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Wellenhöhen

WMO bestätigt rekordhohe Wellen im Nordatlantik

Das Expertenkomitee (WMO Commission for Climatology's Extremes Evaluation Committee) der Weltwetterorganisation WMO (World Meteorological Organization)hat am 13. Dezember 2016 einen neuen Weltrekord für Wellenhöhen (= «bedeutsame Wellenhöhe») bekannt gegeben. Die Wellenserie mit der neuen Rekordhöhe von 19,0 Metern (62.3 feet) wurde am 4. Februar 2013 um 06:00 UTC von einer Messboje im Nordatlantik zwischen Island und Grossbritannien auf ungefähr 59° N/11° W gemessen. Die Welle entstand beim Durchgang einer starken Kaltfront mit Windgeschwindigkeiten von rund 81 km/h (43,8 Knoten oder 50,4 Meilen pro Stunde).

Dem Expertenkomitee gehören Wissenschaftler aus Grossbritannien, Kanada, Spanien und den U.S.A. an.

Dem Expertenkomitee für die Validierung der Wellenhöhen gehörten Wissenschaftler aus Grossbritannien, Kanada, Spanien und den U.S.A. an. Für die Überprüfung der gemeldeten Wetterrekorde setzt die WMO-Kommission eine Expertengruppe ein, welche für jedes einzelne Ereignis eine detaillierte Faktenaufnahme vornimmt. Die Art der Datenerhebung, der Standort der Messinstrumente und ihre unmittelbaren Umgebung, die Wetter- und Umweltbedingungen zum Zeitpunkt der Messung und viele andere mit der Rekordmeldung zusammenhängende Faktoren werden teilweise vor Ort überprüft und gewertet. Vom Zeitpunkt der Messung bis zur offiziellen Aufnahme in die Rekordliste der WMO können deshalb mehrere Jahre vergehen.

Die alte Rekordmarke lag bei 18,275 Meter (59.96 feet), welche am 8. Dezember 2007 bei einer Welle im Nordatlantik gemessen wurde.

Ein Vergleich: Das Opernhaus in Sidney ist 67 m hoch und ein «Airbus 380» 25 m. Ein Grosscontainerschiff (Ultra-Large Container Ship) ragt rund 55 m über die Wasseroberfläche auf und hat einen Tiefgang von 16 m.

«Bedeutsame Wellenhöhe»

Als Wellenhöhe wird der vertikale Abstand vom Wellenkamm einer Welle zum tiefsten Punkt im Wellental der nächsten Welle bezeichnet. Der Wert für eine «bedeutsame Wellenhöhe» (significant wave height) ergibt sich aus dem Mittelwert des höchsten Drittels von Wellenhöhen, welches ein Messinstrument aufgezeichnet hat. Dieses Ergebnis ist vergleichbar mit dem Eindruck, welcher ein Beobachter beim Durchlauf von 15 bis 20 gut geformten Wellen während einer Beobachtungsperiode von ungefähr 10 Minuten als Durchschnittswert wahrnehmen würde.

Die Wellenhöhe von «Monsterwellen» finden keine Aufnahme in die Rekordliste für «bedeutsame Wellenhöhen» der WMO. «Monsterwellen», welche sich nach Augenzeugenberichten weit über 20 m hoch auftürmen können, sind Einzelereignisse. Die Höhen dieser «Monsterwellen» wurden durch keine Messinstrumente aufgezeichnet. Die Auswertungen von Satellitenaufnahmen bestätigen allerdings die Bildung von vereinzelten «Monsterwellen». Monsterwellen entstehen unter ganz bestimmten Voraussetzungen bei der Überlagerung (Interferenz) von verschiedenen Wellenfronten.

Internationales Messnetz für Prognosen für die Wetterentwicklung auf den Weltmeeren

Die Messboje K5, welche die Rekordwelle aufgezeichnet hat, ist Teil eines Messsystems mit automatischen, maritimen Wetterstationen der britischen Wetterbehörde «UK Met Office».

Fest verankerte und frei an der Meeresoberfläche driftende Messbojen sind wichtige Bestandteile eines weltumspannenden Beobachtungsnetzwerks der WMO und ihrer Partnerorganisationen. Die Messdaten der Bojen werden durch Satellitenaufzeichnungen sowie Daten von Messinstrumenten auf Hochseeschiffen ergänzt. An zahlreichen Messpunkten erheben diese Wetterstationen Daten über die Weltmeere. Diese Daten bilden die Grundlage für die Erarbeitung von Prognosen für die Wetterentwicklung sowie das Gefahrenrisiko auf hoher See.

Nordatlantik: Gefahrenherd für die Schifffahrt

Die höchsten Wellen bilden sich sehr häufig im Nordatlantik. Vergleichbar hohe Wellen kommen in den südlichen Meeren selten vor. Gründe für die Bildung von extrem hohen Wellen liegen in den besonderen Wetterentwicklungen im Nordatlantik. In den Wintermonaten begünstigen spezielle Windströmungs- und Luftdruckverhältnisse im nördlichen Atlantik die Bildung von starken aussertropischen Stürmen, so genannten «Bomben».

Auf der Meeresfläche vom Unterwasserplateau «Grand Banks» vor der Küste von Neufundland (Kanada) im Westen über die südlichen Meeresgebiete von Island bis zur Westküste von Grossbritannien (eingeschlossen Rockall Trough) im Osten ist die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von sehr hohen Wellen am grössten.

Quelle: World Meteorological Organization WMO, 13. Dezember 2016
Text: RAOnline

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