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Antarktischer
Sommer: Eisabbruch beim Wilkins-Schelfeis
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Ein
Team der Britischen Antarktis-Forschungsprogramms "British Antarctic Survey
(BAS)" hat im März 2008 den dramatischen Abbruch des Wilkins-Schelfeises
von der Antarktischen Halbinsel dokumentiert. Die Eispartie, welche im
Begriff ist, sich vom Festland zu lösen, ist 45 km lang und 2,5 km
breit. Diese Eisfläche entspricht etwa der Grösse der Insel Man
in Grossbritannien. Die Eisfläche ist noch mit einem schmalen Eisstreifen
mit dem Festland verbunden. Der Leiter des Forschungsteams, Professor Vaughan,
hofft, dass der einsetzende Antarktische Winter den Loslösungsprozess
stoppt und gar rückgängig macht. Vaughan ist allerdings pessimistisch.
Bereits 1993 hatte Vaughan vorhergesagt, dass sich der nördliche Teil
des Wilkins-Schelfeises innerhalb von 30 Jahren in Wasser auflösen
wird. Als Grund bezeichnete Vaughan die globale Erwärmung der Erdatmosphäre.
Die
Satellitenbilder des US National Snow and Ice Data Center zeigen, dass
der Eisabbruch am 28. Februar 2008 begann, als ein 41 km langer und 2,5
km breiter Eisberg von der südwestlichen Schelfeiskante abbrach. Bis
zum 8. März 2008 hatten sich bereits 570 km2 Eis vom Schelfeisband,
welches mit dem Festland verbunden ist, gelöst. Eisbrocken hatten
sich im Meer bereits über eine Fläche von 1400 km2 verbreitet.
Nach dem neusten Eisabbruch verbleibt lediglich ein schmaler Eisstreifen
zwischen der Charcot und der Latady Insel.
Während
den letzten 40 Jahren hat sich die durchschnittliche Sommertemperatur an
der nordöstlichen Antarktischen Halbinsel um 2.2°C erhöht.
Die Antarktische Halbinsel ist das Gebiet auf der Südhalbkugel, wo
sich die weltweite Klimaerwärmung am stärksten ausgewirkt hat.
In den letzten 50 Jahren hat sich das Temperaturmittel in dieser Gegend
um nahezu 3°C erhöht. Ein vergleichbarer Wert wurde auf der ganzen
Erde nur in Alaska festgestellt.
In
der Antarktis liegt über dem Festlandsockel eine beinahe 4 km dicke
Eisschicht. An den Rändern des Eismantels fliessen Eisströme
aus dem Innern des Kontinents gegen die Küsten. Diese Eismassen nährend
das Schelfeis. Das Schelfeis schwimmt auf dem Meerwasser. Das Schelfeis
besteht aus gefrorenem Wasser, welches sich meistens aud dem gefallenen
Schnee gebildet hat. An einigen Stellen des Kontinents wird das Schelfeis
durch den Zufluss von Gletschereis verstärkt.
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Quelle:
British Antarctic Survey , März 2008 (Text: RAOnline) |
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