Wildtiere:
Der Bär in der Schweiz |
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Bärenbeobachtung
im Nationalpark vom 28. Juli 2005 |
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Nationalpark:
Braunbär im Schweizerischen Nationalpark bestätigt
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28.
Juli 2005
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Der
am Abend des 25. Juli 2005 am Ofenpass beobachtete ausgewachsene Braunbär
ist erneut gesichtet und fotografiert worden, diesmal innerhalb des Schweizerischen
Nationalparks. Damit ist der endgültige Beweis erbracht, dass Meister
Petz in die Schweiz zurückgekehrt ist. Es handelt sich um das erstmalige
Auftreten eines Braunbären in unserem Land seit 1923. |
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Heute
Morgen um 07.08 Uhr, Donnerstag 28. Juli
2005, war es soweit: Maik Rehnus, Forststudent
aus Göttingen und diesen Sommer Wissenschaftspraktikant im Schweizerischen
Nationalpark, entdeckte anlässlich von Gämsbeobachtungen in einem Seitental
des Ofenpassgebietes den seit Montag im Gebiet vermuteten Braunbären.
Er konnte das Tier sogar fotografieren, und zwar mit einer Digitalkamera
und dem Beobachtungsfernrohr, das er als Teleobjektiv verwendete. Das Bild
zeigt nicht nur zweifelsfrei einen ausgewachsenen Braunbären, sondern
es lassen sich auch individualtypische Merkmale erkennen: Auf den ersten
Blick ist der ausgeprägte, behaarte Schulterhöcker besonders
auffallend, der bereits bei dem zwischen Mitte Juni und Mitte Juli 2005
im benachbarten Südtirol gesehenen und fotografierten Bären auffiel.
Selbst wenn dieser Höcker für Bären, die noch nicht
viel Fett angesetzt haben, charakteristisch ist, darf mit Sicherheit angenommen
werden, dass es sich um dasselbe Individuum handelt. Dieses war im Südtirol
letztmals am 17. Juli 2005 bei Prad festgestellt worden und ist nun ins
Engadin vorgedrungen.
Ob
der Bär längere Zeit im Gebiet bleiben oder weiterziehen wird,
lässt sich überhaupt nicht abschätzen. Die Verantwortlichen
des Schweizerischen Nationalparks und des Amtes für Jagd und Fischerei
Graubünden werden den Bären so gut wie möglich bei seinen
weiteren Aktivitäten überwachen.
Die Information der Bevölkerung,
die bereits 1997 mit der Eröffnung der Dauerausstellung "Auf den Spuren
der Bären" im Museum Schmelzra in der Val S-charl ihren Anfang nahm,
wird gezielt weitergeführt. Ein Merkblatt für das Verhalten bei
Begegnungen mit Braunbären wird im Gebiet aufgehängt, ein Hausversand
in der Region folgt. Eine Bärenbroschüre ist beim Nationalpark
erhältlich.
26.
Juli 2005
Am
Ofenpass hält sich möglicherweise ein Braunbär auf: Drei
Personen geben an, am Abend des 25. Juli 2005 einen ausgewachsenen Bären
gesehen zu haben. Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden
und des Schweizerischen Nationalparks haben den Beobachtungsort untersucht
und dabei Indizien für die Anwesenheit von Meister Petz gefunden.
Ein Beweis für die Rückkehr des Braunbären steht aber noch
aus.
Gestern
Abend um 21.00 Uhr traute Franz Häfliger, Naturfreund und Jäger
aus dem Kanton Luzern, vorerst seinen Augen nicht: Beim Wildbeobachten
am Ofenpass entdeckte er mit dem Fernglas auf rund 600 m Distanz einen
ausgewachsenen Braunbären, der innerhalb des Waldes auf eine Freifläche
trat. Gabriela Häfliger, die Ehefrau von Franz, konnte unmittelbar
später die Beobachtung bestätigen. Und dies gelang auch durch
einen vorbeifahrenden und herbeigerufenen unabhängigen Zeugen, Erwin
Tscholl aus dem Südtirol. Sie konnten den Bären rund 20 Minuten
sitzend und umhertrottend beobachten. Beim Versuch, dem Bären näher
zu kommen und zu fotografieren, ergab sich bei hereinbrechender Dunkelheit
kein weiterer Sichtkontakt.
Je
zwei Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei und des Schweizerischen
Nationalparks begaben sich heute zur Beobachtungsstelle, die gut 1 km ausserhalb
der Nationalparkgrenze liegt, um den Fall zu verifizieren. Bei ihrer Untersuchung
vor Ort konnten sie entlang einer 60 m langen Strecke auf dem rasigen Boden
drei frisch umgedrehte Steinbrocken und sechs vor kurzem bearbeitete Totholzstücke
finden. Dies könnte darauf hindeuten, dass hier ein Bär nach
Insekten und deren Larven gesucht hat.
Ein schlüssiger Beweis für
die Anwesenheit eines Braunbären, zum Beispiel der Fund eines Kothaufens,
steht jedoch aus. Sofern es sich tatsächlich um Meister Petz handelt,
darf man aber erwarten, dass sich in nächster Zeit weitere Sichtbeobachtungen
und Spurenfunde ergeben. Da in der Vergangenheit wiederholt sogenannte
Bärenbeobachtungen gemeldet wurden, die sich als falsch erwiesen haben,
ist es am Platz, dem aktuellen Fall vorerst mit kritischer Zurückhaltung
zu begegnen.
Dass
ein Braunbär sich in der Nähe der Schweizer Grenze aufhält,
war bekannt: Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli 2005 wurde ein Bär
mehrfach im benachbarten Südtirol, im Raum Sulden-Prad festgestellt.
Der letzte dortige Nachweis datiert vom 17. Juli 2005. Es könnte gut
sein, dass dieses Tier seine Wanderung Richtung Schweiz und Ofenpass fortgesetzt
hat. Der Braunbär stammt mit grösster Wahrscheinlichkeit aus
dem Wiederansiedlungsprojekt im italienischen Naturpark Adamello-Brenta
im Trentino.
Das Wiederauftreten von Braunbären ist als Rückkehr
eines echten Stücks Natur zu würdigen und zeigt, dass unsere
heimische Landschaft auch solch grossen Kreaturen nach wie vor Raum bieten
kann. Konflikte mit dem Menschen in den Bereichen Landwirtschaft und Imkerei
sind nicht auszuschliessen. Das Beispiel Österreich, wo heute wieder
20-25 Bären leben, zeigt aber, dass mit geeigneten Massnahmen ein
Nebeneinander von Mensch und Braunbär auch in den Alpen durchaus möglich
ist.
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Der letzte Braunbär der Schweiz lebte im Kanton Graubünden. Die letzte Tier dieser Gattung (eine Bärin) wurde 1904 in Graubünden erlegt. |
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Achtung Bären |
Verhaltensregeln |
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Es ist wichtig, dass die bekannten Verhaltensregeln eingehalten werden. Bei einer Begegnung mit einem Bären soll man mit Geräuschen und ruhigen Bewegungen auf sich aufmerksam machen, keinesfalls wegrennen oder gar dem Bären nachsteigen. Essensreste und Abfälle sollen mitgenommen oder in bärensichere Abfalleimer entsorgt werden.
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Umgang mit Bären Ein Bär in Sicht - Was tun? |
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