stiessen in den letzten 25 Jahren stark vor, bei anderen lösten sich Phasen des Vorstossens und des Zurückbildens ab. Nur bei wenigen dieser Nebengletscher war die Massenbilanz negativ.
Bei den Gletschern Panmah, Sarpo Laggo und Skamri sieht man, dass die Schutt bedeckten Gletscherzungen "ausdünnen", obwohl sie ausreichend mit neuem Eis aus den Seitengletschern versorgt werden. Schutt erwärmt sich bei Sonnenschein stark. Gestein kann die eingestrahlte Wärmeenergie gut speichern.
Auch in der Schweiz gibt es Gletscher, deren Gletscherfronten sich in den letzten Jahren nur wenig verändert haben. Bei vielen dieser Gletscher sind allerdings grosse Massenverluste zu beobachten. Die Mächtigkeit der Eisschichten nimmt ab und die Gletscherzungen verlieren an Dicke. Die vom Gletschereis bedeckte Fläche verringert während diesen Prozessen prozentual weniger stark wie die Eismasse. Ähnliche Enwicklungen kann auch bei anderen Gletscher in aller Welt beobachten.
Für jeden einzelnen Gletscher erstellte der Glaziologe eine Bildanimation, auf welcher beim genaueren Betrachten das Fliessverhalten und der Gesteinstransport erkennbar sind. Die Fliessbewegung wird in den Animationen rund 800 Millionen mal schneller dargestellt als in Wirklichkeit.
Die Bildbetrachtung zeigt, dass der Baltorogletscher kontinuierlich und schnell talabwärts fliesst und sich dabei erstaunlicherweise die Lage seiner Gletscherfront kaum verändert. Beim Panmahgletscher sind in den letzten 25 Jahren einige Gletscher in den Seitentälern vorgestossen. An einigen Stellen sind die Eismassen der verschiedenen Gletscherströme sogar zusammengeflossen.
Bildanimation: F. Paul, The Cryosphere, 2015 - Bilder: USGS/NASA |
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Gletscher im Karakorumgebirge |
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Originalarbeit
Paul, F.: Revealing glacier flow and surge dynamics from animated satellite image sequences: examples from the Karakoram, The Cryosphere, 9, 2201-2214, doi:10.5194/tc-9-2201-2015, 2015.
Über die EGU
Die European Geosciences Union (EGU) ist eine Nonprofitorganisation, welche zum Wohle der Menschheit Forschungsarbeiten über die Erde und den Weltraumunterstützt. Die EGU wurde im Jahr 2002 gegründet. Die jährlich stattfindende Generalversammlung ist der weltweit grösste Anlass, welcher sich geowissenschaftlichen Themen widmet. An der Generalversammlung treffen sich jeweils gegen 11'000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zu einem Erfahrungsaustausch. Die EGU organisiert jährlich zahlreiche Konferenzen, an welchen ein weites Spektrum an geowissenschaftlichen Themen ausden Forschungsbereichen Vulkanologie, Energie, Planetenerkundung, Klimawandel, innerer Aufbau der Erde , Erdatmosphäre usw. beleuchtet werden. Die EGU betreut 17 verschiedene wissenschaftliche Zeitschriften.
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