Kombinierter Verkehr: Eisenbahn und Strasse
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Alpenquerenden Güterverkehr 2017
Alpenquerender Güterverkehr 2017 Kennzahlen und Interpretationen
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Güterverkehr durch die Alpen
Transitgüterverkehr durch die Alpen
Alpenquerender Verkehr 2017
Weniger Güter und weniger Lastwagen im Verkehr durch die Alpen
2017 wurden auf Strasse und Schiene vier Prozent weniger Güter durch die Schweizer Alpen transportiert als im Vorjahr. Hauptgrund ist der 50-tägige Unterbruch der Rheintallinie bei Rastatt. Der Marktanteil der Bahn im alpenquerenden Güterverkehr sank dadurch im Vergleich zum Vorjahr von 71% auf 70%. Der Unterbruch auf dem deutschen Schienennetz löste indes keine Lastwagenlawine aus: Die Fahrten schwerer Güterfahrzeuge gingen vielmehr um weitere 2,1% auf 954'000 zurück.

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat heute den Bericht zum alpenquerenden Güterverkehr 2017 veröffentlicht. Er zeigt, dass die auf der Schiene transportierte Gütermenge im vergangenen Jahr um 5,3% auf 27,2 Millionen Tonnen zurückging. Den Ausschlag dafür gaben der Streckenunterbruch auf der Rheintallinie bei Rastatt und Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten für den 4-Meter-Korridor auf der Luino-Linie.

Der Wagenladungsverkehr, der besonders unter den Infrastrukturproblemen litt, verlor im Vergleich zum Vorjahr ein Fünftel des Güteraufkommens. Der kombinierte Verkehr konnte hingegen zulegen: Der Transport von Containern und Sattelaufliegern (unbegleiteter kombinierter Verkehr) stieg um 1,5%, die Rollende Landstrasse legte um 2,1% zu. Damit wurde 2017 erstmals mehr als die Hälfte des Transportaufkommens auf Strasse und Schiene im kombinierten Verkehr über die Schweizer Alpen transportiert.

Lastwagenfahrten weiter gesunken

Trotz Unterbruch der Rheintallinie gab es keine signifikante Verlagerung der Gütertransporte von der Schiene auf die Strasse. Mit 954'000 Lastwagenfahrten lag der Wert 2017 rund ein Drittel unter dem von 2001, als mit der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der schrittweisen Erhöhung der Gewichtslimite auf 40 Tonnen neue Rahmenbedingungen geschaffen wurden.

Der alpenquerende Güterverkehr auf der Strasse ging somit trotz tendenziell wachsendem Gesamtverkehr weiter zurück. Der gesetzliche Zielwert für das Jahr 2018 liegt bei 650'000 Lastwagenfahrten. Im Auftrag der Verkehrskommission des Nationalrats ist das BAV daran, eine Strategie zur mittelfristigen Umsetzung dieses Verlagerungsziels zu erstellen. Der Bericht wird bis Ende Jahr vorliegen.

Quelle: Text Bundesamt für Verkehr BAV, 15. März 2018
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Alpenquerenden Güterverkehr Verlagerungsbericht Juli 2015 - Juni 2017

Die Neue Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT), die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe und die Bahnreform haben die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs verbessert. Wie bereits im letzten Verlagerungsbericht dargelegt, wird es indes nicht möglich sein, das Verlagerungsziel von jährlich noch 650'000 alpenquerenden Fahrten bis Ende 2018 zu erreichen. Der Bundesrat schlägt vor, es beizubehalten und die Erkenntnisse abzuwarten, die sich aus den vollen Kapazitäts- und Produktivitätssteigerungen durch die NEAT, den Ausbau ihrer Zulaufstrecken und die Fertigstellung des 4-Meter-Korridors ergeben.

Im zweiten Halbjahr 2017 erschwert die Totalsperre für den Ausbau der Luino-Strecke im Rahmen des 4-Meter-Korridors die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorübergehend. Im Verlagerungsbericht nimmt der Bundesrat eine erste Analyse zum rund siebenwöchigen Unterbruch der Rheintalstrecke im August und September 2017 vor. Der alpenquerende Schienengüterverkehr hielt sich während des Unterbruchs besser als zuerst befürchtet und konnte rund zwei Drittel seines normalen Volumens abwickeln.

Die Strasse verzeichnete pro Woche maximal 1'000 zusätzliche Fahrten von Sattelschleppern und Lastwagen durch die Schweizer Alpen und übernahm damit nur einen kleinen Teil der auf der Schiene ausgefallenen Transporte.

Der grösste Teil der ausgefallenen Schienentransporte wurde durch die Industrieunternehmen über die Bewirtschaftung der Lager aufgefangen. Aus Sicht des Bundesrats ist alles daran zu setzen, dass die Sperrung der Rheintalstrecke ein einmaliges Ereignis bleibt. Entsprechende Vorkehrungen müssen im Rahmen der Baumassnahmen, der Baustellenkoordination und durch ein besseres Verkehrsmanagement bei Störungen getroffen werden. Die Sperrung der Rheintalstrecke hat gezeigt, dass ein Ereignis von solcher Dauer oder internationaler Dimension nicht rein auf nationaler Stufe gemanagt werden kann. Der Bundesrat spricht sich deshalb dafür aus, dass die bestehenden Gremien der europäischen Schienengüterkorridore ihre Kompetenzen verstärkt wahrnehmen.

Der Bundesrat hat im Rahmen des Verlagerungsberichts 2017 in Erfüllung des Postulats 14.4170 von Nationalrätin Viola Amherd auch geprüft, ob am Simplon der Bahnverlad für den Transport gefährlicher Güter obligatorisch werden soll. Er kommt zum Schluss, dass vor einem Entscheid eine Risikoanalyse vorzunehmen ist. Der Bundesrat empfiehlt zudem, eine Selbstverpflichtung der verladenden Branche zu prüfen, um die Verkehrssicherheit entlang der Simplon-Strassenroute zu erhöhen. Die Zahl der betroffenen Unternehmen ist klar eingrenzbar. Der Bundesrat würde es daher begrüssen, wenn diese Unternehmen sich mit dem Kanton Wallis darauf verständigen könnten, die Zahl der Gefahrguttransporte auf ein für die Bevölkerung akzeptables Niveau zu senken.

Quelle: Text Bundesamt für Verkehr BAV, 1. Dezember 2017

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