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Schweizer Familien Kinder |
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Gesellschaft und Soziales Weitere Informationen |
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Familien
in der Schweiz - Statistischer Bericht 2008
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Eltern
investieren viel Arbeit und Geld in ihre Kinder |
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Jeder
zweite Einwohner der Schweiz lebt in einem Haushalt mit Kindern. In Paarhaushalten
arbeiten häufig beide Partner. Das Alter des jüngsten Kindes
beeinflusst die Erwerbssituation und den Erwerbsumfang der Mütter
stark. Mütter mit Kleinkindern leisten rund 60 Stunden Haus- und Familienarbeit
pro Woche. Die monatlichen direkten Kosten
für ein Kind belaufen sich je nach Familienkonstellation auf 500 bis
1100 Franken. Grössere Familien und
vor allem Alleinerziehende sind deutlich häufiger von Armut betroffen. |
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Ende
2007 lebte etwas mehr als die Hälfte der in Privathaushalten wohnenden
Bevölkerung der Schweiz in Familienhaushalten mit Kindern (55% bzw.
4'043'000 Personen). Allerdings machen diese Haushalte nur noch einen Drittel
aller Privathaushalte aus. Den grössten
Anteil an den Privathaushalten stellen die Einpersonenhaushalte mit knapp
37%. In gut vier von fünf Familien leben verheiratete oder unverheiratete
Paare mit ihren Kindern zusammen. Jeder sechste Haushalt mit Kindern ist
ein Einelternhaushalt. Jedes zehnte Kind unter 15 Jahren lebt in einem
Alleinerziehenden-Haushalt. (Grafik)
Ein
grosser Teil der Mütter reduziert zugunsten der Familienarbeit die
Erwerbstätigkeit
Eine
klare Mehrheit der Mütter ist heute erwerbstätig. Die Familiensituation
und das Alter des jüngsten Kindes haben hingegen nach wie vor einen
starken Einfluss auf die Erwerbssituation und den Erwerbsumfang der Mütter.
Mütter mit Partner und jüngstem Kind unter 5 Jahren waren 2007
deutlich häufiger nicht erwerbstätige Haus- und Familienfrauen
(34%) als solche mit einem jüngsten Kind zwischen 10 und 14 Jahren
(15%). Mütter mit Partner arbeiten zudem mehrheitlich Teilzeit (57%),
oft mit tiefem Erwerbspensum. So üben 31% von ihnen eine Teilzeittätigkeit
von unter 50% aus. Mit steigender Kinderzahl
nimmt der Anteil nicht erwerbstätiger Mütter in Paarhaushalten
zu, und der Beschäftigungsgrad unter den Erwerbstätigen geht
zurück. Alleinerziehende Mütter
andererseits sind nicht nur häufiger erwerbstätig (86%), sondern
übernehmen allgemein höhere Erwerbspensen. (Grafik)
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Eltern
von Kleinkindern arbeiten mehr als 70 Stunden pro Woche für Familie
und Beruf |
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Familien
wenden für Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit wesentlich mehr Zeit
auf als Haushalte ohne Kinder. Für die Haus- und Familienarbeit trugen
2007 in acht von zehn Paarhaushalten die Mütter die Hauptverantwortung,
auch wenn sie ebenfalls erwerbstätig sind. Am stärksten belastet
sind Mütter und Väter mit Kleinkindern: Ist das jüngste
unter 5 Jahre alt, arbeiten beide Eltern rund 74 Stunden pro Woche. Bei
den Müttern fallen jedoch vier Fünftel dieser Zeit auf die Haus-
und Familienarbeit. Alleinerziehende Mütter
mit Kleinkindern setzen mit durchschnittlich 78 Stunden pro Woche die meiste
Zeit für familiäre und berufliche Aufgaben ein. (Grafik) |
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Zahlreiche
Familien nehmen eine externe Kinderbetreuung in Anspruch
Zur
Entlastung von Familienarbeit greifen Familien teilweise auf die Unterstützung
ausserhalb des eigenen Haushalts zurück. Insgesamt
nutzten 2007 rund ein Drittel (35%) aller Haushalte mit mindestens einem
Kind unter 15 Jahren eine externe Kinderbetreuung. Bei Alleinerziehenden ist dies mit 51% häufiger der Fall als bei Paaren
mit 34%. In mehr als 6 von 10 Fällen wird auf private Betreuungsangebote
zurückgegriffen, dabei am häufigsten auf Verwandte (52%).
