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Schweiz und EU Forschung bleibt eine Männerdomäne
Die «leaky pipeline» in der Schweiz und in der Europäischen Union
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In der Schweiz und in Europa bleibt die Forschung hauptsächlich eine Männerdomäne
Die Gleichstellung von Mann und Frau in der Wissenschaftspolitik der Europäischen Union

Die Analyse des Bundesamtes für Statistik (BFS) der Publikation «She Figures 2009» der Europäischen Kommission zeigt, dass die Wissenschaft zwar nicht mehr ausschliesslich den Männern vorbehalten ist, sich die geschlechtliche Gleichstellung in diesem Bereich jedoch weder in der Schweiz noch in Europa durchsetzen konnte. Obwohl die Zahlen belegen, dass der Frauenanteil in der Forschung seit rund zehn Jahren zunimmt, und der Anteil der Wissenschaftlerinnen insgesamt stärker steigt als der der Wissenschaftler, ist die Chancengleichheit weder in der Schweiz noch im übrigen Europa erreicht.

Die alle drei Jahre veröffentlichte Publikation «She Figures» präsentiert seit 2003 Indikatoren zur Beteiligung der Frauen an der Forschung in Europa. Sie dient der Europäischen Union als Referenz zur Beurteilung des erzielten Fortschrittes hin zur Gleichstellung zwischen Mann und Frau in diesem Bereich. Die hier vorgelegten Zahlen beziehen sich hauptsächlich auf die Daten von 2006 und 2007.

Vertretung der Frauen mit einem Doktorat ist je nach Fachbereich unterschiedlich

Eine Karriere in der Forschung beginnt in der Regel mit der Erlangung eines Doktorats. Die Schweiz weist europaweit einen der höchsten Anteile an Personen mit Doktortitel in der Bevölkerung auf. Trotzdem lag der Anteil der Frauen in dieser Gruppe (39%) im Jahr 2006 deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (45%).

Je nach Fachrichtung variieren die Frauenanteile jedoch stark. In der Schweiz machen die Frauen in den Bereichen Bildung und Landwirtschaft (67% bzw. 68%) die Mehrzahl aus. In den Bereichen Technische Wissenschaften (19%) und Exakte Wissenschaften (33%) sind sie jedoch nur schwach vertreten.

Die "leaky pipeline" in der Schweiz und in der Europäischen Union
«Leaky Pipeline Schweiz und EU»
Vertretung der Frauen variiert je nach Durchführungssektor

In der Forschung waren Frauen 2006 in der Minderheit. 2004 machten sie in der EU-27 30 Prozent und in der Schweiz 27 Prozent der Forschenden aus.

Diese schwache Vertretung ist in allen Durchführungssektoren vorzufinden, insbesondere jedoch im Unternehmenssektor.

In der Schweiz sind in den Privatunternehmen lediglich 21 Prozent der Forschenden Frauen; dieser Prozentsatz liegt leicht über dem europäischen Durchschnitt (19%). In den Sektoren Staat und Hochschulen bildet die Schweiz mit 29 bzw. 30 Prozent Forscherinnen das Schlusslicht; damit liegt sie weit hinter dem europäischen Durchschnitt von 39 bzw. 37 Prozent.

Akademische Laufbahn für Frauen noch wenig zugänglich

Der Verlauf der wissenschaftlichen Laufbahn einer Frau kann mit einer durchlöcherten Leitung («leaky pipeline») verglichen werden. Insbesondere an den Universitäten sinkt der Frauenanteil mit jeder Stufe der akademischen Karriereleiter.

Wie fast überall in Europa ist die Feminisierung bei den Studierenden auch in der Schweiz eines der bedeutendsten Ereignisse der letzten 30 Jahre. Allerdings bilden die Männer ab der Doktoratsstufe in der Schweiz wieder die Mehrheit.

Im Jahr 2007 waren 22 Prozent des Forschungspersonals und 14,6 Prozent der Professorenschaft der universitären Hochschulen Frauen.

Die Untervertretung der Frauen ist beim akademischen Personal der höheren Alterskategorien noch deutlicher.

Etwas ausgeglichener erscheint die Situation bei den jüngeren Generationen der Professorinnen zu sein, obschon auch hier noch ein Unterschied besteht.

Frauen in strategischen Stellen deutlich untervertreten

Der geringe Frauenanteil auf den höchsten Stufen des wissenschaftlichen Hierarchiesystems ist symptomatisch für die Schwierigkeit der Frauen, in der von Männern dominierten Forschungswelt Fuss zu fassen.

2007 wurden lediglich 13 Prozent der Hochschulen in der Schweiz und in Europa von Frauen geleitet. Betrachtet man nur die Universitäten, reduziert sich dieser Anteil in der Schweiz auf 8 Prozent (9% in Europa). Zurzeit wird nur eine der zwölf Schweizer universitären Hochschulen von einer Rektorin geführt. 2007 betrug der Frauenanteil im Nationalen Forschungsrat der Schweiz 18 Prozent (Durchschnitt in Europa: 22%).

Quelle: BUNDESAMT FüR STATISTIK, Dezember 2010

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