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Armut in der Schweiz
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Erstaunliche Genügsamkeit Arm sein - Ja nicht auffallen
Aufgrund früherer Untersuchungen wurde erwartet, dass es in armen Familien besonders viel zu Konflikten kommt, weil das Budget nicht ausreicht, um alle vorhandenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Die Vermutung lag nahe, dass die Kinder sich darüber beklagen würden, bei teuren Statussymbolen (z.B. Handy, Markenkleidung) nicht mithalten zu können. Doch weder die befragten Frauen noch die Kinder bestätigten dies, im Gegenteil: Die Mütter berichten zwar über Einschränkungen, vor allem bei Freizeitaktivitäten und der Ausstattung der Kinder. Die meisten bezeichnen sich jedoch selber nicht als "arm" und sehen ihren Grundbedarf an Essen, Kleidung und Wohnen einigermassen gedeckt. Allerdings erfordert dies immer wieder kreative Fähigkeiten und ein eindrückliches Repertoire an Sparstrategien, auf das einige Frauen auch mit einem gewissen Stolz hinweisen.

Ebenfalls erstaunlich und ungewöhnlich, gemessen am Entwicklungsstand und Erfahrungshorizont in diesem Alter, war das Verständnis der Kinder für die Situation der Familie und ihre Anpassungsfähigkeit. Konkret bedeutet das z.B., dass die Kinder teilweise gut über das Familienbudget Bescheid wissen, bei der Haushaltsplanung mithelfen oder sich überlegen, wie sie ihre Familie mit dem eigenen Sackgeld unterstützen könnten. Natürlich kommt es auch in diesen Familien zum Streit, wenn Wünsche nicht befriedigt werden können, jedoch scheint das Argument der Mütter, dass das Budget nicht ausreiche,bei diesen Kindern zu verfangen.

Die von der Armut betroffenene Frauen möchten ihren Kindern gute Startbedingungen mitgeben können und bemühen sich entsprechend, Defizite der Kindern aufzuarbeiten.

Schulleistungen spielen deshalb eine wichtige Rolle, psychische Probleme werden in Therapien behandelt und in der Freizeit sollen die Kinder möglichst sinnvoll gefördert werden. All dies kostet natürlich Geld und liegt oft nicht im Rahmen des Budgets. Soweit es geht, schränken sich die Mütter in anderen Bereichen ein. Trotzdem bleibt bei fast allen das ungute Gefühl zurück, den Kindern nicht genügend bieten zu können. Erstaunlich sind diese Schuldgefühle nicht, gilt doch, im Zuge der Individualisierung, bei uns heute wieder vermehrt die Losung "jeder ist seines Glückes Schmied". Für armutsbetroffene Eltern, die den Anspruch haben, ihre Erziehungsverantwortung auch in ihrer Situation wahrzunehmen, entsteht so ein permanenter Druck. Dieser Widerspruch zwischen Anspruch und realen Möglichkeiten präsentiert sich für die befragten Familien sehr ähnlich. Unterschiedlich sind jedoch die
Familien: Kinder- und Haushaltsbetreuung Schweiz 2007

Quelle: Text BUNDESAMT FÜR STATISTIK BFS
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Externe Links
SKOS Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe Städteinitiative
Solidarnetz Armut
Sozialinfo Schweiz Pro Juventute

Bundesamt für Statistik Bundesamt für Sozialversicherungen
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