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Haushalte
mit Kindern leben mit dem gleichen Einkommen wie kinderlose Haushalte |
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Im
Vergleich mit Paaren ohne Kinder verfügen Familien mit Kindern mit
monatlich durchschnittlich 7800 Franken über ungefähr gleich
viel Einkommen. Da von diesem Betrag aber mehr Personen leben, steht bei
Familien mit Kindern effektiv weniger Geld pro Person zur Verfügung.
Mit zunehmender Anzahl Kinder steigt das Einkommen kaum. So stehen Familien
mit drei und mehr Kindern rund 7950 Franken pro Monat zur Verfügung
- also nicht wesentlich mehr als Familien mit einem Kind (rund 7600 Franken
pro Monat). Die Familien passen ihre Ausgaben
entsprechend an. |
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Direkte
und indirekte Kinderkosten neu berechnet
Kinder
bringen monetäre und zeitliche Aufwendungen für ihre Eltern mit
sich. Höhere Konsumausgaben stellen direkte Kinderkosten dar. Zeit,
die in Betreuung und Erziehung investiert wird und nicht mehr für
Erwerbsarbeit eingesetzt werden kann, verursacht indirekte Kinderkosten. Die
monatlichen direkten Kosten für ein Kind variieren je nach Anzahl
der Elternteile und der Kinder im Haushalt. Sie betragen bei Paaren mit
einem Kind 819 Franken. Zwei Kinder kosten zusammen 1310 Franken im Monat,
d.h. 655 Franken pro Kind. Die Kosten für drei Kinder betragen insgesamt
1583 Franken im Monat bzw. 528 Franken pro Kind. Für Alleinerziehende mit einem Kind fallen höhere Kosten von
monatlich 1092 Franken an, die unter anderem auf das durchschnittlich höhere
Alter der Kinder zurückzuführen sind.
Die
indirekten Kinderkosten in Folge von Einbussen beim Erwerbseinkommen der
Mütter nehmen zwar insgesamt mit steigender Kinderzahl zu; in der
Pro-Kind-Betrachtung ist es aber ein einzelnes Kind im Haushalt, das die
höchste Differenz von rund 1000 Franken pro Monat ausmacht. Bei
zwei Kindern führt jedes zu einer Einbusse von 813 Franken, bei drei
Kindern von 682 Franken.
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Familien
sind häufig von Armut betroffen |
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Kinderreiche
Familien und Alleinerziehende sind überdurchschnittlich häufig
dem Phänomen der Armut ausgesetzt; letztere beziehen auch überdurchschnittlich
häufig Sozialhilfe. 2006 lebten jeweils
ein Viertel der Einelternfamilien (27%) und der Paare mit drei und mehr
Kindern (24%) unter der Armutsgrenze.(Informationen) Beim
Sozialhilfebezug weisen vor allem die Einelternfamilien einen überaus
hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern aus (18%). Je nach Haushaltsgrösse
werden 20 bis 30% aller in einem Einelternhaushalt lebenden Kinder mit
Sozialhilfe unterstützt. |
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Familien
in der Schweiz - Statistischer Bericht 2008 |
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Diese
Neuerscheinung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeichnet ein Bild
der heutigen Lage der Familien und beruht auf Daten bereits bestehender
statistischen Quellen des BFS und anderer Bundesstellen; es wurden keine
neuen Erhebungen durchgeführt. Eine Reihe von Indikatoren und Eckdaten
liefern die Grundlagen, welche für das Verständnis der aktuellen
Situation sowie den Veränderungen und Trends in diversen familienpolitisch
relevanten Themenbereichen notwendig sind. Der Bericht versteht sich als
Aktualisierung des statistischen Teils der Publikation «Familienbericht
2004. Strukturelle Anforderungen an eine bedürfnisgerechte Familienpolitik»
des Eidg. Departement des Innern (EDI). Im Gegensatz dazu enthält
die neue BFS-Publikation jedoch keinen familienpolitischen Teil.
Die
Publikation gibt in einem ersten Teil einen kurzen Überblick zur Situation
von Familien in der Schweiz. Der zweite Teil umfasst fünf thematische
Vertiefungskapitel (Kinderkosten, Familienarmut, Haushaltsbudget der Familien,
Vereinbarkeit von Beruf und Familie, familiäres Umfeld und die Bildung),
welche weiter gehende Informationen für die speziell am jeweiligen
Thema interessierten Leserinnen und Leser bieten.
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Quelle:
Text Bundesamt für Statistik Schweiz BFS, November 2008 |
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