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Jugendgewalt
Begleitung und Förderung von Jugendlichen statt populistische Instrumentalisierung

Für eine differenziertere Diskussion: Pro Juventute stellt Erfahrungen aus Jugendarbeit zur Verfügung

Aufgrund aktueller Vorkommnisse wie der Tötung einer 23jährigen durch ihren 19jährigen Bruder in Giessen oder der Ermordung eines Jugendlichen vor einem Zürcher Club wird politischer Handlungsbedarf beim Thema Jugendgewalt verortet. Gemäss Medienberichten von heute sollen Verbote von Computerspielen die Jugendgewalt bekämpfen - Fachleute sprechen sich jedoch gegen einen direkten Zusammenhang zwischen Computerspielen und Gewalt aus. Pro Juventute fordert eine differenziertere Diskussion beim Thema Jugendgewalt: Jugendliche und ihr Umfeld brauchen Prävention und begleitende Massnahmen statt sinnlose Medienverbote.

Jugendgewalt ist derzeit auf der medialen und politischen Agenda sehr präsent. Dies rührt zum einen aus verschiedenen Vorkommnissen von Jugendgewalt in den letzten Wochen, zum anderen aus politischen Bestrebungen in Bezug auf gewaltdarstellende Computerspiele (sogenannte "Killergames"). Pro Juventute wehrt sich gegen die populistische Vermengung dieser beiden Themen und fordert eine differenziertere Diskussion.
Als grösste Kinder- und Jugendorganisation der Schweiz stellt die Stiftung in Bezug auf die komplexen Themen Jugendgewalt und Medien ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem direkten, täglichen Umgang mit Jugendlichen zur Verfügung.

Die Stiftung erachtet die Suggerierung, aggressives Verhalten von Jugendlichen hätte einen direkten Zusammenhang mit Computerspielen, als populistisch und lösungshemmend. Aktuelle Medienberichte verweisen auf die Vorbehalte gegen die geforderten Einschränkungen beim Verkauf von Computerspielen, um vermeintlich Jugendgewalt zu begegnen. Wenn sich Gewaltprävention bei Jugendlichen auf Computerspiele beschränke, würden sie nicht viel bewirken, zitiert die NZZ in ihrer heutigen Ausgabe.

Pro Juventute unterstreicht diese Aussage: Die meisten Computerspiele werden online gespielt oder heruntergeladen. In der virtuellen Welt gelten jedoch weder Verbote noch Altersgrenzen. Ein Verbot für sogenannte «Killerspiele», wie Politiker fordern, ist daher sinnlos. Zudem sind gemäss der aktuellen Studie der Zürcher Fachstelle für Kinder- und Jugendforensik nicht Computerspielsucht oder sogenannte «Killergames» Ursachen von Jugendgewalt, sondern vielmehr schwierige Familienverhältnisse, fehlende Schulausbildung, psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeit. Statt gefährdeten Jugendlichen mit Verboten zu begegnen, müssen sie und ihre Eltern und Lehrpersonen daher vielmehr mit Prävention und begleitenden Massnahmen unterstützt werden.

Gegen derzeitigen Law-and-Order-Reflex gegenüber Jugendlichen

Pro Juventute setzt sich gezielt mit ihren verschiedenen Dienstleistungen dafür ein, Kinder und Jugendliche in ihrer Selbstverantwortung zu stärken und ihre Kompetenzen zu fördern und wehrt sich gegen den derzeit verbreiteten Ruf nach Generalverboten und den populären Law-and-Order-Reflex im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Beispiele für entsprechende Postulate sind «Regeln ja, Verbote nein» und «Konkrete Angebote für die Medienkompetenzförderung statt nutzloser Kriminalisierung von Konsumenten».

Quelle: Text Pro Juventute, April 2010

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Weitere Informationen
Kanton Bern Jugend und Gewalt
«Respekt ist Pflicht für alle» Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Gewalt..frei Gewaltprävention und Friedenserziehung an Schulen
Links
Externe Links
Pro Juventute
Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen EKM
Atlas der Schweiz Straftaten nach StGB
Eidg. Justiz- und Polizeidepartement EJPD
Bundesamt für Justiz BJ
Bundesamt für Polizei (fedpol)
Schweizerische Kriminalprävention
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