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UNICEF Schweiz: 1 Jahr nach dem Tsunami
Kinder haben wieder Hoffnung

Eine erste Bilanz rund ein Jahr nach der verheerenden Flutkatastrophe in Asien lässt Zeichen der Hoffnung erkennen: In Indonesien können dank temporären Schulen Kinder wieder zur Schule gehen. Kinder wurden mit ihren erweiterten Familien zusammengeführt oder erhalten psychosoziale Betreuung; und dank der Nothilfe ist kein Kind an Mangelernährung oder übertragbaren Krankheiten gestorben. Dass auch die Kinder wieder Hoffnung für die Zukunft haben, zeigt eine Umfrage von UNICEF unter Kindern in der betroffenen Region.

Mehr als 200'000 Menschen kamen am 26. Dezember 2005 wegen des Seebebens in Asien ums Leben, mindestens ein Drittel davon waren Kinder. Etliche Kinder, die überlebten, haben ihre Eltern und Verwandten verloren. Eine Bilanz rund ein Jahr später lässt Zeichnen der Hoffnung erkennen: 184 temporäre Schulen wurden dank der Hilfe von UNICEF eingerichtet, weitere 370 sind inzwischen wieder in Stand gestellt. Alleine in Indonesien, das von der Flutwelle besonders schwer getroffen wurde, sind es 102 temporäre Schulen. "Für viele Kinder bedeutet dies einen ersten Schritt zurück zur Normalität", so Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz.

"Die Schule hilft uns zu vergessen"
Dass die Kinder in Sri Lanka, Indonesien, Thailand und Indien ihre eigene Situation als besser einstufen, zeigt auch eine kürzlich durchgeführte Umfrage bei mehr als 1600 Kindern.

Beinahe alle Kinder gaben zudem an, dass sie von der Nothilfe profitiert hätten, sie würden jedoch weitere Unterstützung benötigen. Als wichtigste Bedürfnisse nannten sie Geld, Kleider und Arbeit für die Familie.

Ein wichtiges Bedürfnis ist aus Sicht Kinder auch der Schulbesuch. "Die Schule gibt uns Aktivitäten, sodass wir nicht an die schrecklichen Ereignisse denken", sagte ein Kind aus Indonesien.

ass hier in den letzten zwölf Monaten viel erreicht worden ist, geht ebenfalls aus der Umfrage hervor: In Indonesien gehen 97 Prozent der befragten Kinder zur Schule, in Sri Lanka 94 Prozent, in Thailand 95 Prozent und in Indien 88 Prozent.

Zweite Katastrophe verhindert
Gemäss Edouard Beigbeder, den UNICEF Vertreter in Banda Aceh, ist die Bilanz auch in anderer Hinsicht positiv:

"Dank der Nothilfe konnten wir eine Katastrophe nach der Flutwelle verhindern. Kein Kind ist an Mangelernährung oder übertragbaren Krankheiten gestorben.">

Alleine in Indonesien hat UNICEF im Rahmen der Nothilfe mehr als eine Million Wasserreinigungstabletten, 40'000 Wasserbehälter und mehr als 220'000 Hygiene-Sets für beinahe 180'000 Familien verteilt sowie mehr als 1,1 Millionen Kinder gegen Masern geimpft.

In den letzten zwölf Monaten wurden mit Unterstützung von UNICEF in Indonesien neben den temporären Schulen 21 so genannte Kinderzentren eingerichtet, wo mehr als 18'000 Kinder psychosoziale Betreuung erhalten haben. 2300 Kinder wurden registriert, 370 Kinder wurden mit ihren Eltern oder Verwandten zusammengeführt. Darüber hinaus wurden rund 1'100 Lehrerinnen und Lehrer rekrutiert und ausgebildet sowie mehr als 1200 Sozialarbeiter, Dorfvorsteher und andere im Umgang mit traumatisierten Kindern geschult.

Bau von 300 Schulen
Bis der Wiederaufbau abgeschlossen ist, wird es jedoch noch einige Zeit dauern. Wegen der Flutwelle wurden viele Dokumente zerstört. Folglich sind in den betroffenen Gebieten die Landrechte ungeklärt, was zahlreiche Abklärungen nötig machte und den Wiederaufbau verzögert hat.

Doch auch hier gibt es positive Signale:
Zusammen mit der indonesischen Regierung hat UNICEF den Bau von 300 Schulen in den nächsten drei Jahren geplant.

Die neuen Schulen sollen kinderfreundlich und erdbebensicher sein. überdies werden 250 Gesundheitszentren eingerichtet, wo medizinische Grundversorgung angeboten wird.

In Zahlen - die Hilfe von UNICEF in Asien
3,5 Millionen Frauen und Kinder haben von UNICEF Hilfe erhalten
1,4 Millionen Kinder haben von UNICEF Schulmaterialien erhalten
1,2 Millionen Kinder wurden gegen Masern geimpft und mehr als eine halbe Millionen Frauen und Kinder haben Moskitonetze gegen Malariaübertragung erhalten
184 temporäre Schulen wurden errichtet
370 Schulen wurden repariert
630'000 Kinder haben dank UNICEF Schulbücher erhalten
3'793 Kinder ohne Begleitung wurden mit Unterstützung von UNICEF registriert, betreut und mit ihren Familienangehörigen zusammengeführt
318'000 Kinder, die durch die Ereignisse traumatisiert wurden, haben mit der Unterstützung von UNICEF psycho-soziale Betreuung erhalten
Quelle: UNICEF Schweiz Dezember 2005
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