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Klimabericht für die Metropolregion Hamburg

Klimaforschungsprojekt KLIMZUG-NORD 2014

Nach fünf Jahren wissenschaftlicher Arbeit in der Metropolregion Hamburg endet das Forschungsprojekt KLIMZUG-NORD. Auf der Abschlusskonferenz an der Technischen Universität in Hamburg-Harburg wurden die Ergebnisse präsentiert und diskutiert. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung des Kursbuchs Klimaanpassung - Handlungsoptionen für die Metropolregion Hamburg.

Heisse, trockene Sommer mit heftigen Gewittern, Stürme, Sturmfluten, tagelange Niederschläge und heftige Überschwemmungen. Das Hochwasser an der Elbe im letzten Sommer hat gezeigt, ein hundertprozentiger Hochwasserschutz ist nicht realistisch. Solche Wetterkapriolen beeinträchtigen schon heute unser Leben und Arbeiten und könnten mit dem Klimawandel deutlich häufiger auftreten.

Die Metropolregion Hamburg wird die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen. Der Klimawandel ist ein langfristiges Phänomen - er wird uns nicht nur Jahre und Jahrzehnte, sondern vermutlich Jahrhunderte beschäftigen.

Das gross angelegte Verbundprojekt KLIMZUG-NORD hat sich bei seinen Untersuchungen zu Auswirkungen des Klimawandels auf die nächsten 40-50 Jahre konzentriert.

Ziel war es, Lösungsansätze zu entwickeln, die es den Menschen ermöglichen, künftig besser mit Folgen des Klimawandels in der Metropolregion Hamburg umzugehen. Partner in der gesamten Region haben Auswirkungen des Klimawandels auf Städte, ländliche Räume und die Flussmündung der Elbe erforscht. Auch wie sich die Gesellschaft in der Region an diese Veränderungen anpassen kann, war Thema bei KLIMZUG-NORD. Dabei ging es um mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf natürliche und soziale Systeme und um Techniken, um deren Folgen zu mindern.

KLIMZUG-NORD hat als Leitprojekt der Metropolregion Hamburg den Dialog zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen gefördert und den Austausch mit der Bevölkerung gesucht. Es vereinte Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Behörden, Unternehmen sowie Verwaltungen und die Politik. Ein Schwerpunkt war es, durch wissenschaftliche Arbeiten Erkenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels für die Metropolregion Hamburg zu gewinnen und durch die Förderung regionaler Netzwerke einen Wissenstransfer an Menschen vor Ort zu leisten, um das Thema Klimaanpassung in der Praxis zu verankern. Im Rahmen von KLIMZUG-NORD gründeten sich so fachübergreifende Netzwerke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden und Öffentlichkeit, wozu auch verschiedene Formen der Beteiligung und Bildungsangebote beitrugen.

Schlaglichtartig lassen sich die wesentlichen Botschaften aus KLIMZUG-NORD so zusammenfassen:

Gebt den Anpassungen an den Klimawandel einen höheren Stellenwert.

Überwindet die Hürden bei der Klimaanpassung.

Überwindet den politischen Wahlperioden-Modus und entwickelt längerfristige Perspektiven.

Lebt mit dem Wasser als Paradigmawechsel beim Hochwasserschutz

Plant klima-gesunde Städte

Denkt um für ein nachhaltiges Grundwassermanagement.

Das Kursbuch Klimaanpassung – Handlungsoptionen für die Metropolregion Hamburg soll all denjenigen, die den zukünftigen Kurs der Metropolregion Hamburg bestimmen, Möglichkeiten aufzeigen und Empfehlungen geben, wie es gelingen kann, die Region möglichst unempfindlich gegenüber den Folgen des Klimawandels zu gestalten. Verschiedene Modellgebiete zeigen beispielhaft für die Raumtypen der Metropolregion die unterschiedlichen Herausforderungen, denen sie sich auf Grund des Klimawandels stellen müssen. Das Kursbuch bietet mit seinen Strategien und Konzepten eine Blaupause für vergleichbare Räume sowohl innerhalb der Metropolregion Hamburg als auch in anderen Regionen Deutschlands und international.

Das Kursbuch konzentriert sich auf drei Schwerpunkte, in denen der Klimawandel besondere Auswirkungen für die Metropolregion Hamburg erwarten lässt: Das Themenfeld "Stadt" widmet sich mit seinen drei Modellgebieten Elmshorn, Wandse und Wilhelmsburg der Frage, welche Anforderungen an die integrierte Stadt-und Raumplanung gestellt werden. Im Themenfeld "Kulturlandschaften" geht es darum, die drei Modellregionen "Lüneburger Heide", "Altes Land" und "Niedersächsische Elbtalaue" unter veränderten Klimabedingungen zu schützen, zu pflegen und als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum dauerhaft umweltgerecht zu entwickeln. Das Themenfeld "Ästuarmanagement" widmet sich den Folgen des Klimawandels für den Raum der Tide-Elbe und bietet Strategien für den Küsten- und Hochwasserschutz, die Wasserwirtschaft und den Naturschutz.

Gewässertyp des Jahres 2019: Das grosse Nordseeästuar
Das grosse Nordseeästuar

Das Kursbuch möchte zum Nachdenken anregen, neue Impulse setzen, über den Klimawandel und seine Folgen für die Metropolregion Hamburg informieren und zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels motivieren. Es wendet sich gleichermassen an Menschen in Politik und Verwaltung, in Kammern und Verbänden, in Umweltverbänden und Initiativen und an Bürgerinnen und Bürger. Sie alle bekommen mit dem Kursbuch allgemeinverständliche Informationen zu Auswirkungen des Klimawandels sowie zu Anpassungsoptionen in der Metropolregion. Dr. Daniela Jacob, Leiterin der Abteilung "Klimasysteme" am Climate Service Center in Hamburg und Verbundkoordinatorin von KLIMZUG-NORD: "In unserem Kursbuch Klimaanpassung beschreiben wir, welche Auswirkungen der Klimawandel für die Metropolregion Hamburg haben kann und wie sich unsere Gesellschaft entwickeln könnte, um möglichst robust und wenig verletzlich gegenüber Klimaveränderungen zu sein. Eines ist sicher: die Anpassung an den Klimawandel ist unumgänglich und verdient mehr Aufmerksamkeit bei Planungs-und Entscheidungsprozessen!"

Kostenfreie Exemplare des Kursbuchs können Sie über die unten aufgeführte Kontaktadresse von TuTech Innovation in Hamburg-Harburg erhalten. Weitere Informationen und die Möglichkeit, das Kursbuch als PDF-Datei herunterzuladen, finden Sie unter www.klimzug-nord.de

Hintergrund:

Die Metropolregion Hamburg als Untersuchungsgebiet von KLIMZUG-NORD war eine von sieben deutschen Modellregionen, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Forschungsprogramm "KLIMZUG - Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten" gefördert hat. Diese Modellregionen lieferten insgesamt Beiträge zur Steigerung der Anpassungskompetenz in Deutschland.

KLIMZUG-NORD konnte unter Begleitung der Kommunen und mit einer Kofinanzierung durch die Freie und Hansestadt Hamburg und die Metropolregion Hamburg realisiert werden. Das fünf Jahre laufende Projekt hatte ein Volumen von ca. 19 Millionen Euro. Es wurde mit rund 15 Millionen Euro massgeblich durch den Bund gefördert. Weitere 1,2 Millionen Euro wurden von der Stadt Hamburg sowie ca. 500'000 Euro durch die Förderfonds der Metropolregion Hamburg aufgebracht.

Mehr als 170 Personen haben an KLIMZUG-NORD mitgearbeitet Es waren sechs Hochschulen, sechs Forschungsreinrichtungen, zehn Behörden und behördennahe Einrichtungen und zehn Unternehmen direkt beteiligt. Hinzu kamen zahlreiche weitere Partner. Unterstützt wurde das Projekt von allen acht niedersächsischen Landkreisen und sechs schleswig-holsteinischen Kreisen der Metropolregion.

Quelle: Metropolregion Hamburg, Oktober 2014
2014 Ergebnisse der Klimaforschung für das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue
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